Merkur ist im März besonders gut zu sehen – So erspähen Sie den „scheuen“ Planeten

  1. Startseite
  2. Wissen

Kommentare

Die hell strahlende Venus (oben) und weiter unten links der deutlich schwächer leuchtende Planet Merkur. (Archivbild) © IMAGO/Alan Dyer

Merkur gilt als schwer zu beobachtender Planet – doch im März ist er einige Tage lang sehr einfach zu sehen. Wie Sie den kleinen Planeten finden.

München – Momentan kann man bis zu sechs Planeten gleichzeitig am Himmel sehen – Mars, Jupiter, Neptun, Uranus, Venus und Merkur. Doch gerade letzterer ist schwer am Himmel zu beobachten. „Merkur gilt als ‚scheuer‘ Planet, der in der Regel nur von geübten Beobachtenden am Himmel gefunden werden kann“, sagt Björn Voss vom Planetarium Hamburg.

„Wir sehen ihn niemals bei kompletter Dunkelheit, sondern nur in der Dämmerung. Er klammert sich sozusagen ‚an den Rockzipfel der Sonne‘ und ist daher immer nur kurz vor oder nach ihr zu sehen, wenn es relativ hell ist“, weiß der Astrophysiker und betont: „Dies erschwert die Beobachtung ungemein.“ Derzeit hat der Merkur allerdings die beste Abendsichtbarkeit des Jahres. Vor allem am 5. März stehen die Chancen gut, den kleinen Planeten zu erspähen.

Planet Merkur hat seine beste Abendsichtbarkeit am 5. März

Genau wie an den Abenden davor und danach findet man Merkur am 5. März in der Abenddämmerung am Westhimmel. Der hellere Planet Venus, der etwas höher am Himmel steht, weist den Weg: Er steht etwas rechts oberhalb des Merkur. Ein klarer Himmel mit einer freien Sicht nach Westen hilft dabei, den Merkur zu finden, denn er steht relativ tief am Himmel. Am 1. März strahlt er mit einer Magnitude von -1,0 besonders hell – nach dem Mond, der Venus, Jupiter und dem Stern Sirius ist Merkur der hellste Himmelskörper am Abendhimmel.

Deshalb benötigt man für die Suche nach Merkur auch keine Hilfe durch Teleskope oder Ferngläser. In den nächsten Nächten wird seine Helligkeit bereits wieder nachlassen. Das liegt auch daran, wie der Planet Merkur beleuchtet wird: Genau wie der Mond und die Venus hat er „Phasen“. Derzeit ist er zu etwa drei Vierteln beleuchtet und scheint sehr hell. Ab etwa dem 8. März beginnt er, schnell an Helligkeit zu verlieren. Am 15. März kann man im Teleskop sehen, dass Merkur nur noch eine schmale Sichel ist – anschließend wird man den Planeten in der Abenddämmerung gar nicht mehr finden.

Neben dem Merkur sind auch noch andere Planeten mit bloßem Auge zu sehen

Wer Anfang März nach Merkur Ausschau hält, kann zudem noch mehrere andere Himmelskörper sehen: Venus befindet sich ganz in der Nähe des Merkur. Links über der Venus strahlt Jupiter hell im Sternbild Stier, ganz in der Nähe befinden sich der offene Sternhaufen der Plejaden und der rote Stern Aldebaran. Im Süden kann man hoch am Himmel den Planeten Mars entdecken, bei dem Forschende gerade erst herausgefunden haben, warum er wirklich rot ist. Auch der Mond ist zu sehen: am 5. März unterhalb von Jupiter, einen Abend später über ihm. Am 8. und 9. März nähert sich der Mond dem roten Planeten im Sternbild Zwillinge an. (tab)

Auch interessant

Kommentare