Lieferengpässe: Russland schlachtet Luftabwehr aus, um neue Raketen zu bauen

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Wladimir Putin rasselt mit dem Säbel und droht dem Westen. Doch für die Produktion von Interkontinentalraketen müssen in Russland hohe Hürden überwunden werden.

Moskau – Russland feierte zuletzt Erfolge im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Doch in der Heimat hakt es bei der Waffenproduktion. Laut einem lokalen Bericht muss Moskau demnach für die Herstellung seiner Interkontinentalrakete (ICBM) Sarmat elektronische Teile verwenden, die für seine Luftverteidigungssysteme gedacht waren. Grund sind die Sanktionen gegen das Land, wegen denen es zu Lieferengpässen kommt.

Mikrochips derzeit Mangelware in Russland

Der Telegram-Kanal VChK-OGPU meldete, dass er über entsprechende Insiderinformationen von russischen Sicherheitskräften verfügt. Bei der RS-28 Sarmat handelt es sich um eine russische Interkontinentalrakete mit Flüssigbrennstoff, die vom Makeyev Rocket Design Bureau hergestellt wird. Berichten zufolge kann sie bis zu 15 leichte Atomsprengköpfe tragen. Die Waffe wurde mit der Absicht gebaut, die R-36-Interkontinentalraketen zu ersetzen, die den NATO-Berichtsnamen „Satan“ trugen, weshalb ihr Nachfolger inoffiziell oft „Satan II“ genannt wird.

Ukraine-Krieg
Ein Test der „Sarmat 28“-Rakete im April 2022. Die Aufnahme wurde vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlicht. © Russian Defence Ministry / Imago Images

Beonders Mikrochips sind in Russland derzeit Mangelware. Moskau hat Schwierigkeiten, einige der hochentwickelten Technologien, die es vor dem Krieg aus dem Westen importiert hat, zu ersetzen.

Putin warnt Westen vor Atombomben-Einsatz

Quellen der Agentur berichten demnach, dass beispielsweise im Krasnojarsker Maschinenbauwerk ein ernsthafter Mangel an elektronischen Komponenten für die Produktion strategischer Raketen herrsche.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte während seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation am Donnerstag (29. Februar 2024) erklärt, dass Russland die Raketen bald „im Kampfeinsatz“ vorführen werde. Dem Westen hatte er vorgeworfen, die Gefahr eines Nuklearkonflikts heraufzubeschwören.

Atombomben wegen Ukraine-Krieg? „Können Ziele auf ihrem Territorium treffen“

„Sie sollten endlich begreifen, dass auch wir über Waffen verfügen, die Ziele auf ihrem Territorium treffen können“, sagte Putin am Donnerstag in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation. Er warnte vor der Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine.

„Sie haben über die Möglichkeit gesprochen, westliche Militärkontingente in die Ukraine zu schicken“, so Putin in seiner Rede in Moskau. Ein solcher Schritt hätte für die betreffenden Länder „tragische“ Folgen, warnte er. „Alles, was sie sich derzeit einfallen lassen, womit sie die Welt erschrecken, schafft die reale Gefahr eines Konflikts mit dem Einsatz von Atomwaffen, was die Zerstörung der Zivilisation bedeutet“, sagte Putin. (cgsc mit dpa)

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