Not macht erfinderisch: Ukraine entwickelt KI-Drohnenschwärme für den Kampf gegen Putins Armee
Im Krieg gegen Russland ersetzt die Ukraine fehlendes Personal mit Drohnen. Jetzt sollen die Systeme mit künstlicher Intelligenz unterstützt werden.
Kyjiw – Automatisierte Drohnenschwärme sollen den Ukraine-Krieg aufmischen: Ein ukrainisches Start-up namens „Swarmer“ hat nun verkündet, kurz vor diesem technischen Durchbruch zu stehen. Darüber berichtete die britische Tageszeitung Times.
Roboter sollen Menschen im Ukraine-Krieg ersetzen
Der Gründer des Unternehmens, Serhii Kuprienko, verglich die Innovation mit der Einführung der Dampfmaschine, die den Beginn der industriellen Revolution einläutete. „Unsere Mission ist es, die Roboter kämpfen zu lassen – nicht die Menschen“, erklärte er im Interview mit der Times. Die Drohnen seien dazu in der Lage, miteinander zu kommunizieren sowie Informationen zu sammeln und Angriffs-Entscheidungen zu treffen – alles schneller als „irgendein Mensch es könnte“.

Drohnen spielen in Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine eine Schlüsselrolle für beide Seiten. Bis zum Ende des Jahres soll die Ukraine laut Regierungsangaben über eine Million Drohnen produzieren. Die Anzahl an Unternehmen, die in der Ukraine Militärtechnik herstellen, hat sich verzehnfacht.
Künstliche Intelligenz soll im Ukraine-Krieg nicht eigenständig angreifen
Vor allem die Ukraine, die weit weniger militärisches Personal zur Verfügung hat als ihr Kontrahent – und mehr ethische Bedenken dabei, ihre Soldatinnen und Soldaten fleischwolfmäßig ins Feld zu schicken – setzt sowohl in der Luft als auch zu Wasser auf die unbemannten Objekte. Im Februar 2024 verkündete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sogar die Errichtung einer neuen Truppengattung: die Unmanned Systems Force, also eine Streitkraft für den Einsatz unbemannter Systeme. Befehlshaber ist Oberst Vadym Sukharevski.
„Dank künstlicher Intelligenz können Drohnen sich in einem koordinierten Organismus zusammenfinden und miteinander kommunizieren, um Missionen zu erfüllen“, schrieb der stellvertretende Minister für Digitale Transformation der Ukraine auf X. Die endgültige Entscheidung über einen Angriff läge jedoch immer beim Menschen, betonte er.
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„Die KI kann dabei helfen, Ziele zu erfassen und dann automatisch – ohne Kommunikation oder wenn das Signal durch gegnerische elektronische Kampfführungssysteme unterdrückt wird – die Drohne dazu ermächtigen, das Ziel zu treffen“, sagte auch der stellvertretende Premierminister der Ukraine, Mykhailo Fedorow, im Interview mit Politico. Auch er unterstreicht, dass die KI nicht eigenmächtig angreifen wird. Und fügt hinzu: „Ich denke jedoch, dass es dafür eine gewisse Zukunft gibt“. (ah)