Windräder liegen mit Finanzen im Soll
Beim Bau des Windparks im Hofoldinger Forst läuft alles nach Plan – auch finanziell. Der Otterfinger Gemeinderat segnete jüngst den Finanz- und Wirtschaftsplan ab. Eine erste Ausschüttung gibt es schon dieses Jahr.
Otterfing – Im Schnelldurchlauf segnete der Otterfinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend den Wirtschafts- und Finanzplan der Windenergie Hofoldinger Forst GmbH und der Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH und Co. KG ab. Nachdem der Windpark vor einem Jahr noch für Diskussion gesorgt hatte, gab es diesmal von Seiten der Gemeinderäte nichts auszusetzen: Beim Bau und den Finanzen läuft alles nach Plan. Überraschungen bleiben bislang aus.
Bau und Finanzen laufen nach Plan
Das spiegelt sich auch im Finanzplan der GmbH und der KG wider, der laut Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) wie erwartet ausfällt. Der Gemeinderat segnete die Vorgaben des Aufsichtsrates zum Wirtschaftsplan für das Jahr 2025 und den fünfjährigen Finanzplan gegen die Stimme von Josef Killer (FW) ab, der sich bereits in der Vergangenheit kritisch gegenüber dem Windpark geäußert hatte.
Die Windenergie GmbH fungiert als Muttergesellschaft, die vor allem die Versicherungs- und Verwaltungskosten trägt. Auch die Bürgerwind GmbH & Co. KG, die den Bau und Betrieb der Windräder übernimmt, liegt im Soll, erklärt Falkenhahn auf Nachfrage. „Wir können auch noch gar nichts anderes haben, weil wir ja noch nicht in Betrieb sind.“ Die Bauphase laufe wie geplant. „Die Planung passt noch.“ Trotz der Eislage in den vergangenen Wochen, die die Arbeiten etwas erschwerte, konnten die Bauarbeiten wie geplant vorangehen. Die Großkomponenten wie Maschinenhaus, Generator, Nabe, die Rotorblätter und die Metallsegmente für die oberen Teile der Hybridtürme sollen wie geplant Ende Januar mit Schwertransportern angeliefert werden. Wie berichtet, steht der Umbau am Otterfinger Standort dann Mitte März an.
Der weitere Zeitplan sieht vor, dass ab Ende März das Sauerlacher Windrad in Betrieb gesetzt wird. Im April beginnt das Anfahren der Otterfinger Anlage, dafür sind zwölf Tage angesetzt. Ende Mai folgt die Ayinger Anlage.
Erste Ausschüttungen im April geplant
Der Wirtschaftsplan sieht vor, dass den beteiligten Bürger, die mit Einzeldarlehen in Höhe von 500 bis 25 000 Euro insgesamt sechs Millionen Euro zur Finanzierung bereitgestellt haben, im April erstmals ihre Rendite ausgezahlt wird. Wie anfangs versprochen, schüttet die Bürgerwind KG jährlich mindestens sechs Prozent des jeweiligen Anlagebetrags aus. Insgesamt werden den 450 Bürgern jährlich rund 360 000 Euro ausgeschüttet. Der Finanzplan sieht außerdem vor, dass der Windpark ab 2028 erstmals Gewerbesteuer zahlt. 46 000 Euro sind anfangs fällig, im Jahr 2034 sind es bereits 63 750 Euro. Wie berichtet, belaufen sich die Gesamtkosten des Windparks auf rund 26,73 Millionen Euro. Der Aufsichtsrat schätzt, dass der Windpark ab dem ersten vollen Jahr (2026) einen Umsatzerlös in Höhe von 3,225 Millionen Euro erzielt.
Wie Falkenhahn in der Gemeinderatssitzung mitteilte, wird er demnächst seinen Vorsitz im Aufsichtsrat turnusmäßig an Ayings Bürgermeister Peter Wagner übergeben. sf
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