Die Stiftung „Kunst und Natur“ von BMW-Erbin Susanne Klatten erweitert ihr Projekt nahe München. Bald sind auch Fernsehköchin Sarah Wiener und Pfarrer Rainer Maria Schießler dort zu Gast.
Bad Heilbrunn - Wer zum Heilbrunner Weiler Nantesbuch fährt, sieht dort eine große Baustelle: Die Stiftung Kunst und Natur saniert und erweitert den Wirtschaftshof. Die Stiftung arbeitet dabei wieder mit dem Architekten Florian Nagler zusammen, der vor einigen Jahren auch für das Lange Haus verantwortlich zeichnete.
Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle
„Mit dem neuen Wirtschaftshof möchte die Stiftung Besucherinnen und Besucher noch stärker in ihre Bodeninitiative einbeziehen“, sagt Pressesprecherin Katrin Kurz. Im Zentrum stünden der Permagarten, der in Zusammenarbeit mit dem Permagarten-Papst Sepp Holzer entstanden ist, und die Praxis einer nachhaltigen Landwirtschaft. Künftig könnte man hier nicht nur zuschauen, sondern bei Führungen und Mitmach-Angeboten selbst aktiv werden. „Im Hauptgebäude wird auch eine große Küche entstehen, in der man gemeinsam die Ernte verarbeiten kann“, sagt Kurz.
Wasserbüffel, Exmoor-Ponys und Werdenfelser Rinder
Die Stiftung Kunst und Natur, gegründet von Susanne Klatten, verfügt schon seit Jahren über eine genehmigte landwirtschaftliche Nutzung. Auf dem Areal, das extensiv bewirtschaftet wird, leben zurzeit Werdenfelser Rinder, Exmoor-Ponys, Schafe und Wasserbüffel, zudem gibt es Bienen. Beim Umbau werde „die bestehende Bausubstanz weitgehend bewahrt und vorhandene Materialien nach Möglichkeit wiederverwendet“, sagt Kurz. Das Richtfest soll am 17. Oktober gefeiert werden, die Fertigstellung ist für Anfang 2027 geplant. Wie viel die Stiftung in das Projekt investiert, wird nicht bekannt gegeben.
Im Raum steht auch die Idee, mehr Schulklassen bei dem Stiftungsgelände einzubinden. Man wolle, sagt Kurz mit Blick auf ähnliche Projekte in der Region, „das bestehende Angebot ergänzen und keine Konkurrenz darstellen“.
Tanznacht und Erntefest im Herbst
Nach einer kurzen Sommerpause nehmen die Veranstaltungen der Stiftung nun wieder Fahrt auf. Am 19. September gibt es im Langen Haus wieder eine Elektro-Tanznacht („Nuit Électronique“), sie ist mit rund 400 Tickets bereits ausverkauft. „Dieses Format wird sehr gut angenommen, es ist ein Renner geworden“, sagt Kurz. Neu im Programm ist eine lokale Talk-Runde mit Thorsten Otto vom Bayerischen Rundfunk, der am 27. September den Musiker Matthias Well und den Mittenwalder Geigenbaumeister Anton Sprenger begrüßt. Sprenger fertigte die außergewöhnliche Nantesbucher Moorgeige (wir berichteten).
Sarah Wiener und Pfarrer Rainer Maria Schießler kommen
Das Erntefest am 5. Oktober ist wieder ein kostenfreier Familientag mit Live-Musik, Kinderprogramm und kulinarischen Angeboten. Solche Angebote, konkret das Frühlings- und Erntefest, hätten sich gut etabliert, sagt Kurz. Jedes Mal kämen 2000 bis 2500 Besucherinnen und Besucher, auch dank des Shuttlebus-Angebots, das es weiterhin geben wird. Beim Erntefest sind heuer der bekannte Pfarrer Rainer Maria Schießler und auch die Fernsehköchin und Politikerin Sarah Wiener dabei.
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An das Fest schließt sich am 6. und 7. Oktober das „2. Forum Nantesbuch“ an. Es handelt sich um ein Netzwerk-Treffen für Mitglieder und geladene Gäste der Boden-Initiative. „An beiden Tagen dreht sich alles um die Bedeutung lebendiger Böden“, so Kurz. „Zu Gast sind rund 100 Akteure aus transdisziplinären Bereichen wie Wissenschaft, Kunst und Kultur, Wirtschaft, Medien und Praktikern aus der Region.“ Unter den Gästen ist neben Sarah Wiener auch Eckart von Hirschhausen.