Ex-Präsident Trump verkauft seinen geliebten Luxus-Jet

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Donald Trump steht nicht nur im Schweigegeld-Prozess vor Herausforderungen – sondern auch finanziell. Nun soll der Ex-Präsident seinen Privat-Jet verkauft haben.

New York – Im New Yorker Schweigegeld-Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump liegt dessen Zukunft nun in der Hand der Jury. Die hat sich am Mittwoch nach den Schlussplädoyers zur Beratung zurückgezogen. Doch während noch nicht entschieden ist, wie das Urteil gegen Trump ausfallen wird, ist klar: Der Strafprozess sowie die weiteren Klagen kommen Trump teuer zu stehen. Jetzt soll er sogar seinen Privat-Jet verkauft haben, um seine Anwaltskosten zahlen zu können.

Donald Trump ist der erste Ex-Präsident der Geschichte der Vereinigten Staaten, der sich in einem Strafprozess vor Gericht verantworten muss. Für Trump steht viel auf dem Spiel: Immerhin möchte er erneut Präsident werden. Er ist der einzig übrig gebliebene Kandidat der Republikaner für die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl im November. Doch statt sich auf den Wahlkampf zu konzentrieren, laufen mehrere Straf- und Zivilprozesse gegen ihn. Und das kommt Trump teuer zu stehen.

Donald Trump im New Yorker Gerichtssaal
Donald Trump hat seit 2021 rund 100 Millionen Euro für Rechtskosten ausgegeben - nun musste er sein Privat-Jet verkaufen. © IMAGO/Andrew Kelly

Trump verkauft Privat-Jet für 10 Millionen Euro – doch das ist nur Bruchteil seiner horrenden Rechtsausgaben

Mitte Mai soll Donald Trump nun seinen Privatjet verkauft haben, um seine unter anderem hohen Anwaltskosten zu decken. So schreibt es zumindest das US-Portal Daily Beast, bestätigen lässt sich dies jedoch nicht. Für das Luxus-Flugzeug, ein 1997er Cessna Jet, habe Trump demnach rund 10 Millionen Euro erhalten. Einen Bruchteil der 100 Millionen Dollar, die Trump, seit er nicht mehr im Oval Office sitzt, laut einer Recherche der New York Times für Rechtskosten ausgegeben hat. Für das Bezahlen seiner Anwälte und andere Kosten im Zusammenhang mit der Abwehr verschiedener Ermittlungen und Anklagen habe Trump mehr als 83.000 Euro täglich bezahlen müssen. Hinzu kommen fast eine halbe Milliarde Dollar an rechtlichen Urteilen bei vergangenen Prozessen gegen den Ex-Präsidenten.

Wie Daily Beast schreibt, sei der Käufer des Privat-Jets ein republikanischer Großspender. In der Vergangenheit soll der Unternehmer insgesamt 245.000 Dollar an Trump Victory, ein Komitee, das Geld für Trumps zweite Kampagne gesammelt hatte, gespendet haben. Darüber hinaus finanzierte er den Wahlkampf des Republikaners mit dem zulässigen Maximalbetrag von 5.600 Dollar mit.

Trump finanziert Prozesse und Anwälte über Spenden aus „Wahlverteidigungsfonds“

Der Käufer des Privat-Jets ist jedoch nicht der einzige republikanische Spender, der Trumps Rechtskosten mitträgt. Denn wie die New York Times schreibt, habe der ehemalige US-Präsident die Kosten nicht aus eigener Tasche gezahlt. Stattdessen finanziere er seine Prozesse und Anwälte fast ausschließlich aus Spenden, die er gesammelt hatte, um die Wahlergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 anzufechten, die er gegen den amtierenden Präsidenten Joe Biden verloren hatte. Allein von November 2020 bis Anfang 2021 habe er von Unterstützern seines „Wahlverteidigungsfonds“ 254 Millionen Dollar erhalten.

Wie die New York Times hochrechnet, dürfte Donald Trump – vor allem nach dem gegenwärtigen Prozess in New York – nicht mehr viel Spendengelder übrig haben. Die Prognose der Zeitung: Das Konto, mit dem der Ex-Präsident seine Anwaltskosten deckt, dürfte hinsichtlich des jetzigen Ausgabeverhaltens bis zum Sommer leer sein. Diese Tatsache scheint auch Trump bewusst zu sein – jetzt, wo er das Flugzeug, über das er in der Vergangenheit öffentlich geschwärmt hatte, verkaufen musste.

Nach verkauftem Privat-Jet: Trump darf Anwälte nicht mit Spenden aus US-Wahlkampf zahlen

Spenden aus dem jetzigen Wahlkampf zur US-Präsidentschaft 2024 darf Donald Trump übrigens nicht nutzen, um seine Anwaltskosten zu decken. Das ist in der Bundesvorschrift der Vereinigten Staaten verboten. Auch das republikanische Nationalkomitee gab bereits bekannt, seine Kosten nicht tragen zu wollen. Im New Yorker Schweigegeld-Prozess könnten bei einer Verurteilung noch höhere Kosten auf den ehemaligen Präsidenten zukommen – oder sogar ein bis vier Jahre Haft. (nbe)

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