Es hat eine Weile gedauert, aber nun ist die Zukunft des ehemaligen Arabella Brauneck-Hotels gesichert. Das Haus wird ein Hotel des „Tribute Portfolio“ der Kette Marriott. Als nächstes stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an.
Lenggries – Es war ein schmerzhafter Einschnitt für den Tourismus im Tölzer Land, als das Lenggrieser Brauneck-Hotel im November 2022 nach 50 Jahren schloss. Die Blue Lion GmbH der Familie Schörghuber hatte das Haus ein Jahr zuvor an eine Gesellschaft rund um den Lenggrieser Immobilienentwickler Christoph Hertwig verkauft. Bereits im Januar 2023 wurden dessen umfangreiche Sanierungs- und Umbaupläne für das Haus vom Gemeinderat für „sehr, sehr gelungen“ befunden. Auch von einem neuen Betreiber war da bereits die Rede und einer Eröffnung im ersten Quartal 2024.
Aus wuchtigem Betonbau wird „modernes Boutique-Hotel“
Dann geriet das Projekt irgendwie ins Stocken. Explodierende Baupreise und steigende Zinsen könnten dazu beigetragen haben. Nun aber scheint alles geklärt zu sein. Das Lenggrieser Haus wird künftig ein Hotel des „Tribute Portfolio“ sein, eine Untermarke der renommierten Marriott-Kette. Das Management übernimmt die Signo Hospitality Lenggries GmbH, deren Mutter ein Hotelmanagement-Unternehmen mit Sitz in Essen ist.
An dem markanten Bau nahe der Bundesstraße 13 stehen nun Sanierungsarbeiten an. Zwar sollen die Charakterzüge des zu den Olympischen Spielen 1972 in München eröffneten Hauses erhalten bleiben, es werde aber „funktional und optisch aufgewertet“, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Aus dem ehemals eher wuchtigen Betonbau der 70er-Jahre wird ein modernes Boutique-Hotel, veredelt mit einer modernen und natürlichen Verkleidung aus Holzelementen, sodass das imposante Haus noch besser mit der Naturlandschaft harmoniert“, wird Sascha Konter, Geschäftsführer der Signo Hospitality Lenggries GmbH zitiert. „Mit unserem runderneuerten Gebäude schaffen wir ein attraktives Ausrufezeichen, das für die Zukunft des lokalen Tourismus steht und ganz im Sinne des Tribute Portfolio von Marriott ‚Menschen und Orte verbindet‘“, ergänzt Christoph Hertwig.
Rooftop-Bar und ein neuer Wellness-Bereich
Verschwinden soll laut den im Gemeinderat vorgestellten Plänen das etwas eigenwillig geformte, asymmetrische Dachgeschoss. Stattdessen erhält das Gebäude ein sechstes Obergeschoss mit viel Glas – ohne dass das Haus insgesamt höher als derzeit wird. Dort entstehen eine Rooftop-Bar und ein neuer Fitness- und Wellness-Bereich. Zudem soll der Restaurantbereich im Erdgeschoss vergrößert und um einen bayerischen Biergarten ergänzt werden.
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Richtung Urtlmühlweg ist der Bau eines Appartementgebäudes mit Personalunterkünften im gesamten ersten und zweiten Obergeschoss geplant. 30 Einheiten sind dort angedacht. Im Parterre sind ein Konferenzraum vorgesehen sowie Aufenthalts- und Sanitärräume für die Mitarbeiter. Das dort derzeit stehende Gebäude wird dafür abgerissen.
Der künftige Name ist noch geheim
Bürgermeister Stefan Klaffenbacher freut sich über die Entwicklung. „Touristisch ist das Hotel eine unsere wichtigsten Institutionen“, sagt er auf Anfrage. Lenggries verfüge zwar über viele Ferienwohnungen und ein paar Pensionen, „aber Hotelbetten haben wir nicht allzu viele“. Dabei seien gerade die bei Kurzurlaubern, die zum Wandern oder Skifahren kommen, beliebt. Dass das ehemalige Brauneck-Hotel nun auf dem Weg zur Wiedereröffnung ist und sich im „sportlich-familiären Bereich“ etablieren will, „passt gut in unser Portfolio“, sagt Klaffenbacher. „Ich hoffe, dass sehr bald wiedereröffnet wird. Das wird auf jeden Fall ein schöner Tag.“
Welchen Namen das neue Hotel tragen wird, ist derzeit noch geheim. Betreiber und Eigentümer erklären, dass der Name „zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit vorgestellt“ werde.