Würth-Tochter schließt deutschen Standort - mehr als 300 Mitarbeiter betroffen

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Aufgrund von ausbleibenden Aufträgen schließt Würth Elektronik ein Werk in Baden-Württemberg. Davon sind mehr als 300 Mitarbeiter betroffen.

Niedernhall/Schopfheim - Die Würth Elektronik, eine Tochtergesellschaft des Handelsriesen Würth, hat die Schließung ihres Werks in Schopfheim, im Landkreis Lörrach, angekündigt. Über diese geplante Maßnahme wurde in einer Betriebsversammlung informiert, so die Unternehmensleitung. Mehr als 300 Mitarbeiter sind in Schopfheim tätig. Es wurde bekannt, dass die Geschäftsleitung und der Betriebsrat Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan eingeleitet haben. Bis jetzt gibt es jedoch keine konkreten Ergebnisse.

Das südbadische Werk der Würth-Tochter produziert sogenannte Leiterplatten, die als Träger für elektronische Bauteile dienen und in nahezu jedem elektronischen Gerät zu finden sind. Nach eigenen Angaben gehört das Unternehmen zu den größten Leiterplattenherstellern in Europa. Auch ein Maschinenbauer hatte jüngst angekündigt, einen Standort in Baden-Württemberg schließen zu müssen.

Schließung von Würth Elektronik-Standort Schopfheim laut Geschäftsführer alternativlos

Die Schließung ist auf eine Krise in der Leiterplattenindustrie zurückzuführen. Der Auftragseingang ist drastisch gesunken, unter anderem weil Aufträge nach China verlagert wurden. Zusätzlich sind die Energie- und Personalkosten erheblich gestiegen. „Dagegen steht, dass viele Kunden momentan nicht in der Lage sind, für die Liefersicherheit, die deutsche Werke im Vergleich zu asiatischen Produktionen bieten, entsprechend höhere Preise zu bezahlen“, erklärte Würth Elektronik.

Name Würth Elektronik GmbH & Co. KG
Gründung 1971
Sitz Niedernhall, Baden-Württemberg
Mutterkonzern Würth-Gruppe
Branche Elektronik
Mitarbeiter rund 7.900
Umsatz 1,24 Milliarden Euro (2023)

Um Verluste zu begrenzen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten, ist diese Maßnahme laut Angaben des Unternehmens notwendig. „Wir sehen leider aktuell keine Alternative zur Einstellung der Produktion“, teilte Geschäftsführer Daniel Klein mit.

Das Werk der Würth Elektronik GmbH & Co. KG in Schopfloch, Baden-Württemberg.
Würth Elektronik schließt sein Werk in Schopfloch. Die Maßnahme ist laut dem Geschäftsführer alternativlos. © Würth Elektronik GmbH & Co. KG

Würth Elektronik will sich auf Standorte in Niedernhall und Rot am See konzentrieren

Würth Elektronik beschäftigt nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitarbeiter und erzielt einen jährlichen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich. Neben dem Hauptsitz in Niedernhall, im Hohenlohekreis, betreibt das Unternehmen auch ein Werk in Rot am See, im Landkreis Schwäbisch Hall. Zukünftige Aufträge sollen an diesen Standorten ausgeführt werden. Der Mutterkonzern, die Würth-Gruppe, gehört mit über 87.000 Mitarbeitern zu den größten Familienunternehmen aus Baden-Württemberg. (dpa/jul)

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