Störung der Totenruhe: Unbekannte graben Loch in Wolfgang Schäubles Grab

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Das Grab von Wolfgang Schäuble (Archivbild) soll geschändet worden sein. © Michael Kappeler/dpa/Archivbild

Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln: Das Grab des verstorbenen CDU-Politikers Wolfgang Schäuble wurde offenbar geschändet.

Offenburg – Unbekannte haben in das Grab des verstorbenen CDU-Politikers Wolfgang Schäuble ein mehr als ein Meter tiefes Loch gegraben. Sie gelangten jedoch nicht bis zum Sarg, wie Staatsanwaltschaft und Polizei im baden-württembergischen Offenburg am Montag mitteilten. Es wurden Ermittlungen wegen Störung der Totenruhe eingeleitet.

Unbekannte schänden das Grab von Schäuble in Offenburg auf Waldfriedhof

Der an Weihnachten gestorbene Schäuble war Anfang Januar auf dem Waldbachfriedhof in seiner Heimatstadt Offenburg beigesetzt worden. Am Montagmorgen bemerkten städtische Mitarbeiter aufgeworfene Erde auf dem Grab. Den Ermittlungen zufolge hatten Unbekannte ein trichterförmiges Loch von rund 1,20 Meter Tiefe gegraben.

In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft übernahm der kriminalpolizeiliche Staatsschutz des Polizeipräsidiums Offenburg die Ermittlungen. Zu möglichen Hintergründen lagen zunächst keine Erkenntnisse vor. Die Polizei sucht Zeugen, die verdächtige Beobachtungen machten.

Schäuble berichtete in Memoiren über die Ära Merkel

Spitzenpolitiker und Angehörige hatte Anfang Januar von dem CDU-Politiker Schäuble Abschied genommen. Schäuble war am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Unter Bundeskanzler Helmut Kohl und Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Schäuble mehrere Ministerämter inne, unter anderem war er Kanzleramtschef, Innen- und Finanzminister. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.

Im April waren posthum Schäubles Memoiren erschienen. In ihnen nannte er Details zu einem unionsinternen Versuch zum Sturz der damaligen Kanzlerin Merkel. Während der Flüchtlingskrise 2015 sei er vom früheren CSU-Chef Edmund Stoiber dazu gedrängt worden, Merkel zu stürzen. Merkels Kurs in der Flüchtlingskrise bewertete Schäuble dagegen positiv. Insgesamt zog er in dem Buch aber eine durchwachsene Bilanz der Ära Merkel. (AFP/dpa/frs)

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