Europa-Park-Betreiber haben still und heimlich neuen Standort eröffnet und planen Großes

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Die Betreiber des Europa-Parks haben still und heimlich einen neuen Standort in der Schweiz eröffnet. Dort haben sie große Pläne für die Zukunft.

Rust/Luzern - Der Europa-Park in Rust (Baden-Württemberg) ist nicht nur Deutschlands größter Freizeitpark, sondern wird regelmäßig auch zum besten seiner Art weltweit gewählt. Seit einiger Zeit planen die Betreiber hinter dem Europa-Park, die Familie Mack, eine Erweiterung im benachbarten Elsass (Frankreich). Gegen das sogenannte „Europa Valley“ gibt es aber immer wieder starken Widerstand. Ohne große Ankündigung haben die Europa-Park-Betreiber allerdings eine neue Niederlassung in Luzern (Schweiz) eröffnet, die noch komplett unterhalb des Radars läuft, aber mit der die Macks große Pläne im Nachbarland Baden-Württembergs haben.

Das Mack-Imperium umfasst neben dem Europa-Park selbst und der Wasserwelt Rulantica mehrere Unternehmen. Darunter beispielsweise das ursprüngliche Familienunternehmen Mack GmbH & Co. KG, das inzwischen Mack Rides heißt, und die im Jahr 2019 gegründete Unterhaltungs- und Konsultantfirma Mack One. Wie die Luzerner Zeitung berichtet, hat eben dieses Unternehmen bereits im vergangenen Jahr still und heimlich eine neue Niederlassung in der Zentralschweiz eröffnet, mit der die Betreiber große Pläne haben. Man wolle die „Zukunft des Entertainments mitentwickeln“, heißt es konkret.

Mack One will von Luzern aus Marketing für Schweiz, Österreich und Italien steuern, hat aber noch größere Pläne

Nach den herben Umsatzverlusten durch die Corona-Pandemie ist der Europa-Park inzwischen wieder auf einem starken Wachstumskurs. Im Jahr 2022 wurde beispielsweise das innovative Restaurant Eatrenalin eröffnet und im laufenden Jahr wurde die neue Tesla-Achterbahn „Voltron Coaster“ im Themenbereich Kroatien eingeweiht. Zudem planen die Betreiber direkte Expansionen in andere europäische Länder und haben dabei die Schweiz ins Auge gefasst. Obwohl die neue Niederlassung in Luzern bereits rund ein Jahr besteht, ist davon bislang wenig bekanntgeworden. „Eigentlich weiß noch niemand, dass wir da sind“, sagte Büroleiterin Leah Borer beim Besuch der Luzerner Zeitung.

Das Bahnhofsgebäude der Achterbahn Voltron Nevera ist im Europa Park zu sehen während ein Achterbahnzug mit Fahrgästen darüber zu sehen ist.
Die Europa-Park-Betreiber haben in diesem Jahr die neue Tesla-Achterbahn „Voltron Coaster“ eingeweiht, haben aber auch in der Schweiz große Pläne. © Philipp von Ditfurth/dpa

Ganz so geheim sind die Aktivitäten der Europa-Park-Betreiber in der Zentralschweiz allerdings auch nicht. Dem Bericht zufolge soll von Luzern aus das Marketing für die Schweiz, Österreich und Italien gesteuert werden. Das bislang noch überschaubare Team hat aber noch viel größere Pläne. Konkret wolle man die Erfahrung, die man bereits seit langem in verschiedenen Bereichen – unter anderem in der Virtual Reality (VR) – in Rust gesammelt habe, nutzen, um „Entertainment-Gesamtlösungen“ anzubieten. „Hier wird die Erfahrung der Mack-Familie aus dem Bau von Achterbahnen mit neuen Entertainment-Ideen aus dem Digitalbereich kombiniert“, erklärte Borer.

Europa-Park-Betreiber planen Entertainment-Plattform – „Netflix für Freizeitparks“

Was möglicherweise sehr kryptisch klingt, steht dem Bericht zufolge erst am Anfang. Bislang arbeiten in dem Standort der Europa-Park-Betreiber in Luzern fünf Menschen, die Zahl soll aber in naher Zukunft deutlich wachsen. Als Kunden für die Entertainment-Gesamtlösungen – die weit über die bereits im Europa-Park eingesetzten VR-Brillen hinausgehen sollen – kämen laut Mack One Einkaufszentren oder Hotels infrage. Zudem planen die Betreiber auf lange Sicht eine Art Plattform, um die Gesamtlösungen Großkunden wie beispielsweise Disney anzubieten. „Wir wollen das Netflix für Freizeitparks werden“, erklärte Park-Chef Michael Mack laut der Luzerner Zeitung.

Besucher des Restaurant Eatrenalin sitzen auf selbstfahrenden Sesseln und fahren in den Raum Umami.
Funktionen wie die selbstfahrenden Sessel im Restaurant Eatrenalin sollen künftig auch anderweitig zum Einsatz kommen können. © Philipp von Ditfurth/dpa

Zusammengefasst könnten künftig also Angebote, die Fans des Freizeitparks aus dem Europa-Park kennen, auch an anderen Orten wie eben in Einkaufszentren, Hotels oder in Gemeinden erlebbar sein. Wer das gesamte Angebot des größten deutschen Freizeitparks mal ungestört genießen will, kann den Europa-Park übrigens einen Tag lang exklusiv mieten. Für Privatpersonen ist das aber eher unrealistisch.

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