„Zahl russischer Luftangriffe“ steigt: Selenskyj kritisiert Trump wegen Zurückhaltung
Trotz der Friedensbemühungen attackiert die russische Armee weiter die Ukraine. Selenskyj ist empört über die Stille von Trump gegen Putin.
Kiew – Die ukrainische Hauptstadt Kiew sowie weitere Regionen der Ukraine werden erneut verstärkt von der russischen Armee ins Visier genommen. Für die Ukraine ist die Lage klar: Kreml-Chef Wladimir Putin ist nicht an einem Frieden interessiert - trotz der Bemühungen aus den USA und von US-Präsident Donald Trump. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat kein Verständnis für die Zurückhaltung von Washington gegen Moskau und die allgemeine Stille der Trump-Regierung.
Russische Angriffe gegen die Ukraine: „Druck auf Russland ungenügend“
„Die Ukraine hat dem amerikanischen Vorschlag für eine vollständige Feuerpause ohne Vorbedingungen zugestimmt“, sagte Selenskyj am Sonntag (6. April) in seiner abendlichen Ansprache. „Putin weigert sich. Wir warten, dass die USA darauf antworten - bislang gibt es keine Antwort“, sagte er weiter. Der ukrainische Präsident betonte: „Die Zahl russischer Luftangriffe steigt, was ein Beweis dafür ist, dass der Druck auf Russland immer noch ungenügend ist.“
US-Präsident Trump versucht seit Wochen erfolglos, eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Ukraine-Krieg zu erreichen. US-Vertreter führten dazu in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Russland und der Ukraine. Allerdings lehnt Putin eine Waffenruhe ohne Vorbedingungen ab. Außerdem haben sich die USA unter Trump an Russland angenähert.
Russlands Armee startet schwere Angriffe gegen die Ukraine: Etwa 20 Tote am Wochenende
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron forderte mehr Druck auf Moskau. „Die Angriffe Russlands müssen enden“, schrieb Macron im Onlinedienst X. „Nötig ist eine Waffenruhe so bald wie möglich. Und starke Taten, wenn Russland weiterhin versucht, Zeit zu gewinnen, und den Frieden ablehnt.“
Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf die Ukraine mit unverminderter Härte fort. In der Nacht auf Sonntag etwa griff Russland das Nachbarland nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe mit 23 Marschflugkörpern oder ballistischen Raketen sowie 109 Drohnen an.
Bei den russischen Angriffen sind am Wochenende nach ukrainischen Angaben etwa 20 Menschen getötet worden. In Krywyj Rih, der Geburtsstadt von Selenskyj, starben laut dem örtlichen Gouverneur Serhij Lysak am Freitag 18 Menschen, darunter Kinder, 72 weitere Menschen wurden verletzt. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko meldete zudem am Sonntag einen Toten und drei Verletzte bei Angriffen auf die Hauptstadt des Landes.
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„Massenmord an Zivilisten“: Putins Luftwaffe greift die Ukraine an
Nach Angaben des Chefs der Militärverwaltung der Stadt Krywyj Rih, Oleksandr Wilkul, traf die russische Rakete ein Wohngebiet nahe einem Spielplatz. Er sprach von einem „Massenmord an Zivilisten“, der „Kinder, Familien, Senioren“ getroffen habe. Unter den Toten waren demnach auch neun Kinder. Bei einem separaten russischen Drohnenangriff auf Krywyj Rih wurde nach Angaben von Gouverneur Lysak eine 56-jährige Frau getötet.
Selenskyj erklärte im Onlinedienst Telegram, der tödliche Angriff auf seine Geburtsstadt sei ein erneuter Beweis dafür, dass Russland „keine Waffenruhe will“. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk verurteilte am Sonntag die „rücksichtslose Missachtung“ zivilen Lebens bei dem Angriff. Es habe in dem dicht besiedelten Gebiet „offensichtlich keine Militärpräsenz“ gegeben. (bb/dpa)