Nach Trump-Putin-Treffen: Außenminister Wadephul in Japan – „müssen mehr in Sicherheit investieren“

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Der deutsche Außenminister Wadephul reist nach Japan. Der Ukraine-Krieg und Chinas Drohgebärden stehen im Fokus. Der Münchner Merkur begleitet ihn.

Tokyo – Kurz nach dem Treffen von US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska reist Außenminister Johann Wadephul (CDU) nach Japan. Auch wenn das wohl eher ein terminlicher Zufall ist – viele Ministerreisen werden lange geplant, – trotzdem ist der Besuch auch hinsichtlich des Ukraine-Kriegs wichtig.

„Mit kaum einem Land im indopazifischen Raum verbindet uns so viel wie mit Japan. Uns einen Werte und Interessen – und wir sind mit den gleichen massiven Herausforderungen konfrontiert, die unsere freiheitliche Art zu leben infrage stellen“, so Wadephul bei seinem Abflug. Und weiter: „Wie eng unsere Sicherheit verknüpft ist, zeigen Chinas und Nordkoreas Unterstützung für Russlands völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.“ Der Münchner Merkur von Ippen.Media begleitet den Außenminister auf seiner Reise.

Japan ist wichtigster Unterstützer der Ukraine im Indo-Pazifik

Japan ist der Wertepartner der EU und der Nato im asiatischen Raum, schaut sehr genau auf den Ukraine-Krieg. Japan ist zum entschlossensten Unterstützer der Ukraine im Indo-Pazifik geworden, hat über 9 Milliarden USD an Hilfe geleistet und hat wohl auch am Freitag sehr genau nach Alaska und auf Trump und Putin geschaut.

Außenminister Wadephul: „Die intensiven europäischen und amerikanischen Friedensbemühungen gerade der letzten Tage müssen jetzt auf den Weg zu einem gerechten Frieden führen, der grundlegende Sicherheitsinteressen der Ukraine und Europas wahrt. Für Japans anhaltende Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Putins Aggressionskrieg bin ich sehr dankbar. Um unsere Freiheit zu bewahren, müssen und wollen Deutschland und Japan mehr in die eigene Sicherheit investieren.“

Die Unterstützung Japans der Ukraine ist keine isolierte Geste, sondern Teil einer strategischen Neuausrichtung Japans zur Vertiefung der Sicherheitsallianz mit Europa.

Angst vor Überfall Taiwans von China nach russischem Vorbild

Und außerdem treibt das Land die Angst um, China könnte sich durch das Beispiel Russlands animiert sehen, das deutlich kleinere Land Taiwan anzugreifen. Immer wieder provoziert China mit militärischen Säbelrasseln. Ein möglicher Angriffskrieg Chinas auf Taiwan kann auch Folgen für Europa und Deutschland haben. „Chinas zunehmend aggressives Auftreten in der Straße von Taiwan und im Ost- und Südchinesischen Meer hat auch Auswirkungen auf uns in Europa: Hier stehen Grundregeln unseres weltweiten Miteinanders auf dem Spiel. Dem stellen wir uns gemeinsam durch unseren Einsatz für eine internationale Ordnung entgegen, die von der Stärke des Rechts und für alle verbindlichen Regeln getragen wird“, so der Außenminister.

Ann-Christine Merholz, Ippen.Media-Mitglied der Chefredaktion, vor dem Regierungsflieger
Ann-Christine Merholz, Ippen.Media-Mitglied der Chefredaktion, vor dem Regierungsflieger © Redaktion

Im Indopazifik entscheide sich „ganz maßgeblich, wie sicher die Freiheit der Seewege, globaler Lieferketten und damit die Wirtschaftsentwicklung der ganzen Welt bleibt“.

Im April setzte China mit einem massiven Militärmanöver ein deutliches Zeichen bezüglich seiner Taiwan-Politik. Ein imposantes Aufgebot aus Flugzeugträgern, Kampfjets, Kriegsschiffen und Raketenverbänden wurde mobilisiert, um die Insel strategisch zu umzingeln. Peking bezeichnet die Aktion offiziell als „eindringliche Mahnung“ an die Führung in Taipeh – gleichzeitig interpretieren internationale Experten die Übung als klare Botschaft in Richtung Washington und Tokio.

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Im Juli hatte Japans Verteidigungsminister Gen Nakatani gewarnt. „Das Sicherheitsumfeld rund um Japan hat sich zunehmend verschlechtert, und es ist unsere dringende Aufgabe, unsere Fähigkeiten zur Verteidigung der Insel zu stärken“. Japan baut seine Verteidigungsfähigkeiten seit Jahren aus, bis 2027 soll der Wehretat auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts verdoppelt werden.

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