In nur 84 Tagen: Nato-Staat Schweden entwickelt Express-Flugabwehr gegen Putins Drohnen
Der Ukraine-Krieg zeigt, dass Drohnen das Schlachtfeld regelrecht dominieren. Schweden beweist sich mit Blick auf die russische Aggression in Europa kreativ.
Stockholm - Die Warnungen vor dem brutalen Moskau-Regime von Russland-Autokrat Wladimir Putin werden innerhalb der transatlantischen Verteidigungsallianz Nato lauter und lauter.
Gefahr durch Wladimir Putin in Europa: Schweden reagiert mit Express-Flugabwehr
„Die Lage ist tatsächlich sehr ernst. Das Problem ist: Selbst wenn es zu einem Frieden in der Ukraine kommt, und selbst wenn dieser Frieden die Bedingungen Wladimir Putins erfüllt, wird Putin nicht zufrieden sein. Warum? Weil Putin mehr will“, erklärte etwa Militärexperte und Konteradmiral a.D. Jürgen Ehle Merkur.de von IPPEN.MEDIA: „Es gibt Geheimdienstinformationen, unter anderem vom Bundesnachrichtendienst, dass Putin bis 2029, 2030 in der Lage ist, ein Nato-Land zu überfallen. Ein Blick auf die russische Kriegswirtschaft untermauert das.“
Weil unklar ist, ob die USA in der Nato verbleiben, entwickelt die Europäische Union (EU) Vorschläge an US-Präsident Donald Trump für einen (möglichen) geordneten Übergang. Und einzelne EU- und Nato-Mitgliedstaaten entwickeln ihre militärischen Kapazitäten mit Blick auf drohende künftige Gefahren weiter. Ein jüngstes Beispiel ist Schweden.
Flugabwehr für die Nato: Schweden stellt Luftverteidigungssystem Loke vor
Wie die schwedischen Luftstreitkräfte sowie der schwedische Rüstungs- und Automobilhersteller Saab bei Social Media mitteilen, haben sie in einer Kooperation innerhalb kürzester Zeit ein neues Flugabwehrsystem gegen tieffliegende Drohnen entwickelt. Sein Name: Loke (siehe Posting oben). Dabei werden bereits bestehende Systeme für die Luftverteidigung und für den Nahkampf miteinander kombiniert. Weswegen Saab und das schwedische Militär stolz bekanntgaben, dass sie für die Entwicklung des Loke nur 84 Tage gebraucht haben.
Konkret: Eine Waffenanlage mit dem Namen „Trackfire Remote Weapon Station“ wird auf einen Militär-Geländewagen montiert. Bekannt ist die Waffenstation vom Schnellboot Combat Boat 90 (CB90), wie es bei den amphibischen Kräften der schwedischen Marine zum Einsatz kommt - und auch schon an die Ukraine geliefert wurde. Die Trackfire Remote Weapon Station ist „für alle Arten von Militärplattformen“ geeignet, schreibt der Hersteller auf seiner Website. Das Waffensystem ist demnach „vollständig“ stabilisiert und ferngesteuert, was zudem die Besatzung vor möglichem Gegenfeuer schützt.
Browning M2
Das Browning M2 ist ein in den Vereinigten Staaten entwickeltes schweres Maschinengewehr. Das vergleichsweise lange Maschinengewehr (1,65 Meter) hat eine Feuerrate von bis zu 500 Schuss die Minute. In den Magazingurt passen je Ladung jedoch 110 Patronen. Die U.S. Streitkräfte setzen „the fifty“ („das Fünfziger“) schon seit 1933 ein.
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Waffen gegen russische Drohnen-Gefahr: Browning M2 kommt gegen Drohnen zum Einsatz
Das Sensormodul ist von den Waffenachsen entkoppelt und somit von Rückstoßeffekten isoliert. Heißt: Der Bediener kann das Ziel mit seiner Kamera ununterbrochen erfassen. Der Produktbeschreibung nach kann ein „breites Menü an Sensoren integriert“ werden. In dem geteilten Video ist etwa ein Nachsichtgerät erkennbar, das am Himmel eine Drohne identifiziert. Die Hauptwaffe ist das schwere amerikanische Maschinengewehr Browning M2 HMG, das durch ein leichteres belgisches FN MAG 58 flankiert wird.
Anders zusammengestellt bedient die automatisierte Waffenanlage einen 40-mm-Maschinengranatwerfer Mk 19, wobei bei der Luftabwehrvariante das Browning M2 im Fokus stehen dürfte. Dieses hat in der Regel eine Feuerrate von bis zu 500 Schuss pro Minute. Zur Zielerkennung und -Klassifizierung dienen Radare wie das bewährte Giraffe 1X, das Saab zum Beispiel auch in das Luftverteidigungsystem MSHORAD integriert.
Waffen-Lieferungen im Ukraine-Krieg: Schweden unterstützt Kiew mit CB90 und Archer
Wegen der russischen Aggression im Ukraine-Krieg trat Schweden offiziell am 7. März 2024 dem Militärbündnis Nato bei. Im Sommer 2023 hatte Stockholm Kiew zur Verteidigung gegen das Kreml-Regime von Wladimir Putin 50 Schützenpanzer CV90 geliefert. Jüngst kündigte Schweden ferner an, den Ukrainern 18 weitere Archer-Haubitzen liefern zu wollen - zuvor gingen bereits acht Stück in das geschundene Land. Schon Anfang 2024 wurde ferner die geplante Lieferung von zehn Militärbooten CB90 bekannt. (pm)