Mia san nur noch peinlich: Kommentar zum Trainer-Trauerspiel des FC Bayern

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Der Nächste, bitte: Thomas Tuchel sorgt für die vierte Trainer-Absage beim FC Bayern. Mia san nur noch peinlich, kommentiert Merkur.de-Redakteur Marius Epp.

München – Als man gerade vermutete, die Trainersuche des FC Bayern könnte nicht mehr grotesker werden, erreicht die Farce an der Säbener Straße einen neuen Höhepunkt. Oder eher Tiefpunkt. Auch die allerletzte Notlösung Thomas Tuchel hat keine Lust, als Trainer in München weiterzumachen.

Eine allzu nachvollziehbare Entscheidung. Oder würden Sie ihrem Ex-Partner nochmal eine Chance geben, nachdem dieser ihnen vor drei Monaten den Laufpass gegeben und sein Glück in der Zwischenzeit vergeblich bei mindestens drei anderen versucht hatte?

Der Gipfel der Peinlichkeit: FC Bayern findet keinen Trainer

Mit dem Vorgehen eines großen, souveränen Weltklubs hat das Trauerspiel beim FC Bayern nichts mehr zu tun. Der Gipfel der Peinlichkeit ist erreicht. Nach den Absagen von Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick baten Max Eberl und Christoph Freund mangels verbleibender Alternativen den im Februar rausgeworfenen Tuchel, er möge es nun doch noch einmal machen. Doch auch der lehnte dankend ab.

Der Rekordmeister ist es gewohnt, dass sich Welttrainer wie Pep Guardiola oder Carlo Ancelotti um den Trainerjob in München reißen. Diese Zeiten scheinen endgültig vorbei zu sein. Niemand von Rang und Namen möchte sich noch auf den bayerischen Schleudersitz begeben. Und das hat gute Gründe.

Der FC Bayern hat sich selbst in eine fast ausweglose Situation gebracht, meint tz.de-Redakteur Marius Epp.
Der FC Bayern hat sich selbst in eine fast ausweglose Situation gebracht, meint Merkur.de-Redakteur Marius Epp. © Imago/Minkoff/Montage

Inkonstanz und Inkonsequenz beim FC Bayern als Ursache der Trainer-Farce

Der FC Bayern hat sich selbst in eine fast ausweglose Situation manövriert. Statt Trainern Zeit zu geben und sie in ihrer Arbeit zu unterstützen, war der hektische Griff zur Reißleine das Mittel der Wahl. Bezeichnend ist eine Tuchel-Aussage bei dessen letzter Pressekonferenz an der Säbener Straße. Über seine Demission im Februar sagte er: „Die Gründe für die Trennung sind ja minimal. Da fragt man sich, warum es überhaupt auseinandergeht.“

Julian Nagelsmann werden Sätze wie dieser irgendwie bekannt vorkommen. Sein Rauswurf 2023 markiert den Startpunkt in einer Kette von Fehlentscheidungen. „Von den Entscheidungsträgern, die uns (als Trainerteam, Anm. d. Red.) überzeugt haben, ist kein einziger mehr da“, konstatierte Tuchel und benennt damit zugleich das Hauptproblem des FC Bayern: Inkonstanz und Inkonsequenz in der Bayern-Führungsetage.

Tuchel-Absage stürzt den FC Bayern noch tiefer in die Misere

Das Resultat ist eine Situation, die einem Albtraum gleicht: Mit welchen Argumenten geht der normalerweise so stolze FC Bayern nun in neuerliche Verhandlungen mit einem Trainer? ‚Grüß Gott, Sie sind die Nummer fünf auf unserer Liste. Wollen Sie Trainer bei uns werden?‘ Eberl und Freund können einem eigentlich nur leidtun, ihre Verhandlungsposition könnte schlechter nicht sein.

Aktien an der Trainer-Misere des FC Bayern haben auch Personen, die seit Jahren kein ausführendes Amt mehr bekleiden, deren Wort aber immer noch mehr als nur Gewicht zu haben scheint. Gut möglich, dass sich Thomas Tuchel ja tatsächlich hätte erweichen lassen, wenn ihn jemand nicht wenige Wochen zuvor öffentlich demontiert hätte. (epp)

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