Ihr Kollege hört sie weinen: Deutsche Wanderin in den Alpen schwer verunglückt – „Es ging um ihr Leben“

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Mit einem Rettungshubschrauber wurde eine deutsche Wanderin aus dem Kreis Würzburg nach einem Wanderunglück in Tirol ins Krankenhaus geflogen (Symbolbild). © Bergrettung Hüttschlag

Vergeblich wartet ein Wanderer in Tirol auf seine Begleiterin in einer Berghütte. Er weiß nicht, dass sie in ernsthafter Gefahr schwebt.

Lienz – In der österreichischen Region Lienz ereignete sich am Dienstag (24. September) ein Wanderunglück. Eine Wanderin aus dem Landkreis Würzburg (Bayern) befand sich in Lebensgefahr und musste in einer aufwendigen Rettungsaktion geborgen werden.

Wanderung in Österreich endet im Unglück: Kollege wartet vergeblich

Wie die Tiroler Polizei berichtet, war die 57-jährige Frau zusammen mit einem Arbeitskollegen in der Gegend von Prägraten am Großvenediger, einem Berg mit einer Höhe von 3657 Metern, auf einem Höhenweg unterwegs. Der Kollege, der etwas sportlicher war, ging demnach voraus, drehte sich jedoch regelmäßig um, um sicherzustellen, dass die Frau ihm folgte. So hatten die beiden es abgesprochen. Als er gegen 17.30 Uhr die auf 2600 Metern Höhe gelegene Hütte erreichte, habe er seine Begleiterin noch hinter sich auf dem Weg gesehen.

Kollege hörte ihr Wimmern und Weinen

Als die Frau jedoch auch um 18 Uhr nicht in der Hütte eingetroffen war, wurde der Mann unruhig. Er machte sich auf die Suche nach ihr und ging den Weg zurück, während der Hüttenwirt bereits Rettungskräfte alarmierte. Schließlich hörte der Kollege leises Weinen und Wimmern, das aus mehreren Hundert Metern unterhalb des Weges kam. „Man kann schon von einer glücklichen Fügung sprechen, dass die Frau noch so auf sich aufmerksam machen konnte“, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber IPPEN.MEDIA. Sie hatte sich schwer verletzt. „In der konkreten Situation ging es um das Leben der Frau.“

Altschnee im Hochgebirge: Turnschuhe waren nicht ausreichend

Laut Polizei trug die Deutsche Turnschuhe mit einer griffigen Sohle, die bei besseren Wetterbedingungen für das Gelände geeignet gewesen wären. Nach dem ersten Schneefall im Hochgebirge Mitte September hatte sich jedoch in einigen Bereichen Altschnee angesammelt. Die Frau rutschte beim Überqueren solcher Stellen aus und stürzte etwa 300 Meter über extrem steiles Wiesengelände hinab, bis sie schließlich auf flacherem Terrain zum Stillstand kam.

Rettung in dunkler Nacht: Polizei nutzt Nachtsichtgeräte bei Einsatz

Mehr als 30 Einsatzkräfte, darunter eine Hundestaffel, waren an der Rettungsaktion beteiligt. Die Polizei setzte auch eine Drohne zur Ausleuchtung des Unfallortes ein. Schließlich landete ein Notarzthubschrauber in der Nähe, die Besatzung trug Nachtsichtbrillen. Die schwer verletzte Frau wurde mehrere Hundert Meter bis zum Landeplatz getragen und schließlich gegen 21.20 Uhr ins Krankenhaus in Klagenfurt gebracht.

Obwohl die Frau laut Alpinpolizei für die Wanderung angemessen gekleidet war – was nicht auf alle Wanderer zutrifft, da manche sogar barfuß unterwegs sind – war sie auf den Altschnee nicht vorbereitet. Die Polizei empfiehlt für solche Bedingungen spezielle „Grödel“, die als eine Art Schneeketten für Schuhe dienen.

Ein tragischeres Ende nahm dagegen die Wanderung eines kanadischen Paars in den Dolomiten, das vom plötzlichen Wintereinbruch überrascht wurde. (BeBau)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion