Münsiger Gemeinderat lehnt erneut Bauanträge der Firma Agrobs ab

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Münsing versus Agrob: Hier plant die Firma aus Degerndorf ihre Produktionsstätte um weitere zwei Hallen zu erweitern. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die Räte in Münsing lehnten Bauanträge für zwei weitere Hallen der Firma Agrobs bei Degerndorf und wollen das Bebauungsplanverfahren weiterverfolgen.

Münsing – Zwei Bauanträge für zwei weitere Lager- und Produktionshallen der Firma Agrobs bei Degerndorf sorgten in der jüngsten Gemeinderatssitzung erneut für Furore:

Wieder sollte darüber entschieden werden, und wieder sind diese vom Münsinger Gremium abgelehnt worden – mit zehn zu fünf Stimmen.

Münsing: Bebauungsplanverfahren wird weiterverfolgt - Agrobs Planungen am Rauscherhof weiter verzögert

Warum? Die Räte halten daran fest, das bereits im Sommer vergangenen Jahres eingeleitete Bebauungsplanverfahren weiterzuverfolgen. Damals hatte der Futtermittelhersteller erstmalig die Bauanträge im Immissionsschutzverfahren für eine sechste und siebte Halle mit je 50 mal 30 Meter Grundfläche gestellt.

Und bereits damals schon wurden diese von den Münsinger Räten abgelehnt. Zeitgleich hatten die Ratsmitglieder einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst und eine Veränderungssperre erlassen.

Bauanträge der Firma Agrobs erneut abgelehnt vom Münsinger Gemeinderat

Und genau dies sei aus Sicht des Landratsamtes rechtswidrig gewesen, begründete Bürgermeister Michael Grasl (FW), warum die Bauanträge erneut in Münsing auf dem Tisch liegen. Dem Rundschauverlag gegenüber konnte die Kreisbehörde noch keine Stellungnahme zu diesem Sachverhalt abgeben, „da hier das Verfahren noch läuft, äußern wir uns nicht“.

Das Münsinger Gremium stimmte in der Sitzung ebenfalls darüber ab, ob eine Ausnahme der Veränderungssperre zugelassen werden soll oder nicht. Es wird keine Ausnahme geben. So entschieden die Räte und folgten somit den Empfehlungen der Kommunalverwaltung.

Münsing: Planungshoheit einer Gemeinde ist laut Bürgermeister Michael Grasl wichtig

Der Rathauschef beruft sich mit dieser Entscheidung auf die Planungshoheit der Kommune. Denn das Landratsamt könne sich nicht einfach über die Gemeinde hinwegsetzen. „Wären wir Zaungäste, hätten wir nichts mehr zu genehmigen“, betonte Grasl. Bei den Bauanträgen handele es sich schließlich um eine Größenordnung, über die man vernünftig reden und verschiedene Faktoren gründlich abwägen müsse. „Natürlich will die Kommune auch die Belange der Öffentlichkeit und der Firma berücksichtigen“, ließ er wissen und „stehen deshalb auch mit der Geschäftsleitung im Gespräch.“

Münsing: Futtermittelhersteller Agrobs im Dialog

Thomas Berger, Prokurist des Agrob-Unternehmens, bestätigte dies: „Wir suchen und führen regelmäßig den Dialog mit Gemeinde und Landratsamt, um eine langfristige Entwicklung unseres Betriebs zu ermöglichen.“

Das Unternehmen halte natürlich an dem Vorhaben fest und gehe davon aus, dass es bald weitere Informationen erhalten werde. „Wir sind sehr gespannt, wie es weitergehen soll und hoffen sehr auf eine baldige Klärung und eine positive Perspektive für unseren Standort.“

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