Jugendraum Poing: Neuer Versuch
Die Gemeinde Poing versucht ein zweites Mal, interessierte Jugendliche für den neuen Treff am Volksfesteplatz zu gewinnen. Gelingen soll dies mit einer Open Air Party.
Beim ersten Termin am 9. April, bei dem die Gemeinde Poing Jugendliche über den neuen selbstverwalteten Treff informieren wollte, war niemand gekommen. Nun versucht es das Jugendreferat noch einmal: Am Mittwoch, 28. Mai, soll eine neue Aktion am Container am Volksfestplatz stattfinden. Das kündigte Referatsleiter Thorsten Gürntke jetzt in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses des Gemeinderates an. Um Jugendliche anzulocken, werde es ein „Kickerturnier mit attraktiven Preisen und Essen und Getränke“ geben. Der 1. Platz erhält 30 Euro, der 2. Platz 20 Euro und der 3. Platz 10 Euro. Wraps und Getränke werden bei der Party für jeweils einen Euro verkauft. Und es wird Gutscheine vom Nike Outlet in Parsdorf geben.
Open Air Party am 28. Mai
„Open Air Party Jugendraum“ lautet die Überschrift für die Veranstaltung am 28. Mai, von 15 bis 18 Uhr am Container am Volksfestplatz. Der, bestehend aus fünf Modulen, soll künftig Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden, die in Eigenverantwortung den Betrieb und auch die Schlüssel übernehmen sollen. Hierfür sucht die Gemeinde Poing noch Interessenten, die Verantwortung für den Jugendtreff übernehmen wollen. Der selbstverwaltete Treff ist anders als das Jugendzentrum, das von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde geführt wird.
Im Bericht der Jugendarbeit, der in der Ausschusssitzung präsentiert wurde, geht es um einen weiteren Baustein, dem zu noch mehr Attraktivität verholfen werden soll: das Jugendzentrum (JuZ). Mit Organisationen wie beispielsweise dem vom Familienzentrum betriebenen Zentrum in der Mitte (ZiM) und mit der Offenen Ganztagsschule soll die Attraktivität des JuZ gesteigert werden. Schon jetzt gibt es regelmäßige Veranstaltungen wie Faschingsfeier und Grillfest.
Im vergangenen Jahr brachten Veranstaltungen verschiedener Art Jugendliche ins JuZ. Laut Tätigkeitsbericht 2024 waren zur Halloweenparty rund 90 Besucher gekommen, zur Nikolausdisco etwa 50. Des Weiteren wurde ein Tag der offenen Tür durchgeführt (in Kooperation mit Tanzgruppen des ZiM), zu dem etwa 80 Besucherinnen und Besucher kamen.
Mehr Attraktivität fürs Jugendzentrum
Unter der Überschrift „Außerschulische Jugendbildung (politisch, sozial, gesundheitlich etc.)“ wird im Bericht für das Jahr 2024 die Konzeptionierung, Planung und der Start mit Workshops des Planspiels mit der Dominik-Brunner-Realschule genannt. Außerdem ein Angebot für politische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung mit Osman Citir an der Anni-Pickert-Mittelschule. Daran nahmen laut Jugendreferat rund 170 Schülerinnen und Schüler teil.
Das dritte kommunalpolitische Planspiel mit der Realschule wurde vor Kurzem, am 6. Mai, abgeschlossen, mit dem Projekt „Jane‘s Walk“. Ein Mini-Audioguide zur Poinger Geschichte mit Poinger Geschichten (wir berichteten).
Auch in der Beratung ist das Jugendreferat aktiv. Für das Schuljahr 2025/26 ist ein Drogenpräventions-Workshop in allen Schulklassen der Anni-Pickert-Mittelschule vorgesehen. Außerdem werde das Jugendreferat eng mit dem neuen Jugendbeamten der Polizeiinspektion Poing kooperieren.
Weitergeführt wird das Projekt „zusammen digital“, bei dem Jugendliche und junge Erwachsene kostenlos Seniorinnen und Senioren Hilfestellung geben beim Umgang mit iPhone, iPad und Co. Seit dem Start dieses Projekts im Juni 2023 gab es laut Jahresbericht knapp 400 Beratungen.
Eng arbeitet das Jugendreferat bzw. die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) mit den Poinger Schulen zusammen. Beispielsweise beim sozialen Kompetenztrainig für alle Jahrgangsstufen der Grundschule am Bergfeld, und in der Mittelschule beim Sozialen Lernen und Kompetenztraining in den 5. Klassen sowie mit dem Projekt „Zammg‘rauft“ zur Gewaltprävention für die 7. Klassen. Letzteres findet in Zusammenarbeit mit der Polizei statt.
Jugendarbeit in vielen Bereichen
Die Poinger Jugendarbeit ist in vielen unterschiedlichen Bereichen aktiv, die genannten sind nur einige Beispiele. Weitere sind die Ferienprogamm-Angebote durch das Jugendzentrum sowie Bewerbungstraining und Berufsorientierung an der Mittelschule, durchgeführt von der JaS.
Was gemäß dem erarbeiteten Jugendkonzept noch fehlt, ist der unabhängige, von Jugendlichen selbstverwaltete Treff. Der wurde von einigen Jugendlichen in der Vergangenheit gewünscht.
Die erste Hausaufgabe mit der Bereitstellung der Container hat die Gemeinde erfüllt. Jetzt sind die Jugendlichen an der Reihe.