Nachbarn retten Bio-Initiative: Ökomodellregion Glonn wächst um drei Gemeinden

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Erfolgreiche Erweiterung: Zur ersten Bürgermeisterrunde trafen sich die nunmehr neun Mitgliedsgemeinden der Ökomodellregion im Juli mit (v.l.) Martin Riedl (Baiern), Josef Oswald (Glonn), Angelika Gsellmann (Projektkoordinatorin), Andreas Lutz (Oberpframmern), Georg Weigl (Tuntenhausen), Peter Wagner (Aying), Josef Schwäbl (Bruck), Inge Heiler (Egmating), Michael Eisenschmid (Moosach), Josef Hupfauer (Feldkirchen-Westerham) und Franz Hobmeier (Ökomodellregion). © Erfolgreiche Erweiterung: Zur ersten Bürgermeisterrunde trafen sich die nunmehr neun Mitgliedsgemeinden der Ökomodellregion im Juli mit (v.l.) Martin Riedl (Baiern), Josef Oswald (Glonn), Angelika Gsellmann (Projektkoordinatorin), Andreas Lutz (Oberpframmern), Georg Weigl (Tuntenhausen), Peter Wagner (Aying), Josef Schwäbl (Bruck), Inge Heiler (Egmating), Michael Eisenschmid (Moosach), Josef Hupfauer (Feldkirchen-Westerham) und Franz Hobmeier (Ökomodellregion).

Die Ökomodellregion Glonn wächst dank neuer Mitglieder. Über 100 Bio-Betriebe profitieren nun von Fördermitteln. Beim Marktfest wird gefeiert.

Glonn - Es ist noch kein dreiviertel Jahr her, da hing die Zukunft der Ökomodellregion (ÖMR) Glonn noch am seidenen Faden. „Wir sind an unsere Grenze gestoßen. Es war klar, dass wir mehr Mitglieder brauchen, um weiter bestehen zu können“, erinnert sich Projektmanagerin Angelika Gsellmann an die durchaus frustrierende Zeit, in der sich keine weitere Kommune aus dem Ebersberger Land mehr für die ÖMR begeistern konnte. Interesse für das biolandwirtschaftliche Konzept der Initiative kam schließlich aus den Nachbarkreisen München und Rosenheim – und sorgte so für das Überleben der ÖMR.

Vom Landkreis Ebersberg ins Mangfalltal und nach Aying

Bei Ökomodellregionen handelt es sich um Projekte des Freistaates Bayern, um die ökologische Landwirtschaft entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette zu fördern. Heißt: Jegliche Bio-Betriebe, angefangen beim Bio-Landwirt über den Bio-Bäcker bis hin zum Bio-Markt, können durch die ÖMR von staatlichen Fördermitteln profitieren. Zugleich soll mit entsprechenden Werbemaßnahmen – etwa Plakaten, Schildern, Wochenmärkten – auch das Bewusstsein für regionale Produkte und deren ökologische Herstellung in der Bevölkerung gestärkt werden, erklärt Gsellmann die Idee. Bisweilen hatte sich der hiesigen ÖMR nur die VG Glonn mit ihren sechs Gemeinden (Baiern, Bruck, Glonn, Egmating, Oberpframmern, Moosach) angeschlossen – und so gerade einmal knapp die Mindestgröße für eine Ökomodellregion, die im bayernweiten Durchschnitt über 20 Kommunen umfasst, geknackt.

Ablehnung im eigenen Landkreis - Interessse nebenan

Um jetzt aber auch künftig Fördermittel für die Bio-Betriebe in der Region zu erhalten, wandte sich Gsellmann Anfang des Jahres an alle 13 Nachbargemeinden der VG Glonn. „Wir wollten erweitern, aber das Interesse war eher verhalten“, betont sie und schiebt etwas enttäuscht nach: „Von manchen wurden wir gar nicht erst gehört.“ Während in Zorneding wenigstens im Gemeinderat über einen Beitritt diskutiert wurde, kam aus Grafing und Ebersberg eine sofortige Ablehnung. Anders sah es dagegen im Rosenheimer und Münchner Land aus: „Sie haben direkt Nägel mit Köpfen gemacht“, erzählt die Projektmanagerin. Mit Tuntenhausen, Feldkirchen-Westerham (beide Kreis Rosenheim) und Aying (Kreis München) interessierten sich gleich drei flächen- und einwohnerstarke Gemeinden für die Ökomodellregion, die durch den Beitritt um das Zweieinhalbfache anwächst. „Ein enormer Zuwachs“, resümiert Gsellmann erfreut.

Über 100 Bio-Betriebe zählt die neu benannte Ökomodellregion Glonn-Mangfalltal-Aying jetzt. Und einige Projekte stehen bereits auf der Agenda: Bio-Weidebetriebe sollen ihr Rindfleisch künftig über eine gemeinsame Webseite verkaufen können, eine Warenbörse soll für Austausch untereinander sorgen und Hofschlachtungen sollen ermöglicht werden. Zudem läuft ab Oktober die nächste Förderrunde des Freistaates, in der bis zu 50 000 Euro in das neu gegründete Drei-Landkreis-Eck fließen können. „Wir wollen die Summe voll ausschöpfen“, betont Gsellmann, die ab sofort wieder Bewerbungen von Bio-Betrieben entgegennimmt. Das Ziel: die Region nachhaltiger gestalten. Den Auftakt dazu macht das Marktfest am kommenden Samstag, ab 10.30 Uhr, in Glonn.

Marktfest in Glonn

Zum Bauernmarkt lädt die Ökomodellregion am Samstag, dem 27. September, ab 10.30 Uhr am Dorffestplatz in Glonn.

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