See nicht mehr da, Situation verheerend: „Schwerwiegende Folgen“ für Region auf Italien-Insel

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Wie viele andere Urlaubsländer kämpft auch Sizilien mit der Hitze. In Enna hat die Dürre zu einer Wasserknappheit geführt. Nun muss gespart werden.

Enna, Sizilien – Die Berggemeinde Enna auf 930 Metern Höhe bildet den geografischen Mittelpunkt von Sizilien. Sie bietet einen Rundblick auf die Insel. Abgesehen von Ätna, den man von dort aus sehen kann, ist sie der höchste Punkt. Aber auch die alte Architektur der Burgen und Kirchen locken Reisende immer wieder in die Stadt, schreibt auch das sizilianische Tourismusportal. Aktuell aber kämpft die Gemeinde mit ihren Wasserressourcen. Forscher warnen, dass Sizilien beinahe zur Wüste wird.

Einziger See ausgetrocknet: Gemeinde Enna in Sizilien bekommt nur alle sechs Tage Wasser

Im Juli hatte die Dürre den einzigen natürlich vorkommenden See nahe der Gemeinde ausgetrocknet, berichtet Reuters. Der Pergusa-See, Teil eines Naturschutzgebiets in der Nähe, ist aufgrund der Mischung aus heißem Wetter und geringen Niederschlägen dramatisch geschrumpft. „Der See ist nicht mehr da. Abgesehen von dieser Pfütze ist er vollständig verschwunden“, so Giuseppe Maria Amato von der Umweltschutzorganisation Legambiente. Dies war eines der ersten Anzeichen für die verheerende Situation, die sich nun in Enna zeigt.

Die Berggemeinde Enna kämpft mit der Wasserversorgung
Die Berggemeinde Enna kämpft mit der Wasserversorgung © Bruno kickner/Imago

In der Gemeinde wird nun alle sechs Tage mit Lastern Wasser angeliefert. Das Versorgungsunternehmen AcquaEnna hat die Bevölkerung über die Umstellung der Trinkwasserversorgung informiert, um die schwere Wasserkrise einzudämmen, von der die Insel seit Monaten betroffen ist, berichtet Altra Montgana. Einige Einwohner haben ein Komitee „Comitato senz‘acqua Enna“ (Komitee für wasserloses Enna) gegründet, um von der Politik und der Wasserwirtschaft dringende Maßnahmen einzufordern, um die Kosten zu senken, die auch durch die Wassertankwagen in der Stadt entstehen.

Heißester Sommer bringt Dürre nach Sizilien: Risiko um 50 Prozent erhöht

Der heißeste Sommer aller Zeiten nach Copernicus-Daten hat für extremen Dürreverhältnisse gesogt. Laut einer Studie der World Weather Attribution Group hat der durch Menschen verursachte Klimawandel die Wahrscheinlichkeit verheerender Dürren auf Sardinien und Sizilien um 50 Prozent erhöht. Die Ursache für das erhöhte Risiko liegt in der anhaltenden Hitze, die Wasser aus Böden, Pflanzen und Reservoirs verdunsten lässt. Ohne den Einfluss der Erwärmung würden die derzeitigen Dürren auf Sardinien und Sizilien nicht als „extrem“ eingestuft werden.

Doch auch für den Rest der Insel macht die Situation Probleme. Auf rund 80 Prozent des sizilianischen Territoriums ist viel zu wenig Regen gefallen. Im Durchschnitt fiel nur die Hälfte des sonst gemessenen Niederschlags, berichtet ein Klimatologe dem SRF. „Die Folgen sind schwerwiegend“, erklärt Professor Fazzini von der Universität Camerino. Regenfälle waren spärlich und wenn, dann sehr plötzlich, aber dafür intensiv. Das führt dazu, dass das Wasser nicht versickern kann.

Effizienteres Wassernetz als zukünftige Lösung

Die Verbesserung der Effizienz des Wassernetzes der Insel und neue Technologien für die Bewässerung sind die wichtigsten Maßnahmen, um die Dürre auf Sizilien in Zukunft einzudämmen. Aber auch Sparmaßnahmen vorübergehend sollen Abhilfe verschaffen. Aber nicht nur Sizilien, auch andere Orte kämpfen mit den extremen Bedingungen. So etwa ist auch Griechenland von der Dürre betroffen. Aber auch Mallorca schränkt die Wasserversorgung ein. (nr)

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