Bekannter Unternehmer stirbt bei Helikopter-Crash in Italien – er sponserte Bundesliga-Klub
Unternehmer Lorenzo Rovagnati stirbt bei einem Helikopter-Absturz in Italien. Die Ermittlungen laufen. Rovagnati sponserte von 2016 bis 2019 den FC Schalke 04.
Parma – Lorenzo Rovagnati, 41 Jahre alt und Erbe des bekannten italienischen Wurstwarenunternehmens Rovagnati, ist bei einem Helikopterabsturz ums Leben gekommen, wie mehrere italienische Medien berichten. Der Unfall ereignete sich am Abend des 5. Februar gegen 19.20 Uhr in Castelguelfo, einer kleinen Ortschaft in der bei Italien-Urlaubern beliebten Provinz Parma. Neben dem Unternehmer kamen auch die beiden Piloten Flavio Massa (59) und Leonardo Italiani (30) ums Leben.
Helikopter-Absturz in Italien: Ex-Schalke-Sponsor stirbt bei Unglück auf eigenem Luxus-Grundstück
Die Absturzstelle liegt auf dem Grundstück der Familie Rovagnati, in unmittelbarer Nähe eines mittelalterlichen Schlosses. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert gehört der Familie Rovagnati, die mit ihrem gleichnamigen Unternehmen großflächig Wurstwaren produziert. 2023 erzielte die Firma einen Umsatz von über 310 Millionen Euro, wie Notizie Virgilio berichtet. Laut Schalke-Homepage war Rovagnati von 2016 bis 2018 Sponsor des heutigen Zweitligisten.
Nach ersten Erkenntnissen geschah das Unglück kurz nach dem Start des Helikopters vom Typ AgustaWestland AW109, doch die genauen Ursachen sind noch unklar. „Die Absturzstelle befindet sich im Bereich des Starts selbst“, erklärte der zuständige Staatsanwalt von Parma, Alfonso D‘Avino, bei Rainews.it (aus dem Italienischen frei übersetzt).
Dichter Nebel oder technischer Defekt? Ermittlungen zu Hubschrauber-Unglück in Italien laufen
Die italienische Flugsicherheitsbehörde ANSV hat eine Untersuchung eingeleitet und bereits ein Expertenteam entsandt. Zudem wurden die Blackbox sowie die Flugpläne des Helikopters beschlagnahmt, um die genaue Absturzursache zu ermitteln. Nach ersten Vermutungen könnte die dichte Nebeldecke, die am Abend des Unglücks über der Region lag, eine Rolle gespielt haben. Möglich sei jedoch auch ein technischer Defekt, insbesondere an der Heckrotoreinheit.
Die örtlichen Behörden haben die Absturzstelle unter Quarantäne gestellt. Auch forensische Experten der Carabinieri-Einheit RIS Parma sind vor Ort, um Spuren zu sichern. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um die genauen Umstände dieses tragischen Unfalls zu klären“, so ein Sprecher der Ermittlungsbehörden gegenüber Corriere di Bologna (aus dem Italienischen frei übersetzt).

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Familie Rovagnati in tiefer Trauer – Bürgermeister äußert sich
Lorenzo Rovagnati war gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ferruccio Geschäftsführer des Familienunternehmens. Er hinterlässt seine Ehefrau Federica Sironi sowie zwei Kinder – das dritte war noch unterwegs. Rovagnati besuchte regelmäßig das Anwesen in Castelguelfo, oft per Helikopter. „Er kam fast jeden Mittwoch hierher“, berichtete ein Mitarbeiter laut Rainews.it.
Die Nachricht von seinem Tod erschütterte nicht nur die Familie, sondern auch die Gemeinde Noceto, zu der Castelguelfo gehört. Bürgermeister Fabio Fecci äußerte sich tief betroffen: „Ich hatte das große Vergnügen, Lorenzo kennenzulernen, als er mit seinem Vater hierherkam. Die Familie ist für ihre Bodenständigkeit bekannt. Es ist eine unfassbare Tragödie für die gesamte Gemeinschaft“, sagte er gegenüber Corriere di Bologna.
Familienunternehmen Rovagnati: Wurst-Firma mit langer Tradition
Die Firma Rovagnati wurde in den 1950er Jahren gegründet und ist heute einer der führenden Hersteller von Wurstwaren in Italien und international tätig. Insbesondere der berühmte „Gran Biscotto“-Schinken machte das Unternehmen berühmt. Nach dem Tod von Paolo Rovagnati im Jahr 2008 übernahmen Ferruccio und Lorenzo die Leitung und expandierten das Geschäft in zahlreiche Länder, darunter die USA und Deutschland. „Lorenzo war die treibende Kraft hinter der Internationalisierung des Unternehmens“, erklärte ein Unternehmenssprecher. In den letzten Jahren hatte er maßgeblich dazu beigetragen, das Geschäft auf neue Märkte auszuweiten.
Nach dem Unglück sprachen zahlreiche Persönlichkeiten den Hinterbliebenen ihr Beileid aus. Auch der Präsident der Region Emilia-Romagna, Michele de Pascale, äußerte sich: „Wir sprechen den Familien der Opfer unser tiefstes Beileid aus. Ein Dank gilt zudem den Einsatzkräften, die unter schwierigen Bedingungen vor Ort waren“, sagte er laut Corriere di Bologna (aus dem Italienischen frei übersetzt). Die Ermittlungen zu den Ursachen des Absturzes gehen weiter. In den kommenden Tagen soll die gerichtsmedizinische Untersuchung der Leichen stattfinden. Erst dann wird es möglicherweise erste Hinweise auf die genaue Absturzursache geben. Im September 2024 starb der Tech-Milliardär Mike Lynch bei einem mysteriösen Yacht-Unglück vor Sizilien. (ls)