„Haben Zeit nicht genutzt“: SPD-Mann Roth fürchtet Konsequenzen von neuer Trump-Präsidentschaft
Weltweit wächst die Sorge vor dem möglichen Ergebnis der US-Wahl 2024. SPD-Politiker Roth teilt diese und sieht unfaire Vorteile für Donald Trump.
Berlin – Nur noch wenige Wochen verbleiben im Wahlkampf vor der US-Wahl 2024. Am 5. November steht dann der große Showdown an und die Wählerinnen und Wähler entscheiden, wer am Ende ins Weiße Haus einziehen wird. Aktuelle Umfragen zur Präsidentschaftswahl in den USA sehen derweil ein knappes Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris. Zwar haben die Befragungen nur bedingt eine Aussagekraft zum Ergebnis der US-Wahl 2024, allerdings verdeutlichen sie einmal mehr, dass die kommende Abstimmung am Ende von wenigen Stimmen abhängt.
Harris und Trump hoffen gleichermaßen auf den Wahlsieg bei der US-Wahl 2024. Bereits im Vorfeld ist klar: Das Ergebnis der Wahl in den USA wird maßgeblich Einfluss auf die globale Politik haben. Und angesichts des Ukraine-Kriegs sowie der Tatsache, dass sich Israel im Krieg befindet, steht viel auf dem Spiel. Wenn Trump wieder US-Präsident wird, könnte der Republikaner die aktuelle Haltung seines Landes über den Haufen werfen und radikal den Kurs ändern. Der SPD-Politiker Michael Roth sieht Europa schlecht auf solch ein Szenario vorbereitet.
Sorge vor Ergebnis der US-Wahl 2024: SPD-Politiker sieht unfairen Vorteil für Trump
Im Gespräch mit n-tv sagte Roth, dass er froh sei, wenn die US-Wahl 2024 „endlich entschieden ist“. Die amerikanische Gesellschaft sei zutiefst gespalten und sehr polarisiert. „Viele Menschen dort sind im Wahlkampf gar nicht mehr mit Argumenten zu erreichen“, sagte der SPD-Politiker. Seiner Einschätzung nach wird das Ergebnis der US-Wahl 2024 eng werden. Beide Kandidaten müssen daher die verbleibende Zeit nutzen, um weitere Wählerinnen und Wähler für ihr Lager zu gewinnen.

Laut Roth gibt es dabei einen unfairen Vorteil für Trump. „Fehler auf der Trumpschen Seite zahlen offenkundig nicht negativ ein. Sein Wählerblock ist gesetzt“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. „Das ist die strukturelle Unfairness dieses Wahlkampfes: Die eine Kandidatin wird mit Argusaugen bewacht, kontrolliert und bewertet. Der andere kann sich alles erlauben.“
Wahlkampf vor der US-Wahl 2024: Trump und Harris liefern sich Schlagabtausch
Der Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 gleicht in den vergangenen Tagen immer mehr einer politischen Schlammschlacht. Donald Trump teilt in gewohnter Manier gegen seine Kontrahentin aus, doch steht zugleich wegen gewissen Hitler-Aussagen als „Faschist“ in der Kritik. Doch am Ende wird seine Wählerschaft dennoch treu zu ihm stehen. Auf den letzten Wahlkampf-Metern erhält der Republikaner derweil prominente Unterstützung von Tech-Milliardär Elon Musk, der immer mehr Geld auf die Trump-Karte setzt. Inzwischen soll er etwa 119 Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet haben.
Allein bis Mitte Oktober überwies Musk dafür 43,6 Millionen Dollar (gut 40 Millionen Euro) an die Organisation America PAC, die sich vor allem auf umkämpfte Bundesstaaten wie Pennsylvania konzentriert. America PAC macht unterdessen weiter mit den umstrittenen Geldgeschenken von einer Million Dollar pro Tag an jeweils einen registrierten Wähler. Am Mittwoch wurde berichtet, das US-Justizministerium habe Musk gewarnt, dass die Aktion gegen das Wahlrecht verstoßen könnte.
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Nach US-Wahl 2024: Sorge vor Trump – „Amerikas Verbündete sind nervös“
Derweil wächst weltweit die Sorge vor einer zweiten Amtszeit von Donald Trump. „Amerikas Verbündete sind nervös, wenn sie an die Wahlen im nächsten Monat denken. Indes sind Autokraten, die von Trump mit Lob überschüttet werden, hoffnungsvoll“, schreibt der Guardian. Die Welt könne sich zweite Trump-Amtszeit nicht leisten, urteilt die Zeitung. „Global sind die USA weiter ein wichtiger Ankerpunkt“, sagt derweil Roth gegenüber n-tv. „Das gilt insbesondere für die Jahre unter Joe Biden, für die US-Unterstützung der Ukraine und auch für die Auseinandersetzung mit einem immer autoritäreren China.“
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Zugleich macht der die Tragik der aktuellen Situation vor der US-Wahl 2024 deutlich: Europa habe zu lange abgewartet und sich gefragt, wer am Ende die Präsidentschaftswahl in den USA gewinnen wird. „Wir haben die Zeit der Biden-Präsidentschaft nicht genutzt, um uns neu aufzustellen.“ Hacker aus China wollten zuletzt die Telefone der Republikaner und Demokraten anzapfen.
Ergebnis der US-Wahl 2024 ungewiss: Trump könnte Ukraine-Krieg verändern
Wie das Ergebnis der US-Wahl 2024 am Ende aussehen wird, ist bislang unklar. Auch ungewiss ist bislang, wie Donald Trump eine mögliche zweite Amtszeit als US-Präsident gestalten wird. Jedoch gehen Experten gegenwärtig davon aus, dass ein Sieg von Trump zuerst und am stärksten die Ukraine treffen würde. „Wie auch immer sein Verhältnis zu Wladimir Putin genau aussehen mag, die Sympathien des Ex-Präsidenten für ihn sind eindeutig“, schreibt der Guardian. Derweil könnten die Golfstaaten bei der US-Wahl 2024 Partei für Trump ergreifen.
Roth macht indes deutlich, dass es noch nicht zu spät sei für Europa. Die Staaten müssten „alles in die Waagschale werfen, damit Putin die Aussichtslosigkeit seines Krieges endlich begreift. Die EU wäre dazu in der Lage, wenn auch unter erheblichen Schmerzen.“ (fbu)