Erdbeben erschüttert Urlaubsort in der Schweiz – „Es war wie eine Explosion“

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Ein Erdbeben lässt den Schweizer Urlaubsort Mürren zittern. Augenzeugen berichten von einem „lauten Knall“. Experten mahnen zur Vorsicht.

Mürren – Ein Erdbeben der Stärke 4,2 hat den beliebten Schweizer Touristenort Mürren im Kanton Bern erschüttert. Das Beben ereignete sich am Montag (21. Juli) um 12.52 Uhr. Es war in weiten Teilen der Schweiz zu spüren – und löste große Besorgnis bei Einheimischen und Urlaubern aus.

Erdbeben in der Schweiz: Augenzeugenberichte schildern dramatische Momente

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich bestätigte, dass das Epizentrum des Bebens nahe Mürren lag, mit einer überraschend geringen Herdtiefe von nur 0,3 Kilometern. Trotz der moderaten Stärke waren die Auswirkungen weithin spürbar. „Bis um 15.30 Uhr waren mehr als 400 Verspürtmeldungen eingegangen“, berichtete der SED. Das Beben wurde demnach in einem Gebiet von Basel bis Sitten wahrgenommen.

Zahlreiche Augenzeugen berichteten von erschreckenden Momenten während des Bebens. Erwin Nussle, ein Leserreporter aus Mürren, beschrieb die Situation eindringlich gegenüber dem Blick: „Erst gab es einen lauten Knall, dann hat es recht geschüttelt. Es war wie eine Explosion.“ Zuletzt hat sich auch im Pazifik ein heftiges Erdbeben ereignet.

In dem beliebten Urlaubsort Mürren in der Schweiz hat sich ein Erdbeben ereignet. Experten mahnen zur Vorsicht.
In dem beliebten Urlaubsort Mürren in der Schweiz hat sich ein Erdbeben ereignet. Experten mahnen zur Vorsicht. © Pond5 Images/imago

Auch in größerer Entfernung vom Epizentrum waren die Auswirkungen deutlich zu spüren. „Man fühlte sich wie auf einem kleinen Schiff. Es war beängstigend“, zitiert das Boulevardblatt Marcel Keck, der sich zum Zeitpunkt des Bebens in Steffisburg aufhielt. Im nahe gelegenen Sefinental hat das Beben einen Steinschlag ausgelöst.

Experten geben nach Erdbeben in der Schweiz Entwarnung – mahnen aber zur Vorsicht

Trotz der Intensität des Bebens geben Experten weitgehend Entwarnung. Philippe Roth vom SED erklärte gegenüber der schweizerischen Nachrichtenagentur Keystone-SDA: „Kleinere Schäden wie etwa Risse im Verputz sind bei einem Erdbeben dieser Stärke in der Nähe des Epizentrums vereinzelt möglich.“ Er fügte hinzu, dass mit Verletzten nicht zu rechnen sei. Dennoch stufte der SED das Ereignis als Gefahrenstufe 3 ein, was auf ein erhöhtes Risiko hinweist.

Interessanterweise hatte sich bereits in der Vorwoche ein Vorbeben der Stärke 2,3 in der Region ereignet, wie der SRF berichtet. Dies deutet darauf hin, dass die seismische Aktivität in der Gegend erhöht ist. Roth kommentierte dazu: „Beben im Berner Oberland sind keine Überraschung.“ Er wies darauf hin, dass das Gebiet seismologisch dem Wallis zugeordnet werden kann, das für Schweizer Verhältnisse besonders erdbebengefährdet ist.

Erdbeben in der Schweiz: Auswirkungen auf Tourismus und Infrastruktur

Mürren, als beliebtes Touristenziel, könnte durch dieses Ereignis kurzfristig betroffen sein. Claudia Hofer, Hüttenwartin der Schilthornhütte, berichtete dem Blick: „Alles hat stark gezittert. Ich war allein hier.“ Solche Erfahrungen könnten einige Besucher verunsichern. Experten raten zur Wachsamkeit in den kommenden Tagen und Wochen. „Es dürfte in den nächsten Tagen und Wochen zu ebenfalls spürbaren Nachbeben kommen“, warnte Roth.

Bewohner und Besucher der Region sollten daher auf mögliche weitere Erschütterungen vorbereitet sein. Der Schweizerische Erdbebendienst empfiehlt, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der lokalen Behörden zu folgen. Zudem sollten Gebäude auf mögliche Schäden überprüft werden, insbesondere in der Nähe des Epizentrums.

In Italien kommt es regelmäßig zu Erdbeben nahe dem Supervulkan. Die Aktivität des Vulkans wird von Experten genau beobachtet. (tt)

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