„Habe kein Vertrauen mehr“: Verschimmelte Trinkflasche in oberbayerischem Krankenhaus sorgt für Entsetzen

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Deutlich sind die Schimmelflecken am Boden der Flasche zu sehen. © Privat

Eine verschimmelte Trinkflasche sorgte kürzlich im Weilheimer Krankenhaus für Ärger. Die Ehefrau eines Patienten ist erbost. Das Gesundheitsamt stattete der Klinik daraufhin einen Besuch ab.

Weilheim – Wegen einer Bronchialinfektion wurde der 84-jährige Ehemann von Angela Abdo kürzlich ins Weilheimer Krankenhaus eingewiesen. Als die Weilheimerin ihren Mann am nächsten Tag besuchte, traute sie ihren Augen nicht: In der vom Krankenhaus bereitgestellten Trinkwasserflasche, die ihr Mann kurz zuvor ausgetrunken hatte, waren am Boden deutlich sichtbare Schimmelflecken zu sehen. „Er hatte das selbst gleich beanstandet. Was sind das dort für hygienische Zustände?“, fragt sich Abdo.

Verschimmelte Flasche in Krankenhaus: Unangekündigter Besuch von Gesunheitsamt

Bei der Krankenhaus GmbH gibt man sich zerknirscht: „Das ist noch nie passiert, und das darf auch nicht passieren“, sagt Pflegedirektorin Anne Ertel. Die leeren Flaschen werden nach Schongau transportiert, dort gereinigt und zurück ins Weilheimer Krankenhaus gebracht, wo sie vor Ort befüllt werden. „Ich kann nicht sagen, wo der Fehler lag. Normalerweise achten die Schwestern auch darauf, dass alles passt“, so Ertel. Sie kann sich das nur so erklären, dass in die betreffende Flasche Saft eingefüllt wurde und der daraus entstandene Schimmel sich auch in der Reinigungsanlage nicht beseitigen ließ.

Man habe von sich aus sofort das Gesundheitsamt informiert, sagt Ertel. Dort wurde laut Landratsamt eine unangekündigte Begehung auf der Station anberaumt, bei der keine Auffälligkeiten festgestellt wurden. „Der Aufbereitungsprozess der Flaschen wurde hausintern bereits überprüft und soll in Kürze noch durch bewusst verschmutzte Flaschen validiert werden“, so das Landratsamt. Die Flaschen werden bei 90 Grad gewaschen, anschließend getrocknet und dann gekühlt gelagert.

Betroffene haben Entschuldigung nicht akzeptiert – sie meiden die Klinik jetzt

Leider habe man die betroffene Flasche nicht untersuchen können, denn die habe die Ehefrau des Patienten mitgenommen, bedauert das Gesundheitsamt. Das bestätigt Angela Abdo: „Die wollte ich als Beweismittel behalten. Man weiß ja nie, was passiert.“ Laut Ertel habe das Krankenhaus nochmal den Kontakt zum Ehepaar gesucht, man sei mit den Entschuldigungs-Versuchen aber ins Leere gelaufen. Das bestätigt Abdo: Mit der Weilheimer Klinik wolle man nichts mehr zu tun haben. „Mein Mann ist derzeit wieder im Krankenhaus. Ich will jetzt keinen Zusammenhang mit der verschimmelten Flasche herstellen, aber ich habe kein Vertrauen mehr.“ Deshalb habe man die Klinik in Gauting gewählt.

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