Neue Pläne bei Volkswagen: In diesen Werken wird jetzt gekürzt

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VW plant, die technische Produktionskapazität in Deutschland um 734.000 Einheiten zu verringern. Welche Bedeutung hat das für die Werke in Wolfsburg, Zwickau, Emden, Osnabrück und Dresden?

Wolfsburg – VW muss Einsparungen vornehmen, sowohl beim Personal als auch in der Produktion. Im Dezember des letzten Jahres haben sich der Konzern und die Gewerkschaft nach langwierigen Verhandlungen schließlich geeinigt. Wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht, wird angestrebt, die Anzahl der in Deutschland beschäftigten Personen bis zum Jahr 2030 um etwa 35.000 zu verringern.

Die sogenannte technische Produktionskapazität wiederum soll um jährlich 734.000 Autos verringert werden. Diese Größe wird definiert als die maximal technisch mögliche Produktionsmenge. Allerdings wird diese Zahl in der Praxis in der Regel nie erreicht, da dabei Faktoren wie Pausen und Betriebsstörungen nicht berücksichtigt werden.

Reduzierung der Produktion in den VW-Werken: Wolfsburg steuert den Löwenanteil bei

Bisher gab VW keine Informationen dazu, wie sich diese Produktionskürzung auf die einzelnen Werke in Deutschland auswirkt. Die Automobilwoche hat die konkreten Zahlen unter Berufung auf eine interne Streichliste nun veröffentlicht. Folglich soll die technische Kapazität im Wolfsburger Stammwerk um 500.000 Einheiten verringert werden.

VW-Auto auf einem Förderband im Werk. (Archivbild)
Die komplette Golf-Produktion wird vom Wolfsburg nach Mexiko umziehen © Monika Skolimowska/Picture Alliance

Dem Fachmedium Automobil Produktion zufolge können in Wolfsburg maximal 800.000 Fahrzeuge gebaut werden. Im Jahr 2024 liefen allerdings nur 523.000 Einheiten vom Band. Damit würde im Stammwerk etwa die letztjährige Produktionsmenge wegfallen. Der größte Anteil des Abbaus dürfte der Umzug der Golf-Produktion nach Mexiko Ende 2026 haben. Derzeit werden jährlich in zwei Schichten und auf zwei Produktionslinien 250.000 Golf- und Golf-Variant-Modelle gefertigt. Wolfsburg erhält jedoch im Austausch andere Modelle, wie den ID.3 oder den Cupra Born.

Reduzierung der Produktion in den VW-Werken: Zwickau soll 170.000 Einheiten einsparen

In Zwickau wird eine Reduzierung um 170.000 Einheiten angestrebt. Das ist rund die Hälfte der maximalen Kapazität von jährlich 300.000 Einheiten. Gebaut wurde dort laut Automobil Produktion im vergangenen Jahr 204.000 Fahrzeuge. Die geplante Reduzierung wird durch den Umzug des ID.3 und des Cupra Born nach Wolfsburg und des ID.4 nach Emden erreicht. In Zwickau würde dann den aktuellen Plänen zufolge nur noch der Audi Q4 produziert werden.

Das Werk in Osnabrück soll 56.000 Einheiten zum Sparziel beisteuern. Der Automobil Produktion zufolge wurden dort 2024 nur 35.000 Fahrzeuge produziert. Da der T-Roc Cabrio hier nur noch bis 2027 gebaut werden soll, steht der Bestand des Werkes in den Sternen. Es gibt bereits Spekulationen, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall den Standort übernehmen und dort militärische Fahrzeuge produzieren könnte.

Reduzierung der Produktion in den VW-Werken: Emden bleibt verschont

In der Gläsernen Manufaktur in Dresden schließlich soll die technische Kapazität um 8000 Einheiten reduziert werden. Laut Automobil Produktion wurden dort 2024 insgesamt 5500 Einheiten gebaut. Wie es mit dem Werk weitergehen soll, scheint offen zu sein. Der Konzern arbeitet nach Informationen der Automobilwoche an einem Konzept für eine zukünftige Nutzung.

Das VW-Werk in Emden, in dem 2024 etwa 123.000 Fahrzeuge vom Band liefen, bleibt von den aktuellen Produktionskürzungen verschont.

Reduzierung der Produktion in den VW-Werken: Die Einsparziele im Überblick

Stammwerk Wolfsburg 500.000 Einheiten
VW-Werk Zwickau 170.000 Einheiten
VW-Werk Osnabrück 56.000 Einheiten
Gläserne Manufaktur Dresden 8000 Einheiten
VW-Werk Emden 0 Einheiten
gesamt 734.000 Einheiten

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