„Verstoßen gegen Genfer Konvention“: Ukraine-Partisanen berichten über neuen Russland-Trick

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Die proukrainische Partisanengruppe Atesh beschuldigt russische Truppen in Donezk, zivile Fahrzeuge militärisch zu nutzen. In der Ostukraine setzen sich die Kämpfe fort, die Verteidiger verlieren weitere Dörfer.

Donezk – Die proukrainische Partisanengruppe Atesh, die in Russland und den von Russland besetzten Gebieten aktiv ist, berichtete auf der Social-Media-Plattform X, dass russische Kommandeure in Donezk zivile Fahrzeuge für militärische Zwecke nutzen. „Artillerieeinheiten transportieren nun Munition als Einheimische getarnt und verstoßen damit gegen die Genfer Konvention“, heißt es in einem veröffentlichten Beitrag. Die ukrainische Region Donezk steht größtenteils unter der Kontrolle der russischen Besatzer.

Die Genfer Konventionen wurden 1949 als Konsequenz aus den Erfahrungen der Weltkriege unterzeichnet. Sie dienen dem Schutz der Zivilbevölkerung vor Angriffen und unmenschlicher Behandlung. Diese zwischenstaatlichen Abkommen sind eine zentrale Grundlage des humanitären Völkerrechts. Sie regeln, wie Personen zu behandeln sind, die in Kriegen oder bewaffneten Konflikten – ob international oder innerstaatlich – nicht oder nicht mehr an den Kämpfen beteiligt sind.

Zuletzt gelangen Russland in Kursk Gebietsgewinne, nun erklärt Militärchef Gerassimow alle Ziele für 2024 für erfüllt. Derweil bereitet sich Deutschland auf die Lieferung neuer Marder-Panzer bevor.
Ein russischer Soldat bei einer Militärübung in der Region Donezk (Symbolbild) © IMAGO / ITAR-TASS

Russische Truppen erobern weitere Dörfer nahe Pokrowsk in der Ostukraine

In der Ostukraine müssen die Verteidiger weitere Dörfer aufgeben. Moskauer Truppen rücken an ein Gebiet heran, das bislang von Bodengefechten verschont geblieben ist. Russische Truppen haben nach Erkenntnissen ukrainischer Militärblogger drei weitere Dörfer nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk in der Ostukraine erobert. Der Blog DeepState nannte die Orte Datschenske, Nowyj Trud und Wowkowe wenige Kilometer südlich von Pokrowsk. Ein ähnliches Bild zeichnete der Blog Liveuamap, während der offizielle Lagebericht des Generalstabs für Freitagnachmittag Nowyj Trud noch als umkämpft darstellte.

Die russische Armee hat sich in den vergangenen Wochen darauf verlegt, die Bergbau- und Industriestadt Pokrowsk nicht mehr frontal anzugreifen, sondern im Süden zu umgehen. Dadurch gerät die wichtige Verbindungsstraße von Pokrowsk in die Großstadt Dnipro in Gefahr. Die Russen stehen auch kurz davor, die Grenze des ukrainischen Verwaltungsgebietes Dnipropetrowsk zu erreichen. Dieses ist seit Kriegsbeginn 2022 von Bodengefechten verschont geblieben.

Größte Geländegewinne seit 2022: Russland erobert 2024 rund 4000 Quadratkilometer in der Ukraine

Russische Streitkräfte haben im Jahr 2024 rund 4000 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums erobert. Das ergab eine Analyse der Nachrichtenagentur AFP von Daten des Instituts für Kriegsstudien (ISW) in den USA. Ein großer Teil der russischen Geländegewinne fiel demnach auf die Herbstmonate Oktober und November.

Den Daten zufolge eroberten russische Soldaten in diesem Jahr 3985 Quadratkilometer in der Ukraine und damit sieben Mal so viel ukrainisches Gebiet wie 2023. Alleine im November waren es demnach 725 Quadratkilometer, im Oktober 610 Quadratkilometer. Es waren die größten Geländegewinne seit März 2022 zu Beginn des Ukraine-Krieges. Der russische Vorstoß verlangsamte sich im Dezember: In den ersten 30 Tagen des Monats konnten Moskaus Soldaten 465 Quadratkilometer einnehmen. Fast zwei Drittel der eroberten Gebiete befanden sich 2024 in der ostukrainischen Region Donezk. (dpa/jal)

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