US-Präsident Donald Trump hat in der vergangenen Woche Sanktionen gegen Russland verhängt. Betroffen sind laut „Reuters“ die beiden großen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil. Nun führt diese Entscheidung zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise.
Innerhalb von zwei Tagen stieg der Preis für Brent-Öl so stark wie zuletzt nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022. Europäische Politiker begrüßten Trumps Schritt - sie drängten ihn seit Langem dazu, eine härtere Linie gegenüber Moskau einzuschlagen.
Auswirkungen auf Putins Kriegskasse
Die Sanktionen scheinen bereits Wirkung zu zeigen. Wie die „Kyiv Post“ berichtet, prüfen Unternehmen in China und Indien, die bisher große Mengen russischer Energie gekauft haben, ihre Geschäftsbeziehungen zu Moskau. Das könnte die Einnahmen Russlands weiter schmälern und Putins Kriegskasse empfindlich treffen.
EU diskutiert über russische Vermögenswerte
Die europäische Politik könnte von Trumps plötzlichem Kurswechsel profitieren. Laut der „Kyiv Post“ sehen einige Analysten darin eine Chance, die eingefrorenen russischen Staatsvermögen in der EU für die Unterstützung der Ukraine zu nutzen. Es geht um ein sogenanntes „Reparationsdarlehen“ in Höhe von 140 Milliarden Euro, das aus diesen Geldern finanziert werden könnte.
Belgien, wo ein Großteil dieser Vermögenswerte liegt, warnt jedoch vor den Risiken einer solchen Maßnahme. Ein unkontrollierter Zugriff könne ausländische Investoren abschrecken und die Finanzstabilität der Eurozone gefährden, so die Argumentation.
Droht eine globale Finanzkrise?
Zwar teilt auch die Europäische Zentralbank diese Sorge, doch viele Analysten halten das Risiko für überschaubar, so die „Kyiv Post“. US-Instabilität verhindere ohnehin, dass Anleger ihr Geld abziehen, sagt Alexander Kolyandr vom Center for European Policy Analysis. Doch andere warnen vor einer globalen Kettenreaktion: Ökonom Nicolas Véron sieht in einer möglichen Beschlagnahmung der Vermögen einen „beispiellosen Eingriff in die Weltwährungsordnung“.
Unsichere Zeiten für Europa und die Welt
Die wirtschaftliche Instabilität in den USA könnte laut Experten dazu führen, dass Investoren trotz europäischer Risiken ihr Geld nicht aus der Eurozone abziehen. Dennoch bleibt die Lage angespannt: Hohe Schulden, politische Unsicherheiten und eine geschwächte Weltwirtschaft könnten die Folgen eines möglichen Crashs verschärfen.