„Von der Ukraine gespendet“: Putin lässt erbeuteten Leopard-2-Panzer vorführen
Die ukrainischen Streitkräfte verlieren im Kampf gegen Russland offenbar den nächsten Leopard-2-Panzer aus Deutschland. Wladimir Putins Regime reagiert mit Spott und Häme.
Moskau - Es sind bittere Zahlen für Kiew: Die Panzer-Verluste der Ukraine nehmen im Krieg mit Russland nach und nach zu. Jetzt hat das Kreml-Regime des russischen Autokraten Wladimir Putin einen erbeuteten Leopard-2-Kampfpanzer aus deutscher Produktion regelrecht ins Lächerliche gezogen.
Verluste im Ukraine-Krieg: Putin-Regime zieht Leopard-2-Panzer ins Lächerliche
Wie Militärblogger beider Seiten am Montag (22. April) bei X (vormals Twitter) schreiben, befindet sich ein zerstörter „Leo“ aktuell wohl auf dem Transport nach Moskau. In den Sozialen Medien wurde eifrig ein Video geteilt, das tatsächlich einen Leopard 2 auf einem russischen Tieflader zeigt. Der Form des Panzers nach handelt es sich wohl um einen vergleichsweise modernen Leopard 2 A6.
Deutschland hatte der Ukraine von diesem Modell 18 Stück geliefert, aus Portugal kamen drei Exemplare. Zuletzt stiegen die ukrainischen Verluste an aus dem Westen gelieferten „Leoparden“ erheblich. Putins Zirkel neigt dazu, sie im Ukraine-Krieg als eine Art Trophäe zur Schau zu stellen. So passierte es auch diesmal. Denn: In den Sozialen Netzwerken gab es reichlich Spott und Häme.
Russland erbeutet Leopard-2-Panzer: Spott und Häme aus Moskau bei X
So teilte zum Beispiel die russische Botschaft in Südafrika das Video von dem erbeuteten „Leo“ auf ihrem offiziellen X-Account (siehe oben) und schrieb hämisch zu dem Posting: „Die Ukraine spendete Russland einen Leopard-Panzer. Einer der von der NATO an die Ukraine übergebenen ‚Game Changing Leopards‘ wurde gefangen genommen. Viele andere wurden zerstört. Dabei handelt es sich um den fortschrittlichen Leopard 2 A6, den ‚stärksten‘ Panzer der Ukraine.“
Der Verlust reiht sich ein, während die USA nach monatelangem Ringen ein neues Militärpaket für die Ukrainer freigegeben haben. Wie etwa die New York Times (NYT) jüngst berichtete, haben die Russen in den vergangenen zwei Monaten unter anderem fünf der 31 gelieferten amerikanischen Abrams-Panzer ausgeschaltet. Und: Laut der Open-Source-Intelligence-Website Oryx, die militärische Verluste zum Beispiel anhand von Fotos und Kartenmaterial dokumentiert, haben die ukrainischen Streitkräfte bis zum 20. April insgesamt 796 Panzer verloren – darunter seien 30 Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion gewesen.
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Verluste in der Ukraine: Putins russische Armee büßte mehr als 2900 Panzer ein
Die Invasionsarmee Putins büßte demnach umgekehrt schon mehr als 2900 Panzer ein. Schätzungen zufolge bekam Kiew knapp 140 Panzer aus dem Westen. Viele davon blieben tatsächlich bereits auf dem Schlachtfeld zurück, was reihenweise Fotos und Videos von Bloggern in den Sozialen Medien wie Telegram belegen. Ebenfalls bitter für die ukrainische Armee: Selbst der Nachschub an alten Panzern aus dem Westen zieht sich in dieser Gemengelage extrem hin.
Ein Beispiel: Laut Liste der militärischen Unterstützungsleistungen der Ampel-Bundesregierung hat Deutschland den ukrainischen Streitkräften zwischen dem 13. April und dem 22. April zwar zum Beispiel 680 moderne Sturmgewehre MK 556 und 50 Scharfschützengewehre HLR 338 samt 60.000 Schuss Munition geliefert. Unter dem Punkt „Militärische Unterstützungsleistungen in Vorbereitung / Durchführung“ stehen allerdings schon seit Ende 2023 etwa 105 Kampfpanzer Leopard 1 A5. Zwar bekräftigen die ausführenden Behörden der Ampel-Koalition auf der Website: „Aus Sicherheitserwägungen sieht die Bundesregierung bis zur erfolgten Übergabe von weiteren Details, insbesondere zu Modalitäten und Zeitpunkten der Lieferungen, ab.“ Aber es geht nichts voran.

Verluste der Ukraine gegen Russland: Ältere Leopard 1 A5 sollen „Leos“ 2 ersetzen
Zur Einordnung: Die vorgesehenen „Leos“ 1 stammen aus den 1980er Jahren. Moderne Komponenten wie etwa Hardkill-Systeme, um heranfliegende Panzerabwehrlenkwaffen abzuwehren, dürften bei diesen alten Panzern eine reine Wunschvorstellung sein. Während Putins Invasionstruppen verschiedenen Berichten zufolge derzeit die mögliche Einnahme der Kleinstadt Tschassiw Jar westlich von Bachmut vorbereiten, geht das Warten der Ukrainer (nicht nur) in diesem Fall weiter.
Wie jüngst das amerikanische Nachrichtenmagazin Forbes unter Berufung auf das Online-Portal InfoDefensa berichtete, bereitet Spanien derzeit zwar die Lieferung von 20 älteren Leopard 2 A4 aus den 1980er Jahren vor. Doch das soll ebenso noch länger dauern wie die Lieferung von 14 Leopard 2 A4 aus deutschen Industrie-Beständen, die im Auftrag und auf Kosten der Niederlande sowie Dänemarks vom Münchner Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) für die Ukrainer aufbereitet werden. Weit entfernt, an der Front gegen Putins Imperialismus, ging nun ein weiterer „Leo“ verloren. (pm)