Kein Jahr vor tödlichem Unfall: Laura Dahlmeier stellte aus Versehen Kletter-Weltrekord auf

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Bei ihren Bergtouren ging es Laura Dahlmeier nie um Bestmarken. Einen Weltrekord stellte sie im vergangenen Jahr trotzdem auf.

Karakorum-Gebirge – Laura Dahlmeier war als Biathletin auf Weltklasse-Niveau. Im Laufe ihrer Karriere wurde sie unter anderem sieben Mal Weltmeisterin, zwei Mal Olympiasiegerin und ein Mal Gesamtweltcupsiegerin. Sie war die deutsche Biathlon-Königin. Doch auch bei ihrer zweiten Karriere nach ihrem Rücktritt war sie auf Rekordjagd. Wenn auch unfreiwillig.

Denn im Rahmen einer Dokumentation mit dem ZDF wollte sie den 6.814 Meter hohen Ama Dablam erklimmen. Daran war sie im Frühjahr 2016 noch gescheitert.

„Es waren damals schlechte Bedingungen, sehr eisig. Wir haben damals knapp vor dem Gipfel umdrehen müssen“, sagte sie im Dezember 2024 bei Blickpunkt Sport. Deshalb startete sie im Herbst 2024 einen neuen Versuch, mit dem ZDF wohlgemerkt. Und dabei ergab sich eine günstige Gelegenheit.

Laura Dahlmeier holt Weltrekord beim zweiten Anlauf

„Wir waren dann ein bisschen früher fertig und hatten noch drei Tage Puffer. Da dachte ich: Mensch, wenn noch drei Tage Puffer sind, dann mach’ ich zwei Pausetage und dann würde ich noch mal gehen, ohne Filmen, ohne Pausen“, sagte Dahlmeier.

Gesagt, getan: Dahlmeier bestieg den Berg ein zweites Mal. In 12:01:11 Stunden kletterte Dahlmeier aus dem Basislager auf 4576 Meter auf den 6814 Meter hohen Berg – und war damit so schnell wie nie eine Frau zuvor. Weltrekord.

Laura Dahlmeier ist in den Bergen Pakistans tödlich verunglückt.
Laura Dahlmeier ist in den Bergen Pakistans tödlich verunglückt. © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

„Mir geht’s nicht um Rekorde“, versicherte Dahlmeier danach. Im Basecamp am Ama Dablam „bist über den Wolken und schaust aus dem Zelt, das ist ganz was Besonderes. Ein Privileg, so etwas als Bergsteigerin erleben zu dürfen“.

Dahlmeier ging es nicht um Rekorde

Auf Instagram schrieb sie damals emotional: „Es ging mir hier nicht um Rekorde, sondern um das, was ich am meisten liebe – klettern, beobachten und mich mit jedem Schritt lebendig fühlen.“

Umso tragischer ist es, dass Dahlmeier dort, wo sie sich am lebendigsten fühlte, jetzt ihr Leben verloren hat – alle Entwicklungen im Live-Ticker. Sie kam in dieser Woche bei einem Bergunfall am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge nach Steinschlag ums Leben. Ihr Leichnam konnte nicht geborgen werden, allerdings wurde sie aufgrund der verfügbaren Erkenntnisse für tot erklärt. Die Sportwelt trauert, und die Presse verneigt sich vor ihr. (anre)

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