Schlag gegen Russland: Ukraine greift Gasturm im Schwarzen Meer an
Bei einem Militärschlag gegen eine ungenutzte Förderplattform sollen 40 russische Soldaten getötet worden sein. Die Ukraine spricht von wichtiger Gefahrenabwehr.
Kiew – Raketen- und Artilleriestreitkräfte der ukrainischen Küsteneinheiten die Plattform eines außer Betrieb genommenen Gasförderturm im Schwarzen Meer angegriffen. Russische Truppen hatten angeblich geplant, den Turm zur Störung von Satellitennavigation zu nutzen. Gegenüber der ukrainischen Online-Zeitung Ukrajinska Prawda berichten die Streitkräfte von 40 getöteten russischen Soldaten.
Dabei sei das Hauptziel der gemeinsamen Operation von Militärgeheimdienst und Küsteneinheiten laut Marine-Sprecher Dmytro Pletentschuk gewesen, die angeblichen Pläne Russlands zu durchkreuzen, mit ihrer Nutzung des Turms den zivilen Schiffsverkehr speziell im sogenannten „Getreidekorridor“ zu stören. Der Militärsprecher der Ukraine erklärte, dass man dieses Vorhaben nicht hätte zulassen dürfen.

Angriff auf dem Schwarzen Meer: Russland soll Störung des Schiffsverkehrs geplant habe
Laut dem Bericht hätten die russischen Truppen nach ukrainischen Informationen erst am Tag vor dem Angriff damit begonnen, Ausrüstung und Militärpersonal auf die außer Betrieb befindliche Förderplattform zu verlegen. Zivilpersonen hätten sich in dem Umfeld des Turms zum Zeitpunkt des Angriffs keine aufgehalten.
Wie die Zeitung zitiert, habe Pletentschuk in einem Telegram-Post zu dem Vorfall erklärt, dass es sich bei den Raketen- und Artillerie-Einheiten der ukrainischen Marine um „extrem ernsthafte Kämpfer“ handelte. Diese würden laut Erläuterung des ukrainischen Mediums nicht angreifen, wenn Gefahr für Zivilpersonen oder die Umwelt bestünde. Laut Angaben der Zeitung habe Pletentschuk seinen Post, der auch ein Video enthalten habe, in der Zwischenzeit jedoch wieder gelöscht.
Tote Soldaten im Ukraine-Krieg: Ukraine gelingt wichtiger Schlag gegen Russland
Was aber aus direkten Aussagen des Militärsprechers gegenüber Ukrajinska Prawda hervorgehe, sei die Information, dass es sich bei den angeblichen Plänen Russlands nicht um die erste Operation ihrer Art im Ukraine-Krieg gehandelt habe. Der Getreidekorridor, der es der Ukraine in Kriegszeiten ermöglicht, wichtiges Getreide in die Welt zu exportieren, ist seit längerem ein Streitthema zwischen dem Kreml, der Regierung in Kiew und ihren Verbündeten und Vermittlern.
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In ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg haben die Küsteneinheiten der Ukraine im Schwarzen Meer auch immer wieder russische Schiffe versenkt und damit bedeutend zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg beigetragen. (saka mit dpa)