Die Ukraine wird ab November mit dem Export von Waffen beginnen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Verteidigungsministerium angewiesen, ein Programm für den „kontrollierten Export“ ukrainischer Waffen ins Ausland zu starten. Das teilte er am Dienstag über soziale Medien mit. Kiew will überschüssige militärische Ausrüstung verkaufen, um Einnahmen für dringend benötigte Waffen zu generieren.
Drohnenproduktion soll steigen
Selenskyj fordert laut „Reuters“ in diesem Zuge eine deutliche Steigerung der Drohnenproduktion. Verteidigungsminister Denys Schmyhal soll bis Ende des Jahres sicherstellen, dass die Produktion und Lieferung verschiedener Drohnentypen abgeschlossen ist. Dazu gehören FPV-Drohnen, Abfangdrohnen und Modelle für gezielte Angriffe.
Laut dem „Kyiv Independent“ hat die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion 2022 ihre Drohnenindustrie massiv ausgebaut. Über 200 Unternehmen produzieren mittlerweile kostengünstige und vielseitige Systeme, die moderne Kriegsführung verändern könnten.
Exportbeschränkungen werden gelockert
Bisher war der Export ukrainischer Waffen stark eingeschränkt. Hersteller benötigten schwer zu beschaffende Genehmigungen von der staatlichen Exportbehörde. Bereits im Mai hatten ukrainische Rüstungsunternehmen Selenskyj aufgefordert, diese Restriktionen zu lockern. Nun sollen die Exporte unter einem neuen System abgewickelt werden.
Die Ukraine plant, ihre Waffen an Länder in Europa, den USA, dem Nahen Osten und Afrika zu verkaufen. Laut dem „Kyiv Independent“ haben bereits mehrere afrikanische Staaten Interesse bekundet - insbesondere an den ukrainischen Drohnen. Die Regierung in Kiew hat offenbar schon entschieden, welches Land als erstes beliefert wird, so der Bericht.
Keine Einigung mit Trump
Selenskyj hatte zuletzt auch Gespräche mit US-Präsident Donald Trump geführt. Dabei ging es um einen möglichen „Mega-Deal“ für amerikanische Waffen wie Tomahawk-Raketen sowie um den Verkauf ukrainischer Drohnen an die USA. Eine Einigung wurde jedoch nicht erzielt. Trump zeigte sich zwar offen für eine Zusammenarbeit, lehnte jedoch die Lieferung von Tomahawk-Raketen ab.