China-Hacker wollten Telefone von Trump, Vance und Harris‘ Wahlkampfteam anzapfen
China will genauestens über die US-Wahl informiert bleiben oder darauf Einfluss nehmen. Hacker nehmen wohl Trump und Harris ins Fadenkreuz.
Washington, D.C. – Peking soll Trump, Vance und Harris nachspionieren: Chinesische Hacker haben nach Berichten von US-Medien Telefone des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und seines Vizes J.D. Vance zum Ziel gehabt. „Uns ist bekannt, dass ein hoch entwickelter staatlicher Akteur mehrere US-Telekommunikationsanbieter ins Visier genommen haben soll, um Informationen zu sammeln“, sagte Rich Young, Sprecher des Telekommunikationsunternehmens Verizon, am Freitagabend der Nachrichtenagentur AFP.
Auch das Wahlkampfteam von US-Vizepräsidentin Kamala Harris sei Ziel von Hacker-Angriffen gewesen, hieß es in informierten Kreisen. Dabei soll es nicht beim Plan geblieben sein. Laut der Zeitung New York Times sollen Hacker bereits in das Telefonsystem eingedrungen sein. Dabei werde noch ermittelt, ob dabei Daten abgegriffen worden seien. Auch das Wall Street Journal berichtete darüber. Harris wurde jüngst auch durch russische Fake-Videos angegriffen.

Hacker nutzen „ungewöhnlich aggressive Taktiken“ für Zugriff auf US-Dokumente
Die chinesischen Hacker hätten demnach „ungewöhnlich aggressive Taktiken“ an den Tag gelegt. Sie hätten versucht, sich erneut Zugang zu gepatchten Systemen zu verschaffen, nachdem sie aus diesen entfernt worden waren.
Anfang des Monats fanden die Ermittler zudem heraus, dass ein chinesischer Akteur erfolglos versucht hatte, auf das Konto eines Journalisten des Wall Street Journal zuzugreifen, der an der Berichterstattung über die Sicherheitsverletzungen beteiligt war. Microsoft, das stark in die Ermittlungen involviert war, teilte dem Journalisten des WSJ mit, dass die Gruppe hinter diesen Angriffen – bekannt als Salt Typhoon – versucht hatte, auf das Verbraucherkonto zuzugreifen, nachdem das Wall Street Journal im vergangenen Monat erstmals die Art der Angriffe enthüllt hatte.
US-Wahl 2024: FBI identifiziert „böswillige“ Aktivitäten
Die US-Regierung untersuche den „unautorisierten Zugriff“ auf die kommerzielle Telekom-Infrastruktur durch „Akteure, die mit der Volksrepublik China in Verbindung stehen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des FBI und der US-Behörde für die Sicherheit von Infrastruktur.
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Nachdem das FBI „böswillige Aktivitäten“ identifiziert habe, seien die betroffenen Unternehmen umgehend benachrichtigt worden. Es sei zudem technische Unterstützung geleistet worden, und es seien Informationen verbreitete worden, um anderen potenziellen Opfern zu helfen, hieß es weiter.
Hacker boten Biden gestohlene Trump-Dokumente an
Um die Cybersicherheit zu verbessern, arbeiteten die Behörden landesweit untereinander und mit der Industrie zusammen. Die USA hatten im September erst iranische Hacker beschuldigt, dem Wahlkampfteam des inzwischen aus dem Rennen um das Weiße Haus ausgeschiedenen US-Präsidenten Joe Biden Dokumente angeboten zu haben, die sie zuvor vom Team des republikanischen Kandidaten Donald Trump „gestohlen“ hatten. Das Trump-Team hatte seinerseits im August einen Hacker-Angriff gemeldet.
Am 5. November wird in den Vereinigten Staaten ein neuer Präsident gewählt. Sowohl Trumps Wahlkampfteam als auch das Team seiner Rivalin Harris, die nach dem Rückzug Bidens für die Demokraten im Rennen ist, hatten in den vergangenen Wochen Hacker-Angriffe gemeldet. Auch US-Technologieunternehmen haben nach eigenen Angaben solche Angriffe festgestellt. (cgsc mit afp)