Verkehrschaos, Müllberge: Australische Küstenstädte kämpfen gegen Touristenflut

Australische Küstenstädte stehen jedes Jahr zur Weihnachtszeit vor enormen Herausforderungen durch den massiven Zustrom von Touristen. Dieser Ansturm führt laut ABC News zu erheblichen Belastungen für die Infrastruktur und Umwelt. 

Insbesondere die kleinen Küstengemeinden sind betroffen, da sie nicht auf die riesigen Besucherzahlen vorbereitet sind.

"Wir wollen Gäste, aber es wird oft hektisch"

Experten schlagen vor, "hochwertige Besucher" anzulocken, die länger bleiben und wirtschaftlich mehr beitragen. Laut ABC News stehen viele Orte, wie Seal Rocks, kurz vor dem Kollaps. 

Katie Toney, Managerin eines Ferienparks in Seal Rocks, berichtet: "Wir wollen Gäste, aber es wird oft hektisch." Die Strände und Campingplätze sind überfüllt, was zu Problemen führt.

Auch Noosa, ein bei Surfern und Strandliebhabern beliebter Ort, kämpft mit Überlastungen. Paul Petersen vom örtlichen Surf-Club klagt über überfüllte Surf-Spots und mangelnde Surf-Etikette: "Das Internet zeigt die besten Wellenzeiten, was zu Konflikten führt." Zusätzlich verschärft sich der Verkehr erheblich, und die Straßen sind oft verstopft.

Australischer Strandort plant Einführung einer Staugebühr

ABC News berichtet, dass Noosa eine Staugebühr plant, um den Verkehr zu reduzieren. Diese Maßnahme soll helfen, den Ansturm zu kontrollieren und die Verkehrsprobleme zu lindern. 

Lisa Hannon von der Universität Queensland erklärt, dass soziale Medien dazu beigetragen haben, weniger bekannte Orte ins Rampenlicht zu rücken. "Social Media hat den Tourismus revolutioniert", schildert sie gegenüber ABC News. Durch Posts und Empfehlungen in den sozialen Medien werden immer mehr Menschen auf bislang relativ unbekannte Reiseziele aufmerksam.

Weihnachten in Australien
Schnappschüsse vom Weihnachtsfest am Strand werden mit den Liebsten geteilt und erobern so die sozialen Medien. Getty Images

"Es gibt eine Verbindung zur Landschaft und den Einheimischen" 

Trotz der Überfüllung schätzen einige Einheimische die Touristen. Katie Toney hebt die Verbundenheit der jährlichen Gäste hervor: "Es gibt eine Verbindung zur Landschaft und den Einheimischen." 

Viele Urlauber kommen jedes Jahr wieder und sind inzwischen fester Bestandteil der Gemeinschaft geworden. Diese Stammgäste tragen zur lokalen Wirtschaft bei und haben ein Interesse daran, die Umgebung zu schützen und zu erhalten.

Australien setzt auf Aufklärung und Nachhaltigkeit 

Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Die Überlastung der Umwelt ist ein großes Problem. Die örtlichen Behörden müssen oft improvisieren, um die Müllberge zu bewältigen und die Strände sauber zu halten. Zudem werden lokale Ökosysteme durch den zusätzlichen Müll beeinträchtigt, was langfristige negative Auswirkungen haben könnte.

ABC News weist darauf hin, dass es bereits einige Initiativen gibt, um die Situation zu verbessern. Dazu gehören Aufklärungskampagnen für Touristen über umweltbewusstes Verhalten und die Förderung nachhaltiger Tourismuskonzepte. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck der Besucher zu reduzieren und die Schönheit der Küstenorte zu bewahren.

Top 5 Strände in Down Under

Laut "tourlane.de" gehören die folgenden Strände zu den Top 5 in Australien:

  1. Whitehaven Beach auf Whitsunday Island
  2. Hyams Beach in New South Wales
  3. Misery Beach in Western Australia
  4. Lucky Bay in Western Australia
  5. Cable Beach in Western Australia

Italien verbietet Selbst-Check-ins bei Airbnb

Auch Italien leidet unter den Besuchermassen und ergreift nun strikte Maßnahmen. Das Land an der Adria untersagt Selbst-Check-ins bei Airbnb und ähnlichen Plattformen, um terroristische Bedrohungen und Massentourismus einzudämmen. 

Polizisten entfernen Schlüsselboxen, und alle Mieter müssen sich künftig persönlich bei örtlichen Polizeistationen registrieren lassen. Laut Innenministerium sollen diese Maßnahmen die "Risiken für die öffentliche Ordnung und Sicherheit verhindern". Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri begrüßt das Verbot und betonte: "Schlösser und Schlüsselboxen entstellen unsere Straßen".