Vier Tage lang wurde in Hohenpeißenberg gefeiert. Von Donnerstag bis Sonntag bot die Festwoche ein abwechslungsreiches Programm am Stiefelweiher. Die Bilanz der Veranstalter fällt positiv aus.
500 Jahre ist es her, dass die Hohenpeißenberger „Gott, Herzog und Vaterland“ die Treue schworen und das Ende der Bauernaufstände eingeläutet wurde. Diesem geschichtsträchtigen Moment widmete sich die Festwoche. Sie begann am Donnerstag mit dem feierlichen Bieranstich durch Bürgermeister Thomas Dorsch. Am Abend kamen Rock’n’Roll-Fans bei der Band „Cagey Strings“ auf ihre Kosten.
Am Feiertag sollten dann vor allem Familien angesprochen werden: Von Kinderschminken über das Bogenschießen bis zur Hüpfburg und dem Wasserpistolen-Zielschießen war auf dem Bolzplatz allerhand für den Nachwuchs geboten. Nebenan wurde wiederum der historische Kontext in den Fokus gerückt. Auf Tafeln konnten sich Interessierte über den Verlauf der Bauernkriege informieren. Zudem lockte eine kleine Ausstellung mit historischem bäuerlichem Arbeitsgerät sowie Ritterrüstungen und Waffen aus der Zeit der Aufstände. Für Stimmung und ein volles Zelt sorgte am Abend im Zelt die Tegernseer Partyband „FlashLight“.
Wochenende begann für Wirte mit Schock
Für Familie Sloof, die Wirte des Gasthauses Hetten und Organisatoren der Festwoche, begann der Samstag mit einem Schock: Durch das nächtliche Unwetter wurde die komplette Zeltküche geflutet. Kurz stand ein Abbruch der Festivitäten im Raum. Nach nur einer Stunde Schlaf und einem Hilferuf in einer WhatsApp-Gruppe des Teams waren in kürzester Zeit dann aber so viele Leute vor Ort, dass das Unglück wieder behoben und die Festwoche wie geplant weitergehen konnte.
Bald verwandelte sich die Wiese hinter dem Zelt in ein Paradies für Freunde starker Maschinen. Beim MB-trac-Treffen trudelten nach und nach über 100 der riesigen Traktoren ein. Die auffallendsten Merkmale der von 1973 bis 1991 produzierten Kraftprotze: die vier gleich großen Räder und das klassische Hellgrün. Dennoch waren auch einige Exoten in anderen Farben oder mit speziellen Anbauten zu finden. Viele große und kleine Traktorfans ließen sich dieses Spektakel nicht entgehen. Besonders auch die beeindruckende Ausfahrt, die sich durch den ganzen Ort schlängelte, zog Schaulustige an. Als es „Mann-gegen-Maschine“ hieß, wurde dann mit Muskelkraft gegen PS ein Seilziehen gestartet.
Zahlreiche Gäste blieben gleich bis zum Abend, denn der gute Ruf der „AC/DC“-Coverband „AB/CD“ eilte ihr bereits voraus. Dementsprechend voll war es im Zelt. „Es war die Hölle los. Die Tausender-Marke haben wir definitiv geknackt“, freute sich Veranstalterin Anna Sloof am Montag bereits, auch ohne die verkauften Tickets genau gezählt zu haben. „Das war wirklich ein Highlight“, lobte sie die ausgelassene Stimmung.
Nochmals Traktoren zu sehen gab es am Sonntag – diesmal Modelle vieler Marken. Denn die „Bulldogfreunde Bayerischer Rigi“ luden zu ihrem 20-jährigen Vereinsjubiläum. Von Hanomag über Porsche, von Fendt bis Eicher: 235 gemeldete Fahrzeuge waren es am Ende, die die Neugier vieler Besucher weckten. Schon am Morgen war das laute Knattern der Auspuffe nicht zu überhören. Zwischen den Fahrzeugen fachsimpelten Gäste aus dem ganzen Oberland über technische Details der Landmaschinen aus knapp 100 Jahren. Mehrere Preise vergaben die Bulldogfreunde am Nachmittag, beispielsweise für das am schönsten geschmückte Fahrzeug oder die größte gemeinsam angereiste Gruppe.
Über 100 MB-tracs bei Traktor-Treffen
„Es ist wirklich gut gelaufen“, so Sloofs Resümee zur Festwoche. Von ihrem Team über viele Freunde, die zur Unterstützung dabei waren, bis hin zu den involvierten Firmen und der Gemeinde hätten alle bedingungsloses Engagement gezeigt und so die Festwoche ermöglicht. Den Gästen möchte die Wirtin ebenfalls danken. „Manche sind drei Tage hintereinander gekommen“, berichtet sie und sieht das als Bestätigung für die Festwoche. Weitere Events dieser Art schließt sie nicht aus.
Einer der Dauergäste war Thomas Dorsch, der den Sloofs Respekt zollte: „Dass sie sich das zugetraut haben, ist toll. Es war eine super Veranstaltung“, so der Bürgermeister. „Das ganze Rahmenprogramm hat einfach gepasst“, findet er und berichtet von vielen positiven Rück㈠meldungen der Bürger. Dass sowohl der Treueschwur als auch der Geburtstag der Bulldogfreunde mit dem Fest eine Würdigung erfuhren, freut ihn: „Es war ein gelungenes Jubiläum.“