Sturz im Iran als Kriegsziel: Israel ruft zur Tötung von Chamenei auf – „Moderner Hitler“

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Israel nimmt die Führung der iranischen Regierung ins Visier. Die Hisbollah warnt vor einem solchen Schritt. Auch Trump plant wohl einen Angriff auf den Iran.

Jerusalem – Israel hat die Tötung des höchsten iranischen Führers Ayatollah Ali Chamenei als Ziel im anhaltenden Krieg mit dem Iran erklärt. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte in der Stadt Holon, dass Chamenei seinerseits die Zerstörung Israels „als sein Ziel“ betrachte, wie unter anderem ntv zitiert. „Ein solcher Mann darf nicht weiter existieren“, so Katz weiter. Der Verteidigungsminister erklärte weiter, Chamenei sei der „moderne Hitler“.

In einem Beitrag auf X warf Katz dem Kopf des Mullah-Regimes weiter vor, dass der „feige iranische Diktator“ in einem „gepanzerten Bunker“ sitze und gezielt Raketenangriffe auf israelische Krankenhäuser und Wohngebäude befehle. „Das sind Kriegsverbrechern der schwersten Art – und Chamenei wird für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.“

Eskalation im Nahost-Krieg: Israel erklärt Tötung von Chamenei als Kriegsziel

Im Zuge des neuen Ziels von Israel im Krieg gegen den Iran sollen die Angriffe auf iranische Regierungsziele intensiviert werden. „Der Ministerpräsident und ich haben die IDF angewiesen, die Intensität der Angriffe gegen strategische Ziele im Iran und gegen Regierungsziele in Teheran zu verstärken, um die Bedrohungen gegen den Staat Israel zu beseitigen und das Ayatollah-Regime zu destabilisieren“, erklärte Katz weiter.

Dass es Israel gelingen könnte, den iranischen Staat durch militärische Erfolge ins Wanken zu bringen, glaubt auch die iranische Regimekritikerin Nasrin Sotudeh. Gegenüber der Welt erklärte sie: „Ein Sturz des Regimes wäre jetzt sicherlich eher möglich. Die Führung hat sehr viel Einfluss verloren, und derzeit scheint sie völlig machtlos.“

Allerdings sei ein Aufbegehren der Bevölkerung gegen das Mullah-Regime auch mit Risiken verbunden, sollte die Führung am Ende nicht gestürzt werden können. „Wenn ein Umsturz nicht gelingt und das Regime sich wieder stabilisiert, dann könnte jede Tat des Widerstands schlimmere Folgen haben als zu anderen Zeiten“, so Sotudeh.

Israel will im Krieg gegen den Iran den obersten Führer Ali Chamenei (r.) töten. © Kobi Gideon/Uncredited/dpa (Montage)

Allerdings sei ein Aufbegehren der Bevölkerung gegen das Mullah-Regime auch mit Risiken verbunden, sollte die Führung am Ende nicht gestürzt werden können. „Wenn ein Umsturz nicht gelingt und das Regime sich wieder stabilisiert, dann könnte jede Tat des Widerstands schlimmere Folgen haben als zu anderen Zeiten“, so Sotudeh.

Israel im Krieg gegen den Iran: Hisbollah warnt vor Tötung von Chamenei

Als Reaktion auf die Drohungen des israelischen Verteidigungsministers gegen Chamenei hat die Hisbollah im Libanon eine Warnung an die israelische Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ausgesprochen. Dieses Ziel sei „töricht und leichtsinnig“. Der Terrororganisation zufolge würden die Drohungen von den USA und Israel ausgehen und katastrophale Folgen nach sich ziehen.

Die Morddrohungen sind laut der Hisbollah eine Beleidigung für Hunderte Millionen Unterstützer des sogenannten Widerstands gegen Israel. Zuvor hatte sich die Miliz im Krieg zwischen dem Iran und dem jüdischen Nationalstaat zurückgehalten. Nun sei man aber „entschlossener denn je“, an der Führung Chameneis festzuhalten und dessen Haltung im Nahost-Krieg zu unterstützten.

Israel und Iran im Krieg – Trump droht Chamenei: „Er ist ein leichtes Ziel“

Auch US-Präsident Donald Trump hatte bereits eine direkte Drohung gegen das Oberhaupt der „Achse des Widerstands“ gerichtet. Auf seiner Online-Plattform Truth Social schrieb der Republikaner am Dienstag (17. Juni): „Wir wissen genau, wo sich der sogenannte ‚Oberste Führer‘ versteckt. Er ist ein leichtes Ziel, aber dort sicher.“ Zumindest „vorerst“ würden die USA allerdings keine Unternehmung starten, Chamenei zu töten. Er warnte jedoch, dass die Geduld der US-Regierung „am Ende“ sei.

Wie „am Ende“ die Geduld der USA im Hinblick auf den Iran ist, zeigt ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Demzufolge sollen die Vereinigten Staaten einen möglichen Angriff auf den Iran in den kommenden Tagen vorbereiten. Insider hätten mitgeteilt, dass sich die Situation allerdings weiter entwickele. Ein Angriff könne laut der anonymen Quellen für das kommende Wochenende vorbereitet werden. Laut dem Wall Street Journal hat Trump die Angriffspläne bereits genehmigt.

In Teheran hat man mit einer Warnung auf mögliche US-Angriffe reagiert. Sollte Trump dies tatsächlich in Betracht ziehen, werde der Iran „den Aggressoren eine Lektion erteilen und seine nationale Sicherheit und seine nationalen Interessen verteidigen“, wie der stellvertretende iranische Außenminister Kasem Gharibadi laut dem Staatsfernsehen gesagt hat. „Natürlich haben unsere militärischen Entscheidungsträger alle notwendigen Optionen auf dem Tisch.“

Israel im Krieg gegen den Iran – Eskalation im Nahost-Konflikt

Am 13. Juni startete Israel massive Angriffe auf den Iran. Ziel der Operation „Rising Lion“ waren vor allem Anlagen des iranischen Atomprogramms und militärische Ziele. Immer wieder behauptet Netanjahu, dass das Regime kurz vor der Fertigstellung von Atomwaffen stehe, die es zur Vernichtung Israels einsetzen könne. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat der Iran hunderte Kilogramm an radioaktivem Iran auf 60 Prozent angereichert – zum Bau einer Nuklearbombe seien Anreicherungen von 90 Prozent nötig.

Der Iran reagierte seinerseits mit massiven Luftangriffen auf Ziele in Israel. Zuletzt wurde berichtet, dass dabei ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen worden sei. Der israelische Gesundheitsminister Uriel Buso bezeichnete den Angriff als einen „Terrorangriff, der eine rote Linie überschritten hat“. Die Angriffe würden sich gegen „unschuldige Zivilisten und medizinisches Personal“ richten. (nhi mit Agenturen)

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