21.000 Sitzplätze weg: Internes Papier skizziert Kahlschlag bei der Deutschen Bahn
Das Management der Deutsche Bahn will in den nächsten weiter ordentlich sparen und das in allen Bereichen. Dabei sollen laut einem „Spiegel“-Bericht drastische Maßnahmen bis zum Jahr 2036 getroffen werden. Das Magazin beruft sich dabei auf ein als streng vertraulich gekennzeichnetes 98 Seiten umfassende Konzernpapier.
Die derzeitigen 265.000 Sitzplätze im Fernverkehr sollen dabei auf 244.000 Plätze reduziert werden, besonders spürbar würde sich dies auf die Intercity-Züge auswirken. Dort sollen rund 42 Prozent der Sitzplätze abgebaut werden.
Züge sollen ausgemustert oder verkauft werden
Aber auch die Züge an sich sind von den Sparmaßnahmen betroffen und das Unternehmen will dadurch Geld verdienen. Denn die ICE3-Züge, welche bis zu 330 km/h schnell fahren können, sollen ausmustert oder verkauft werden. Genauso wie alle ICE-T-Züge mit Neigetechnik. Zudem soll die Auslieferung neue Züge verzögert werden und andere Bestellung sogar storniert werden. Ebenfalls ausmustert werden sollen 27 Doppelstock-Züge des Typs IC 2.
"Durch das Deutschlandticket sind uns einige Verkehre weggebrochen. Wir werden nicht mehr überall so stark wachsen, wie wir das ursprünglich angenommen haben", sagt Anja Schöllmann, die Produktionsvorständin der DB Fernverkehr gegenüber dem Spiegel. „Wir wollen deutschlandweit ein stabiles Verkehrsangebot bieten. Unsere Flottenstrategie ist darauf ausgerichtet.“
Hintergrund dieser Maßnahmen seien die Befürchtungen vor einem möglichen Verfahren der EU-Kommission, berichtet der "Spiegel". Denn für ehemalige Staatsbahnen ist es nicht erlaubt, defizitäre Geschäftsbereiche zu decken.