Trump tadelte einst Putin - „Wollen Sie, dass Sleepy Joe gewinnt?“
Der russische Präsident Wladimir Putin behauptete in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur „RIA Novosti“ und dem staatlichen Fernsehsender „Rossija 1“, Donald Trump habe ihn während seiner Amtszeit für seine „Sympathie“ gegenüber Joe Biden getadelt. Dies berichtet „Newsweek“.
Haben Putins Aussagen Einfluss auf den US-Wahlkampf?
Putin wurde gefragt, welche Rolle er bei den kommenden US-Präsidentschaftswahlen spiele, da sowohl der aktuelle als auch der ehemalige amerikanische Präsident ihn in ihren Reden erwähnen würden.
Der Interviewer Dmitri Kisseljow, ein vom Kreml ernannter Propagandist, deutete an, dass Putin mit seiner kürzlichen Äußerung, er würde es bevorzugen, wenn Biden Präsident bliebe, „Öl ins Feuer“ gegossen habe.
Putin äußerte dem Bericht zufolge im Februar gegenüber dem russischen Fernsehen, dass Bidens Führung für Russland besser wäre, da er eine „erfahrenere Person“, „berechenbar“ und ein „Politiker der alten Schule“ sei.
Putin beteuert: Russland greift nicht in US-Wahlen ein
Wie „Newsweek“ berichtet, habe Putin im aktuellen Interview aber betont, dass Russland nicht in Wahlen eingreife mit jedem möglichen Präsidenten „arbeiten“ würde, dem das amerikanischen Volk durch die Wahl sein Vertrauen ausspreche.
Putin fügte hinzu: „Im letzten Jahr seiner Amtszeit tadelte mich Herr Trump, der heutige Präsidentschaftskandidat, dafür, dass ich mit Biden sympathisierte. Er fragte mich in einem der Gespräche: 'Wollen Sie, dass Sleepy Joe gewinnt?'“
Kritik am politischen System der USA
„Dann, zu meiner Überraschung, begannen sie ihn (Trump) zu verfolgen, weil wir ihn angeblich als Kandidaten unterstützt hätten. Nun, das ist völliger Unsinn“, sagte der russische Präsident.
Zudem kritisierte Putin den aus seiner Sicht zunehmenden Sittenverfall des US-Wahlkampfes und fügte hinzu, dass „das amerikanische politische System nicht behaupten kann, in jedem Sinne des Wortes demokratisch zu sein“.
Putin: Russland ist bereit für Atomkrieg
Interviewer Kisseljow fragte Putin auch, ob Russland auf einen Atomkrieg vorbereitet sei und deutete an, dass „je besser wir darauf vorbereitet sind, desto unwahrscheinlicher ist ein solcher Krieg.“
Der russische Präsident antwortete: „Aus militärtechnischer Sicht sind wir natürlich bereit.“ Er betonte, dass die nukleare Triade seines Landes - bestehend aus nuklearfähigen, landgestützten Raketen, U-Booten und Flugzeugen - „moderner ist als jede andere Triade“.