111 Junghandwerker erhielten ihre Gesellenbriefe in der Tiefstollenhalle in Peißenberg
Es war der feierliche Abschluss ihrer Lehrzeit: 111 Handwerker aus sieben verschiedenen Fachrichtungen nahmen in der Peißenberger Tiefstollenhalle ihre Gesellenbriefe entgegen.
Peißenberg – „Sie sind endlich frei und dürfen arbeiten, wo sie wollen“, sagte Wolfgang Taffertshofer, der den Reigen der Festredner eröffnete. „Sie sorgen für frischen Wind und bringen neue Kraft“, ermutigte der stellvertretende Landrat die Junghandwerker, sich in den Betrieben mit ihrem erworbenen Wissen einzubringen. Er zollte ihren bisherigen Leistungen Respekt: „Sie haben Ihr Können und Engagement unter Beweis gestellt.“
Das fand Frank Zellner ebenfalls: „Sie sind wahre Experten auf ihrem Gebiet“, wertschätzte Peißenbergs Bürgermeister. Als Wegbereiter der Zukunft der Gesellschaft könnten die Gesellen einiges bewirken. Denn: „Das Handwerk formt unser tägliches Leben“, so Zellner. Er appellierte an die Absolventen, in der Region zu bleiben: „Wir brauchen sie hier!“
Ganz vorne im Wettbewerb
„Sie stehen ganz vorne im Wettbewerb um künftige Arbeits- und Studienplätze“, prophezeite Knut Seelos, Schulleiter der Weilheimer Berufsschule, den Gesellen eine rosige Zukunft. Das Sprichwort, dass Handwerk goldenen Boden habe, sei noch immer gültig. „Noch nie war der Ruf nach guten Handwerkern so laut wie heute“, beteuerte Seelos. Er ermutigte die jungen Leute, der sich immer weiter steigernden Verantwortung in ihrem Berufsleben zu stellen und sich fachlich weiterzuentwickeln. Denn die Technik würde rasend schnell voranschreiten, betonte Seelos und sah darin einen klaren Vorteil: „Das sorgt dafür, dass der Beruf nicht langweilig wird.“
„Sie können stolz sein“, fand Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, der extra für den „schönsten und wichtigsten Brauch“ des Handwerks nach Peißenberg gekommen war. Er begrüßte die Gesellen „im Team der Handwerker“ und wertschätzte, dass sie in den Coronajahren die erschwerten Bedingungen der Ausbildung mit viel Fleiß und Arbeit gemeistert und sich zu gefragten Fachkräften entwickelt haben. „Die Karrierechancen im Handwerk sind hervorragend“, hob Peteranderl hervor und warb für Unterstützungsmöglichkeiten wie Meister-BAföG, Meisterbonus und Begabtenförderung.
Eine Pause sei gegönnt
Eine Pause gönnte Kreishandwerksmeister Michael Andrä den Junghandwerkern. „Ihr dürft auf das Lernen erst mal ein paar Wochen verzichten“, scherzte er, doch blickte auch schon in die Zukunft: „Ihr werdet jeden Tag mit neuen Herausforderungen überrascht“, sprach der Zimmerermeister aus Erfahrung und riet den Junghandwerkern, einen Sinn im täglich Erreichten zu sehen. Sein Wunsch: „Werden Sie glückliche und zufriedene Handwerker.“
Geehrt wurden von Kreishandwerkerschaft-Geschäftsführer Roland Streim für ihre hervorragenden Leistungen die Innungssieger. Dabei hatte er über Anlagenmechaniker Pedro Jose Pereira Pinheiro Dias Lopes (Robert Wihan, Wörthsee), Elektroniker Quirin Josef Anzenberger (Elektro Hofmann GmbH, Garmisch-Partenkirchen), Fachpraktiker für Metallbau Pascal Hanel (Diakonie Herzogsägmühle gGmbH, Peiting), Feinwerkmechanikerin Christine Bonleitner (Kinshofer GmbH, Holzkirchen), Kauffrau für Büromanagement Franziska Nagl (Hans Völk GmbH & Co. KG, Antdorf) und Metallbauer Florian Sprenzel (Knon Schlosserei-Stahlbau, Garmisch-Partenkirchen) amüsante Anekdoten, die er bei Familien und Ausbildungsbetrieben erfragte hatte, zu erzählen.
Insgesamt erhielten 48 Anlagenmechaniker, 19 Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, 22 Feinwerkmechaniker, drei Kaufleute für Büromanagement, zwei Maler und Lackierer, 13 Metallbauer (davon zwei Fachpraktiker für Metallbau) und vier Spengler ihre Gesellenbriefe.
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Ursula Gallmetzer