Geglückte Premiere des „Gauting International Photo Summer“

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So lebt es sich in Südkorea: Zur Vorbereitung eines Trips nach Fernost studierte ein Gautinger Paar die Bilder von Seunggu Kim im Rathausgarten. © Gauting International Photo Summer

Drei Monate lang bekamen die Gautinger höchste Fotokunst im Rathausgarten zu sehen. Jetzt ist der „Gauting International Photo Summer“ vorbei.

Gauting - Da war dieses Paar im Rathausgarten. Es betrachtete im Juni die Bilder des koreanischen Fotokünstlers Seunggu Kim, der den Alltag in seiner Heimat mit seinen Bildern dokumentiert, besonders aufmerksam. Fotokünstler Michael Nguyen, der am Wochenende immer der von ihm kuratierten Schau einen kleinen Besuch abstattete, kam mit ihnen ins Gespräch. Und siehe da: „Die beiden haben die Bilder angeschaut, um sich auf ihren Aufenthalt in Südkorea vorzubereiten und sich darauf einzustimmen, was sie dort erwartet“, erzählt er mit einem Lächeln. Er ist froh über das Gelingen der Schau und die Resonanz, die sie gefunden hat. „Es freut mich, dass sich die Gemeinde darauf eingelassen hat.“

Drei Monate lang, von Juni bis Ende August, waren großformatige Bilder international renommierter Künstler im Rahmen des „Gauting International Photo Summer“ zu sehen, zum Nulltarif, einfach so. Dank seiner guten Kontakte hatte Nguyen nicht nur Seunggu Kim, sondern auch die Amerikanerin Fran Forman und die Engländerin Vicky Martin für das Projekt gewonnen, ihre Kunst an der frischen Luft zu präsentieren. Das Format als solches ist nicht neu, es wurde schon in Passau und anderen Städten erprobt. Aber auch in Gauting hat es funktioniert. „Man erreicht viele Leute, die nicht unbedingt in eine Galerie gehen würden“, sagt Nguyen. Familien, die ein Eis essen, Bürger, die einen Termin im Rathaus haben, Menschen, die auf den Bus warten: Sie alle hatten ganz beiläufig Blickkontakt mit großer Fotokunst.

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Nguyen ist zufrieden mit dem Verlauf. Das betrifft nicht nur die Druckqualität, die nach seinem Wunsch höchsten Ansprüchen genügen sollte (und es auch tat), sondern auch die Resonanz. So hat er von einem Ausflug des Seniorenheims erfahren, das einen Spaziergang zum Rathaus machte, sich dort in die Bilder vertiefte und dann wieder nach Hause ging. Zur Nachbereitung wurden weitere Informationen erbeten. „So wünscht man sich das als Kurator.“ Auch, dass die Bilder so verschieden waren (die Wimmelbilder aus Korea, die düsteren Visionen aus Amerika, Rollenspiele zum Thema weibliche Identität aus England), hat sich bewährt. „Ich finde, das war ein guter Mix.“

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Wenn es nach Michael Nguyen geht, können die Bilder gerne auch auf Wanderschaft gehen. „Das wäre leicht zu machen“, findet er. Etwa an der Seepromenade in Starnberg, wo genügend Bauzäune vorhanden sind. Die Kosten liegen praktisch bei null, der Aufwand ist überschaubar. Und auch über eine Wiederholung hat er sich schon Gedanken gemacht, wobei diese nicht zwingend im Rathausgarten stattfinden müsste. „Im Sommerbad Fotos mit dem Themenschwerpunkt Wasser ausstellen, das hätte doch was.“ Allerdings räumt er ein, dass dies im Moment nur vage Gedankenspiele sind.

Auch im Rathaus ist man froh, sich auf das Experiment eingelassen zu haben. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Sebastian Hofmüller, der die Organisation übernommen hatte. „Wir sind immer wieder darauf angesprochen worden.“ Er bekräftigt, dass die Banner weder ausgebleicht noch verschmutzt sind. „Die schauen aus wie am ersten Tag.“ Er dankt noch einmal der Kreissparkasse, Elektro Huber aus Unterbrunn und Christof Mallmann als Sponsoren. „Ohne die hätten wir das nicht hingekriegt.“ Auch er schließt eine Fortsetzung nicht aus. „Es gibt ein paar Gedanken und Ideen“. Aber welche – das lässt er sich nicht entlocken.

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