Hochwasser-Katastrophe in Italien: Regierung ruft Notstand aus – 2500 Menschen evakuiert
Nach tagelangen Regenfällen ist das Ausmaß der Zerstörung in Italien verheerend. Die Regierung reagiert mit Soforthilfe und Notstandserklärung.
Rom – Schwere Unwetter haben Italien heimgesucht. Nach anhaltenden Niederschlägen im nördlichen Teil des Landes haben die Behörden nun für zwei Regionen den Notstand erklärt. Emilia-Romagna und Marken litten besonders unter den Überschwemmungen. Nach einer außerplanmäßigen Versammlung in Rom hat die von Premierministerin Giorgia Meloni geleitete Regierung den betroffenen Regionen eine Soforthilfe von insgesamt 24 Millionen Euro zugesagt.

Die Auswirkungen der Unwetter in Italien: Schäden werden erst jetzt deutlich
Die heftigen Regenfälle, die seit Donnerstag (19. September) anhielten, führten zu zahlreichen Überschwemmungen. Mehr als 2500 Menschen waren gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen. Einige fanden bei Bekannten und Verwandten Zuflucht, während andere in Sportstätten unterkamen. Städte wie Bologna, Modena und Ravenna waren betroffen, ebenso wie das populäre Küstenresort Rimini an der Adria, dessen Hauptsaison gerade erst vor wenigen Tagen zu Ende gegangen war. In der Emilia-Romagna mussten einige Einwohner bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres eine Hochwasserkatastrophe erleben.
Am Wochenende (21./22. September) beruhigte sich die Wetterlage und der Regen ließ nach. Erst jetzt wird das Ausmaß der Schäden in vielen Gebäuden sichtbar. Viele Autos, die am Straßenrand geparkt waren, sind unbrauchbar. Das Wasser auf den Straßen begann langsam zu sinken, aber an vielen Orten blieben große Mengen Schlamm und anderer Schmutz zurück. In der italienischen Region Apulien starb sogar ein Feuerwehrmann aufgrund des Hochwassers.
Regen und Hochwasser in Italien: Im letzten Jahr starben in der Region 17 Menschen wegen Unwettern
Zwischen Rom und den Regionalregierungen der Hochwassergebiete gibt es inzwischen gegenseitige Schuldzuweisungen. Nello Musumeci, der rechte Minister für Katastrophenschutz, kritisierte die sozialdemokratisch geführte Verwaltung der Emilia-Romagna dafür, dass sie bereits bereitgestellte Gelder nicht richtig eingesetzt habe. „Irgendetwas stimmt nicht. Es kann nicht immer zu derart katastrophalen Überschwemmungen in der Emilia-Romagna kommen“, äußerte der Minister.
Im vergangenen Jahr starben in der Region 17 Menschen bei Unwettern und der Sachschaden belief sich auf Milliarden. Die Sozialdemokraten wiesen die Vorwürfe als Wahlkampfmanöver zurück. Im November stehen in der Emilia-Romagna, einer der wohlhabendsten und traditionell linken Regionen Italiens, Regionalwahlen an. (tt/dpa)