Deutschland „Zielobjekt“? Röttgen warnt vor „Trump 2“ – noch unberechenbarer

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Der außenpolitische Experte Röttgen sieht realistische Chancen für Trumps Rückkehr ins Weiße Haus. Die Auswirkungen auf die Nato könnten gravierend sein.

Bonn – Norbert Röttgen, erfahrener Außenpolitiker der CDU, sieht realistische Siegeschancen für den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Und gerade die neuesten Äußerungen Trumps zum Thema Nato zeigen: Das könnte erhebliche Konsequenzen haben.

Im Gespräch mit dem Fernsehsender Phoenix äußerte Röttgen seine Einschätzung zu Donald Trump, der, wenn alles so läuft, wie er möchte, bei der US-Wahl 2024 als Präsidentschaftskandidat der Repubikaner antreten wird.

Norbert Röttgen (CDU), Experte für Außenpolitik, warnt vor Donald Trump.
Norbert Röttgen (CDU), Experte für Außenpolitik, warnt vor Donald Trump. © IMAGO/Bernd Elmenthaler

Röttgen warnt eindringlich vor Trump

„Seine Aggressivität ist nochmal stark gestiegen, die Unberechenbarkeit ist gestiegen, und er hat mit nichts mehr etwas am Hut“, erklärte Röttgen. Sollte Trump die Wahl gewinnen, „dann wird Trump 2 ganz anders werden als Trump 1“, warnte der CDU-Bundestagsabgeordnete.

Röttgen betonte im Phoenix-Interview, dass Trumps Angriffe auf die Nato hauptsächlich Deutschland galten: „Das war schon in seiner vierjährigen Amtszeit so, dass Deutschland sein besonderes Zielobjekt war“. Selbst wenn Trump die Wahl nicht gewinnen sollte, „müssen wir trotzdem mehr als Europäer für uns selber tun“.

Röttgen richtet appelliert an die Bundesregierung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte „in seiner Zeitenwende“ eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben zugesagt, doch die Umsetzung blieb hinter den Erwartungen zurück. „Das heißt, Deutschland bleibt unglaubwürdig, tut zu wenig“, so das Fazit des CDU-Politikers.

Röttgen betonte, dass es berechtigt sei, Trump Vorwürfe zu machen. Gleichzeitig richtete er einen Appell an die Bundesregierung: „Verteidigungsfähigkeit gefährdet man auch dadurch, indem man selber zu wenig tut. Nicht nur, indem man anderen Vorwürfe macht.“ Er betonte, dass es wichtig sei, Trumps Vorwürfe ernst zu nehmen, aber auch die eigene Regierung zur Verantwortung zu ziehen. (sot mit dpa)

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