Beliebtes Schlosscafé muss schließen: Gäste fehlen nicht – sondern Personal
Das Schlosscafé im mittelfränkischen Schillingsfürst muss schließen. Für die betreibende Familie ein trauriges Ende – sie hätte gern weitergemacht.
Nürnberg – 30 Jahre lang begeisterte das Schlosscafé in Schillingsfürst, Landkreis Ansbach, seine Kunden mit tollem Restaurant-Service, leckerem Essen und den Igeln mit Pralinenfüllung, für die es laut BR so berühmt ist. Doch damit wird am 29. Februar Schluss sein. An mangelnder Kundschaft liegt dies jedoch nicht.
Beliebtes Schlosscafé in Mittelfranken muss schließen – weil kein Personal gefunden wird
Nicht nur blickt das Café in Schillingsfürst auf eine erfolgreiche Restaurantgeschichte zurück, das Gebäude selbst hat auch einen spannenden historischen Ursprung. So schreiben die Betreiber stolz auf der Website des Schlosscafés: „Wenn unser Café reden könnte, es hätte viel zu erzählen. Denn ob Sie es glauben oder nicht, unser heutiges Restaurant war früher nicht nur ein Kasernengebäude, sondern gilt sogar als Ursprung der französischen Fremdenlegion (1831)“.

Doch schon bald wird das Schlosscafé seine Türen für immer schließen. Auf der Website heißt es dazu schlicht: „Unsere Küche ist ab dem 01.01.2024 geschlossen. Der Cafébetrieb mit Kuchenverkauf läuft noch bis 29.02.24 weiter. Bis dahin können auch die Gutscheine noch eingelöst werden. Ab dem 01.03.24 ist unser Lokal geschlossen.“
Der Grund für das Aus: Die Betreiber haben kein Personal gefunden. Laut BR hätten die Personalprobleme bereits mit der Corona-Pandemie begonnen, doch im vergangenen Jahr habe sich die Lage nochmal richtig zugespritzt. Dem Bericht nach fehlt es an zehn bis 15 Leuten, die in der Küche arbeiten, als Putzkraft unterstützen oder im Service tätig sind.
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Betreiber gehen mit blutendem Herz – und hinterlassen ein gemachtes Nest
Die Entscheidung ist den Betreibern, laut Website Familie Ortner, nicht leicht gefallen. Eigentlich hätte das Ehepaar, das hinter dem Schlosscafé steht, gerne bis zu ihrer Rente weitergemacht, heißt es beim BR. Man habe so viel Zeit und Arbeit in das Café gesteckt, damals habe man den ehemaligen Kuhstall des Schlosses Schillingsfürst in ein Café umgebaut, ehe man es 1995 offiziell eröffnete.
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Am Ende bleibt die Hoffnung auf einen würdigen Nachfolger. Einige Stammgäste würden sicher bleiben, glaubt Familie Ortner laut BR, zudem könnten sich die Nachfolger quasi in ein gemachtes Nest setzen – Küche und Backstube mit Geräten und ein umfassender Sitzbereich draußen wie drinnen wären vorhanden. So bleibt die Hoffnung auf ein neues Schlosscafé-Kapitel in Schillingsfürst. (fhz)
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