Die magische Zahl bei der US-Wahl 2024 lautet 270. Kamala Harris und Donald Trump haben unterschiedliche Wege, dieses Ziel zu erreichen.
Washington, D.C. – Bei der US-Wahl 2024 dreht sich alles um die Zahl 270. So viele Wahlleute benötigen Kamala Harris und Donald Trump für einen Sieg. Die potenziellen Wege, über die sie dieses Ziel erreichen können, unterscheiden sich allerdings erheblich.
Dies ist hauptsächlich auf das komplexe amerikanische Wahlsystem zurückzuführen, bei dem der Präsident nur indirekt vom Volk gewählt wird. Die tatsächliche Entscheidung bei der US-Wahl wird durch sogenannte Wahlleute getroffen, die von den einzelnen Bundesstaaten bestimmt werden.
Üblicherweise gilt hier das Prinzip „Winner takes it all“. Das bedeutet, dass der Kandidat, der die meisten Stimmen in einem Bundesstaat erhält, auch alle Stimmen der Wahlleute erhält, die in diesem Bundesstaat vergeben werden.
Swing States entscheiden wohl über Ergebnis für Harris und Trump bei US-Wahl 2024
Eine Folge dieses Wahlsystems ist, dass der Wahlkampf von Harris und Trump sich auch 2024 stark auf die sogenannten Swing States konzentriert. Das sind die Staaten, in denen die Umfragen ein enges Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump prognostizieren. Bei den diesjährigen Wahlen gelten folgende Staaten als Swing States.
| Bundesstaat | Anzahl der Wahlleute | Sieger 2020 |
|---|---|---|
| Nevada | 6 | Joe Biden |
| Wisonsin | 10 | Joe Biden |
| Arizona | 11 | Joe Biden |
| Michigan | 15 | Joe Biden |
| Georgia | 16 | Joe Biden |
| North Carolina | 16 | Donald Trump |
| Pennsylvania | 19 | Joe Biden |
Insgesamt werden bei den US-Wahlen 93 von 539 Wahlleuten in den Swing States hart umkämpft. Das bedeutet, dass 446 Wahlleute bereits als vergeben angesehen werden. Diese verteilen sich wie folgt: Kamala Harris hat einen leichten Vorteil und kann mit 226 relativ sicheren Stimmen rechnen. Donald Trump geht wohl mit recht sicheren 219 Stimmen in die US-Wahl 2024.
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Prognosen zur US-Wahl 2024: Harris und Trump kämpfen mit unterschiedlichen Strategien
Seit Wochen zerbrechen sich die Strategen der Demokraten und Republikaner den Kopf darüber, wie der Sieg bei der US-Wahl 2024 erreicht werden kann. Für das Team von Kamala Harris wäre der einfachste Weg wahrscheinlich die sogenannte „nördliche Route“. Wenn Harris Siege in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania erzielen könnte, wäre ihr der Gesamtsieg bei den US-Wahlen sicher.
Alle drei Staaten spielten auch bei den vorherigen Wahlen eine wichtige Rolle. Donald Trump konnte alle drei im Jahr 2016 gewinnen. US-Präsident Joe Biden triumphierte hingegen im Jahr 2020. Mit diesen drei Staaten würde Harris genau auf 270 Wahlleute kommen.
Verschiedene Wege könnten Harris bei US-Wahl 2024 laut Prognosen zum Ziel führen
Neben der „nördlichen Route“ gibt es mathematisch 19 weitere Kombinationen von Siegen in den Swing States der US-Wahlen, die Kamala Harris zum Ziel führen könnten. In zehn Kombinationen würden ihr drei Swing States ausreichen.
Nur in einer Kombination könnte Harris auf Pennsylvania verzichten. Im größten aller Swing States stehen 19 Wahlleute zur Wahl. Ohne Pennsylvania müsste Harris Georgia, North Carolina und Michigan gewinnen, um einen Sieg bei der US-Wahl 2024 mit nur drei Swing States zu sichern. In den anderen zehn Kombinationen wären mindestens vier Staaten erforderlich.
Kombinationen aus drei Swing States, Harris bei US-Wahl 2024 zum Sieg führen
- Pennsylvania, Georgia, North Carolina
- Pennsylvania, Georgia, Michigan
- Pennsylvania, North Carolina, Michigan
- Pennsylvania, Georgia, Arizona
- Pennsylvania, North Carolina, Arizona
- Pennsylvania, Michigan, Arizona
- Pennsylvania, Georgia, Wisconsin
- Pennsylvania, North Carolina, Wisconsin
- Pennsylvania, Michigan, Wisconsin
- Georgia, North Carolina, Michigan
Kombinationen aus vier Swing States, die Harris bei der US-Wahl 2024 zum Sieg führen
- Georgia, North Carolina, Arizona, Wisconsin
- Georgia, Michigan, Arizona, Wisconsin
- North Carolina, Michigan, Arizona, Wisconsin
- Georgia, North Carolina, Arizona, Nevada
- Georgia, Michigan, Arizona, Nevada
- North Carolina, Michigan, Arizona, Nevada
- Georgia, North Carolina, Wisconsin, Nevada
- Georgia, Michigan, Wisonsin, Nevada
- North Carolina, Michigan, Wisconsin, Nevada
- Pennsylvania, Arizona, Wisconsin, Nevada
Für Donald Trump wäre der wahrscheinlich einfachste Weg, die benötigten Stimmen bei der US-Wahl 2024 zu sichern, der folgende: Der Kandidat der Republikaner müsste North Carolina, Georgia und Pennsylvania gewinnen. Wenn ihm das gelingen würde, stünde Trump bei genau 270 Stimmen.
Dies ist der einzige Weg, der Trump mit nur drei eroberten Swing States zum Wahlsieg führen kann. In den anderen 20 möglichen Kombinationen benötigt Trump mindestens vier Siege in den Swing States.
Kombinationen aus vier Swing States, die Trump bei der US-Wahl 2024 zum Sieg führen
- Pennsylvania, Georgia, Michigan, Arizona
- Pennsylvania, North Carolina, Michigan, Arizona
- Georgia, North Carolina, Michigan, Arizona
- Pennsylvania, Georgia, Michigan, Wisconsin
- Pennsylvania, North Carolina, Michigan, Wisconsin
- Georgia, North Carolina, Michigan, Wisconsin
- Pennsylvania, Georgia, Arizona, Wisconsin
- Pennsylvania, North Carolina, Arizona, Wisconsin
- Georgia, North Carolina, Arizona, Wisconsin
- Pennsylvania, Michigan, Arizona, Wisconsin
- Georgia, Michigan, Arizona, Wisconsin
- North Carolina, Michigan, Arizona, Wisconsin
- Pennsylvania, Georgia, Michigan, Nevada
- Pennsylvania, North Carolina, Michigan, Nevada
- Georgia, North Carolina, Michigan, Nevada
- Pennsylvania, Georgia, Arizona, Nevada
- Pennsylvania, North Carolina, Arizona, Nevada
- Pennsylvania, Michigan, Arizona, Nevada
- Pennsylvania, Georgia, Wisconsin, Nevada
- Pennsylvania, North Carolina, Wisconsin, Nevada
Ergebnis in Pennsylvania ist laut Prognosen bei Sieg bei US-Wahl 2024 entscheidend
Bei der Betrachtung der möglichen Kombinationen, die zum Sieg bei der US-Wahl 2024 führen könnten, wird eines klar: Pennsylvania, der größte der sieben Swing States, könnte sowohl für Kamala Harris als auch für Donald Trump zum entscheidenden Staat werden.
Für Harris gibt es nur eine Dreier-Kombination und neun Vierer-Kombinationen aus anderen gewonnen Swing States, die es ihr erlauben würden, Pennsylvania zu verlieren. Donald Trump hat ähnliche Aussichten. Für ihn gibt es bei der US-Wahl 2024 nur sechs mögliche Kombinationen an errungenen Swing States, in denen er auf einen Sieg in Pennsylvania verzichten könnte und trotzdem als Sieger hervorgehen könnte.
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Aber was passiert bei einem Unentschieden bei der US-Wahl 2024? Tatsächlich gibt es drei Szenarien bei der US-Wahl 2024, die Kamala Harris und Donald Trump bei genau 269 Wahlleuten sehen könnten. Dafür wären folgende Ergebnisse in den Swing States notwendig:
So gibt es als Ergebnis ein Unentschieden für Trump und Harris bei der US-Wahl 2024
- Szenario 1: Kamala Harris gewinnt Georgia, Arizona, Wisconsin und Nevada. Donald Trump gewinnt Pennsylvania, North Carolina und Michigan.
- Szenario 2: Kamala Harris gewinnt Georgia, North Carolina, Arizona. Donald Trump gewinnt Pennsylvania, Michigan, Wisconsin und Nevada.
- Szenario 3: Kamala Harris gewinnt North Carolina, Arizona, Wisconsin und Nevada. Donald Trump gewinnt Pennylvania, Georgia und Michigan
Sollte es tatsächlich nach der US-Wahl dazu kommen, sieht die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika folgendes Verfahren vor: Im US-Repräsentantenhaus wird eine „bedingte Wahl“ angesetzt. Jede Delegation aus einem der 50 Bundesstaaten hätte eine Stimme. Sobald eine Person mindestens 26 Stimmen erhalten hat, wird diese das neue Staatsoberhaupt der USA.
Nach demselben Muster wählt der US-Senat dann den Vizepräsidenten. Zur Wahl stehen dem Repräsentantenhaus dabei die drei Kandidaten, die bei der ursprünglichen US-Wahl die meisten Wahlleute hinter sich vereinen konnten. Die Senatoren im US-Senat müssen sich zwischen den zwei bestplatzierten Kandidaten entscheiden.
Trump wäre nach unentschiedenem Ergebnis bei US-Wahl 2024 leicht im Vorteil
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahlleute, die sich persönlich am 17. Dezember treffen, um den Präsidenten oder die Präsidentin zu wählen, nicht immer an das Ergebnis aus ihrem Bundesstaat gebunden sind. Nur etwa die Hälfte aller Bundesstaaten verpflichtet seine Wahlleute gesetzlich, für den Gewinner der eigentlichen Volkswahl zu stimmen.
Es ist daher möglich, dass ein einzelner Wahlmann oder eine Wahlfrau anders abstimmt und so die US-Wahl 2024 entscheidet. Wahrscheinlicher wäre jedoch, dass bei der Wahl des US-Präsidenten durch die Wahlleute am 17. Dezember ein Unentschieden entsteht und dieses Ergebnis an den US-Kongress übergeben wird.
Ein Unentschieden als Ergebnis einer US-Wahl gab es in der Geschichte der US-Politik erst dreimal: 1801, 1825 und 1837. Sollte es 2024 zum vierten Mal so weit sein, wäre Donald Trump wahrscheinlich leicht im Vorteil. Seine Republikaner haben derzeit die Mehrheit der Delegationen im Repräsentantenhaus.
Das letzte Szenario für den Weg zum Sieg, das vor den US-Wahlen niemand erwartet, aber dennoch immer wieder eintritt, ist der Wechsel der Farbe eines schon als sicher geglaubten Bundesstaates. Eine aktuelle Umfrage aus Iowa deutet darauf hin. (dil)