„Donaldddddd“: Insider berichten, wie Staatschefs Trump auf seinem Privathandy anschwärmen
Während andere Präsidenten diplomatische Protokolle einhalten und auf vorbereitete Briefings setzen, geht Donald Trump lieber direkt ran – per Handy. Weltpolitische Gespräche über WhatsApp, spontane Telefonate beim Golfen – so läuft Diplomatie im Trump-Stil.
Laut einem aktuellen Bericht des US-amerikanischen Magazins „Politico“ greift eine ganze Reihe von Staats- und Regierungschefs regelmäßig zum Smartphone, um den US-Präsidenten direkt zu kontaktieren. Trump wiederum verteilt seine Nummer großzügig – und genießt die persönliche Aufmerksamkeit.
Donald Trump lässt sich von Staatschef auf Privathandy schmeicheln
„Er spricht mit viel mehr Leuten, als irgendjemand ahnt“, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person aus dem Umfeld des Präsidenten „Politico“. Neben handfesten Themen gehe es oft auch um reine Schmeichelei. Besonders eng ist der Draht demnach zu Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman und Großbritanniens Premierminister Keir Starmer.
Die Tonlage sei dabei auffällig kumpelhaft. Ein Insider berichtet von einem Gespräch mit Macron: „Trump sagte Emmanuellllll und zog das l in die Länge, Macron antwortete mit Donaldddddd – und das ging hin und her.“

„Es gibt weniger Reibung“: Private Nachrichten zeigen offenbar Wirkung
Diese Lockerheit zeigt offenbar Wirkung: Nach einem Nato-Gipfel in den Niederlanden, bei dem Trump zunächst kritisch gegenüber dem Bündnis war, lenkte er ein – und lobte seine Amtskollegen als „großartige Führer“.
Seitdem will er mehr Militärhilfe für die Ukraine freigeben – solange Europa zahlt. Ein europäischer Beamter erklärt gegenüber „Politico“: „Es gibt weniger Reibung, mehr Übereinstimmung. Das liegt auch daran, dass viele Staatschefs Trump mittlerweile direkt umgarnen – privat.“
Auch Trump selbst greift häufig zum Hörer – etwa bei Briten-Premier Starmer oder Israels Ministerpräsident Netanjahu, berichtete „Politico“ weiter. Eine Szene blieb besonders hängen: Als Starmer mit Trumps Sondergesandtem Mark Burnett speiste, reichte dieser plötzlich das Handy weiter – Trump war am Apparat. Später erzählte Starmer Journalisten, dass er während eines Fußballspiels einen Anruf Trumps angenommen habe – es ging um ein Handelsabkommen.
Am meisten Aufsehen erregten im Juni die von Trump veröffentlichten Chats mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Darin lobte Rutte den US-Präsidenten überschwänglich für seinen Einsatz beim neuen Verteidigungsetat der Allianz. Trump stellte die privaten Nachrichten noch vor dem Gipfel öffentlich ins Netz.
„Sloppy“: Weißes Haus hat nur „unzureichende Kontrolle“ über Trumps Privathandy
Bereits im Juni berichtete die US-amerikanische Zeitschrift „The Atlantic“ über Trumps Privathandy-Nutzung. Der US-Präsident nimmt demnach jeden Anruf an, auch wenn der Anrufer ihm nicht bekannt ist – was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.
Laut „The Atlantic“ ist Trumps private Nummer „weit über 100“ Personen zugänglich, darunter Abgeordnete, Freunde, Verwandte, Konzernchefs, Prominente, Staatsoberhäupter und Journalisten. Neben Telefonaten tauscht Trump dabei auch häufig Sprachnachrichten aus.
Sicherheitsexperten hatten Trump mehrfach vor Gefahren wie Abhören, Identitätsfälschung und ungeplanten Gesprächen mit ausländischen Staatschefs gewarnt. Das Weiße Haus habe allerdings nur eine „unzureichende Kontrolle“ über Trumps private Kommunikationsgeräte. Experten bezeichneten den Umgang mit seinen Handys als „sloppy“ – also schlampig und nachlässig.
Trotz interner Versuche, die Nutzung seines privaten Handys besser zu kontrollieren, sind diese Maßnahmen bisher gescheitert. So kommuniziert Trump häufig unbeaufsichtigt von seinen Beratern direkt mit zahlreichen Kontakten – ganz ohne feste Briefings oder Filter.