Trump vor Gericht: Weitere Zeugen erwartet – Geldstrafen drohen

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Der historische Prozess wird fortgesetzt. Mit Spannung erwartet wird die richterliche Reaktion auf Trumps Missachtung der auferlegten Nachrichtensperre. Der Newsticker.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Prozess gegen Donald Trump in New York - Diese Zeugen treten im Prozess gegen Donald Trump auf.
  2. Testen Sie Ihr Wissen über US-Politik - Wer ersetzt in den USA im Notfall den Präsidenten? Die Antwort auf diese Frage und mehr in unserem Quiz zur US-Politik.

New York – Nach einem Ruhetag wird ab heute im „Big Apple“ wieder verhandelt. Das bedeutet für Donald Trump: Anwesenheit im Gerichtssaal, keine Zeit für den Wahlkampf und im schlimmsten Fall eine weitere Geldstrafe.

Denn in diese Woche dürfte die Entscheidung fallen, ob Donald Trump mit seinen Äußerungen gegen die Nachrichtensperre verstoßen hat, die ihm Richter Juan Merchan für die Zeit des Prozesses in New York auferlegt hatte. Eine Entscheidung über den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, Trump habe die sogenannte „Gag Order“ mindestens 14 Mal ignoriert, hat Richter Juan Merchan für Donnerstag angekündigt.

Trump muss beim Prozess in New York anwesend sein

Bis dahin wird das Gericht zwei weitere Tage in New York prozessieren. Donald Trump muss dabei anwesend sein, wie bei allen anberaumten Gerichtsterminen bis zu einem möglichen Urteil. Das beschränkt die Möglichkeit des Kandidaten der Republikaner, Wahlkampf für die im November anstehende US-Wahl 2024 zu betreiben.

Trump selbst forderte auch deshalb mehrfach, die Nachrichtensperre aufzuheben – zuletzt auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Die „Gag Order“ nannte Trump „beispiellos und verfassungswidrig“.

Doch bevor in New York über mögliche Strafen gegen Donald Trump entschieden wird, werden weitere Zeugen gehört. Bislang traten drei Personen in den Zeugenstand und berichteten der zwölfköpfigen Jury über ihre Erfahrungen mit dem Ex-Präsidenten.

Prozess gegen Donald Trump in New York

  1. Den Anfang machte David Pecker. Der ehemalige Herausgeber des Boulevard-Blattes „National Enquirer“ bestätigte, dass er an einer Schweigegeldzahlung Trumps an das Playmate Karen McDougal beteiligt war.
  2. Es folgte Rhona Graff, die mehrere Jahrzehnte in der Trump-Organization arbeitete und laut USA Today als „Trumps rechte Hand“ galt. Sie bestätigte vor Gericht in New York, dass der Angeklagte mehrfach Kontakt zu Stormy Daniels gehabt haben soll.
  3. Der dritte Zeuge, der seine Aussage begann, ist Gary Farro. Als Angestellter der „First Republic Bank“ war Farro an der Abwicklung der Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels beteiligt. Er wird seine Zeugenaussage am Dienstag (30.4.) fortsetzen.

Zahlreiche weitere Zeugen werden im weiteren Verlauf des Prozesses erwartet. Darunter befinden sich Fachleute für Wahlkampffinanzierung und Steuerrecht sowie weitere ehemalige Angestellte der Trump-Organization. Pikanter aber dürften die Aussagen ehemaliger Weggefährtinnen und -gefährten des Ex-Präsidenten werden.

  • Michael Cohen: Trumps Ex-Anwalt gilt mittlerweile als einer seiner größten Gegner. Er wickelte die Schweigegeldzahlungen seines ehemaligen Mandanten ab und dürfte einige Details darüber im Zeugenstand zum Besten geben.
  • Karen McDougal: Das ehemalige Playmate hatte eine mehrmonatige Affäre mit Trump.
  • Stormy Daniels: Die Erotikdarstellerin und ihre Affäre zu Trump stehen im Mittelpunkt des ganzen Verfahrens. Ihre Aussage gilt als nahezu sicher.
  • Hope Hicks: Die ehemalige Mitarbeiterin von Trumps Wahlkampfteam folgte ihrem Chef auch ins Weiße Haus. Das 35 Jahre alte ehemaligen Model war ebenfalls an den Schweigegeldzahlungen beteiligt.

Tritt Donald Trump als Zeuge im Prozess gegen ihn selbst auf?

Unklar bleibt weiter, ob Donald Trump selbst den Zeugenstand in New York betreten wird. Sollte die Staatsanwaltschaft ihn aufrufen, könnte er wohl von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. Gleiches gilt für seine Ehefrau, Melania Trump, die während Trumps Affären mit McDougal und Daniels hochschwanger mit ihrem einzigen Kind, Barron Trump, war.

Donald Trump in Begleitung seines Anwalts Todd Blanche in New York, wo der Ex-Präsident wegen mutmaßlicher Schweigegeldzahlungen gegen Stormy Daniels angeklagt ist. © Curtis Means/dpa

Angeklagt ist Trump in New York in 34 Fällen. Strafbar gemacht haben soll er sich dabei aber nicht wegen der Zahlung von Schweigegeld, sondern weil er Geschäftsberichte habe falschen lassen, um die Zahlungen zu vertuschen. Außerdem soll Trump mit der Verschleierung der Zahlungen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben. Darüber hinaus stellen die Zahlungen in den Augen der Anklage illegale Versuche der Wahlbeeinflussung dar.

Der Prozess gegen Trump wird mehrere Wochen dauern. Ein Urteil wird frühestens am 31. Mai und spätestens am 14. Juni erwartet.

Testen Sie Ihr Wissen über US-Politik

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