Diese Spitzenkandidaten schicken Parteien bei der Europawahl für Deutschland ins Rennen

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Die Europawahl steht vor der Türe. Wer tritt am 9. Juni an? Ein Überblick über die formalen Spitzenkandidaten in Deutschland.

München – Es ist die größte Wahl des Kontinents, eine der größten der Welt. Wer sind die Kandidaten für die Europawahl am 9. Juni? Wir schauen auf die formalen Spitzenkandidaten in Deutschland.

CDU & CSU: Die frühere Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (65) bewirbt sich nur um eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission, nicht um einen Sitz im Parlament. Sie ist seit 2019 Kommissionspräsidentin, also Chefin von 32 000 Mitarbeitern, die unter anderem Vorschläge für neue EU-Gesetze machen. Vor der Politik arbeitete die Mutter von sieben mittlerweile erwachsenen Kindern als Medizinerin. Spitzenkandidat der CSU ist Manfred Weber. Der Niederbayer ist auch Fraktionschef der Christdemokraten im Europaparlament sowie Vorsitzender der Europäischen Volkspartei. Der Hobby-Gitarrist studierte physikalische Technik an der FH München.

SPD schickt Bundesministerin Barley ins Rennen - „Eurofighterin“ Strack-Zimmermann kämpft für die FDP

SPD: Für Katarina Barley, Juristin, ist es die zweite Spitzenkandidatur nach 2019. Bislang ist die 55-Jährige Vizepräsidentin des Parlaments. Sie war Bundesministerin und SPD-Generalsekretärin. Die Mutter der gebürtigen Kölnerin ist Deutsche, der Vater Brite. Studiert hat Barley unter anderem in Paris. Im EU-Parlament hat sie sich für Rechtsstaatlichkeit starkgemacht und ist als Kritikerin von Ungarns Regierungschef Orbán aufgefallen.

Flaggen der Mitgliedsstaaten vor dem EU-Parlament in Straßburg.
Flaggen der Mitgliedsstaaten vor dem EU-Parlament in Straßburg. © IMAGO/Dwi Anoraganingrum

FDP: Die 66 Jahre alte Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich vor allem als streitbare Verteidigungspolitikerin einen Namen gemacht. In ihrer Wahlkampagne wirbt sie für sich als „Eurofighterin“ – in Anlehnung an das Kampfflugzeug. Sie wurde in Düsseldorf unter dem Namen Marie-Agnes Jahn geboren und ist derzeit Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag. Studiert hat sie an der LMU München Publizistik, Politik und Germanistik. Privat fährt sie gerne Motorrad.

Grüner Kandidat setzt sich für Gleichberechtigung ein - AfD schickt trotz China-Affäre Krah

Grüne: Terry Reintke sieht sich als Kind des Ruhrgebiets, gilt als selbstbewusste Feministin und Verfechterin einer starken Sozialpolitik. Die 36-Jährige ist Vorsitzende der Grünen im EU-Parlament und hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Grünen im Süden und Osten der EU punkten. Sollte von der Leyen scheitern, könnte sie Deutschlands nächste EU-Kommissarin werden. Reintke war vor allem als Kämpferin für Gleichberechtigung in Erscheinung getreten und lebt in einer lesbischen Beziehung mit der französischen Senatorin Mélanie Vogel.

AfD: Die AfD-Liste führt Anwalt Maximilian Krah (46) an, der die Unterstützung des Rechtsaußen-Flügels der Partei genießt. Der gebürtige Dresdner ist seit 2019 Europaabgeordneter und steckt tief in mehreren China-Affären um mögliche Korruption und Spionage.

Linke Doppelspitze aus Parteichef und Migrations-Aktivistin - Für das BSW tritt ehemaliger SPD-Politiker an

Linke: Spitzenkandidaten sind Parteichef Martin Schirdewan und die parteilose Flüchtlings- und Klima-Aktivistin Carola Rackete. Der promovierte Politikwissenschaftler wurde 1975 in Ostberlin geboren. Rackete (35) wurde 2019 international bekannt, als sie mit dem Schiff „Sea Watch 3“ mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen trotz eines Verbots der italienischen Behörden die Insel Lampedusa anlief.

BSW: Für die Wagenknecht-Partei treten der ehemalige Linken-Politiker und Volkswirt Fabio De Masi (44) und der ehemalige SPD-Politiker Thomas Geisel (60) als Spitzenkandidaten an. Der 60-jährige Thomas Geisel war von 2014 bis 2020 Oberbürgermeister von Düsseldorf und hat Jura und Politik studiert. 

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