Die Bad Wörishofer CSU wird voraussichtlich bei der kommenden Bürgermeisterwahl in der Kurstadt nicht Stefan Welzel, sondern Daniel Pflügl ins Rennen schicken.
Bad Wörishofen – Auch wenn bekannt ist, dass sich der amtierende CSU-Bürgermeister und seine Fraktionskolleginnen und -kollegen nicht immer einig sind, sorgte diese Nachricht am Freitag für Aufsehen.
Pflügl statt Welzel als Bürgermeisterkandidat in Bad Wörishofen
Wie in einer Pressemitteilung bekanntgegeben wurde, haben sich die Ortsvorstände und Fraktionen von CSU, Bündnis 90/Die Grünen, Generation Fortschritt und SPD auf den Vorschlag eines gemeinsamen Kandidaten geeinigt: „Wir empfehlen unseren Mitgliedern geschlossen die Nominierung von Daniel Josef Pflügl.“
Ehemaliger Grüner
Pflügl, der seit fünf Jahren als Zweiter Bürgermeister agiert, sitzt seit 2014 im Bad Wörishofer Stadtrat. Dort vertritt er bislang die Fraktion der Grünen – zumindest bis zur nächsten Wahl. Denn in der gemeinsamen Mitteilung der Parteien wird erklärt, dass Pflügl als parteiloser Kandidat antreten wird. Wie die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat Dr. Doris Hofer gegenüber unserer Redaktion angab, sei Pflügl bereits bei den Grünen ausgetreten.
Aus Sicht der Parteien sei Pflügls parteilose Kandidatur für Bad Wörishofen in dieser Zeit wichtig. „Wir brauchen einen politisch neutralen Bürgermeister, der Brücken baut und die Stadt als Teamplayer mit allen gemeinsam voranbringt“, erklären die Vertreterinnen und Vertreter der vier Parteien. „Zusammenhalt ist für Bad Wörishofen das Gebot der Stunde, mit der Nominierungsempfehlung eines gemeinsamen Kandidaten möchten wir hierfür ein deutliches Zeichen setzen.“
„Fest verwurzelt“
Pflügl ist gebürtiger Unterallgäuer und lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Bad Wörishofen. Er sei „fest in der Stadt verwurzelt“, heißt es von den Parteien. Viele Jahre habe der Kriminalhauptkommissar seinen Dienst bei der Polizeiinspektion Bad Wörishofen und der Kripo in Memmingen verrichtet. Inzwischen arbeitet der 49-jährige Diplom-Verwaltungswirt bei der Münchner Mordkommission.
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Die vier Parteien verbinde der Wunsch, „Bad Wörishofen gemeinsam weiterzuentwickeln – mit einem Bürgermeister, der zuhört, widersprüchliche Interessen ausgleichen kann und Lösungen statt Probleme sucht“. Pflügl habe diese Kompetenzen bereits unter Beweis gestellt. „Er baut auf Erfahrung, überzeugt mit durchdachten Argumenten und ist offen für Neues. Für uns ist er die richtige Wahl für Bad Wörishofen“, wird in der Pressemitteilung deutlich gemacht.
Meinungsverschiedenheiten im Stadtrat
In der Vergangenheit war bereits mehrmals aufgefallen, dass es zwischen dem Bad Wörishofer Stadtrat und dem amtierenden Bürgermeister Stefan Welzel – dessen Name in der gemeinsamen Pressemitteilung nicht genannt wird – zu Meinungsverschiedenheiten und Streitpunkten kam.
Dass das Vertrauensverhältnis der Räte zum Rathauschef stark erschüttert ist, zeigte sich Ende Oktober 2024. Damals hatte der Bad Wörishofer Stadtrat im Rahmen einer nicht öffentlichen Sondersitzung einstimmig beschlossen, einen Antrag auf disziplinarische Überprüfung mehrerer Handlungen Welzels an die Rechtsaufsichtsbehörde zu stellen. Das Disziplinarverfahren gegen Welzel wurde von der Landesanwaltschaft gegen Zahlung einer mittleren vierstelligen Geldauflage eingestellt. Der Kommunalpolitiker gilt damit rechtlich als nicht vorbelastet.
Die endgültige Entscheidung über die Nominierung von Daniel Pflügl obliegt allerdings den Mitgliedern der Wählergemeinschaften und Parteien. Die Mitgliederversammlungen sollen Anfang Oktober stattfinden. Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2020 hatte die CSU den amtierenden Bürgermeister Stefan Welzel ins Rennen geschickt.
So reagiert Welzel
Auf Nachfrage unserer Redaktion gab Welzel lediglich an, am vergangenen Donnerstagabend die Information bekommen zu haben, dass seine Partei bei der kommenden Bürgermeisterwahl auf den gemeinsamen Kandidaten Daniel Pflügl setzt.
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