Folge der Ein-Kind-Politik: Alleinstehende Chinesen suchen in „Dating-Camps“ die Liebe

Mit einem erheblichen Geschlechterungleichgewicht, das aus der Ein-Kind-Politik resultiert, sehen viele chinesische Männer sich mit besonderen Herausforderungen bei der Partnersuche konfrontiert. In China gibt es rund 30 Millionen mehr Männer als Frauen. 

Diese Ungleichheit, gepaart mit den hohen Anforderungen, die an Männer bezüglich Ehe erwartet werden, hat zu innovativen Lösungen geführt, wie der steigenden Popularität von Dating-Coaches. Das berichtet „Newsweek“

„Dating-Camps“ in China sollen Männer für den Heiratsmarkt rüsten

In China wird demnach von Männern traditionell erwartet, dass sie finanzielle Sicherheit bieten, was oft den Besitz eines Eigenheims und eines Fahrzeugs einschließt. Zudem steigen die Anforderungen für eine soziale, finanzielle und berufliche Absicherung kontinuierlich, da Frauen zunehmend höhere Bildungsabschlüsse und beruflichen Erfolg erreichen. 

Ein erfolgreicher Dating-Coach, bekannt als Hao, bietet „Dating-Camps“ an, die Männer bei der Optimierung ihrer sozialen Fähigkeiten unterstützen. Er behauptet „Newsweek zufolge“, über 3000 Klienten betreut und dabei 500 erfolgreiche Ehen vermittelt zu haben.

Die universellen Probleme der modernen Partnersuche

Ein Dokumentarfilm von Violet Du Feng beleuchtet diese „Dating-Camps“ in China und hebt die Herausforderungen hervor, die sich aus der digitalen Welt ergeben. Du Feng beschreibt, wie die digitale Landschaft den Druck zur Selbstoptimierung erhöht und gleichzeitig die Suche nach Authentizität erschwert. Im Film äußerte Hao seine Bauchschmerzen über die manchmal oberflächlichen Strategien, die er seinen Klienten vermittelt.

Die sinkenden Heiratsraten in China lösen Besorgnis über potenzielle wirtschaftliche Folgen aus, da die Geburtenrate auch abnimmt. Die Vereinten Nationen prognostizieren einen Rückgang der chinesischen Bevölkerung auf unter 800 Millionen bis zum Jahr 2100, sollten die aktuellen Trends anhalten. Regierungsmaßnahmen versuchen weiterhin, die Jugend zu motivieren, Familien zu gründen.

In China wurden im Jahr 2024 rund 9,54 Millionen Kinder geboren – laut den offiziellen Zahlen des National Bureau of Statistics (NBS)  en.wikipedia.org +8 globaltimes.cn +8 en-cyd.youth.cn +8 . Das ist ein Anstieg gegenüber 2023, als etwa 9,02 Millionen Kinder das Licht der Welt erblickten
In China wurden im Jahr 2024 rund 9,54 Millionen Kinder geboren – laut den offiziellen Zahlen des National Bureau of Statistics (NBS)  en.wikipedia.org +8 globaltimes.cn +8 en-cyd.youth.cn +8 . Das ist ein Anstieg gegenüber 2023, als etwa 9,02 Millionen Kinder das Licht der Welt erblickten Imago Images

Burnout durch Online-Dating bei uns

Herausforderungen bei der Partnersuche kennen aber nicht nur die Chinesen. In westlichen Ländern jedoch verunsichern die Vielzahl von Wahlmöglichkeiten und die zunehmende Bedeutung von Dating-Apps viele Singles. Laut einer Untersuchung aus dem vergangenen Jahr fühlen sich besonders jüngere Menschen bei der Partnersuche schnell überfordert. 

Bearbeitete Bilder und die schiere Zahl potenzieller Partner tragen zu einem verzerrten Realitätssinn und erhöhten Erwartungen bei. Dies führt oft zu einem sogenannten „Dating-Burnout“, der durch ständigen Stress und Frustration beim Online-Dating entstehen kann. Schätzungsweise 14 Prozent der Nutzer von Dating-Apps sind betroffen, was sich in emotionaler Erschöpfung und Zynismus äußern kann.

Um dem Burnout vorzubeugen, empfehlen Experten eine realistische Selbstdarstellung und das Vermeiden von Selbstoptimierungsdruck. Wichtig ist, sich nicht zu verstellen und ehrlich gegenüber potenziellen Partnern zu sein. 

Nutzer sollten darauf achten, dass die Kommunikation authentisch bleibt und sich auf Personen konzentrieren, die wirkliches Interesse wecken. Diese Tipps sollen helfen, dem Frust beim endlosen Wischen und den oberflächlichen Begegnungen entgegenzuwirken und schließlich eine erfüllte Beziehung zu finden.