Halbinsel Krim: Atesh-Partisanen melden verstärkte russische Militäraktivitäten

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Augen und Ohren Putins: Auf der Krim war Ende 2024 eine der russischen Radaranlagen von den Atesh-Widerstandskämpfern lokalisiert und – vermutlich – zum Abschuss freigegeben worden (Archivbild). © IMAGO / Dreamstime / Vadyuhin

Ukraninische Atesh-Partisanen melden russische Bewegungen auf der Krim. Ihre geheimen Informationen sollen der Ukraine im Kampf gegen Russland helfen.

Kyiv – Die ukrainische Partisanenbewegung Atesh hat neue Informationen über russische Militäraktivitäten auf der Krim veröffentlicht. Wie die Ukrainian News Agency, die ukranische Nachrichtenagentur mit dem Sitz in Kiyv, berichtet, erkundeten Partisanen Standorte von Militärbooten und Luftabwehrsystemen. Ziel der Aufklärung sei es, die ukrainischen Streitkräfte dabei zu unterstützen, russische Pläne zu durchkreuzen und die Verteidigung zu stärken.

Nach Angaben von Atesh in einem Telegram-Beitrag hat ein Agent der Bewegung den Standort der 91. Brigade der 4. Division der Flussboote der russischen Streitkräfte am Kap Tarkhankut nahe dem Dorf Olenivka aufgespürt. In einer Mitteilung vom 15. Januar erklärte die Bewegung: „Dort befinden sich Militärboote, spezielle Ausrüstung und stationiertes Personal.“ An der Basis werde derzeit Ausrüstung vorbereitet, und das Personal durchlaufe Trainingseinheiten.

Die Partisanen vermuten, dass die Boote für Einsätze in Richtung Cherson verlegt werden sollen. Die gesammelten Informationen, einschließlich genauer Koordinaten und technischer Details, seien den ukrainischen Streitkräften übermittelt worden. „Es ist wahrscheinlich, dass diese Ausrüstung ihr Ziel nicht erreichen wird“, hieß es weiter.

Verstärkte russische Luftabwehr auf der Krim

Zusätzlich berichteten die Partisanen von verstärkten russischen Luftabwehrmaßnahmen auf der Krim. Der ukrainischen Zeitung Kyiv Post zufolge wurden zusätzliche Luftabwehrsysteme dort installiert, um wichtige militärische Ziele zu schützen. Laut Atesh führe dies jedoch dazu, dass andere Teile der Front ungeschützt blieben.

Am vergangenen Montag veröffentlichte Atesh weitere Beiträge über das russische Militärflugfeld „Hvardeyskoye“ nahe Simferopol. Das Flugfeld werde aktiv für Luft- und Logistikoperationen genutzt. Fotos und Videos der Bewegung zeigen unter anderem S-400-Raketenwerfer, Radarstationen, Logistikfahrzeuge, Kraftstofftanker, Munition für das S-300-Raketensystem sowie einen gepanzerten Jeep als Begleitfahrzeug.

Guerilla-Aktivitäten im Ukraine-Krieg

Bereits Anfang Januar meldeten ukrainische Partisanen die Verlegung einer russischen Militärkolonne nahe Dschankoj. Diese transportierte nach Angaben von Atesh Personal, Waffen, Munition für die Luftabwehr und größere Mengen Kraftstoff. Auch diese Informationen seien den ukrainischen Streitkräften übermittelt worden, um mögliche Gegenmaßnahmen zu planen.

Die Berichte der Partisanen gehen von einer zunehmenden militärischen Aktivität Russlands auf der seit 2014 annektierten Halbinsel Krim aus.

Die Partisanenbewegung Atesh (ursprünglich persisches Wort für Feuer) wird sowohl von der krimtatarischen Gemeinschaft als auch von anderen Gruppen in der Ukraine unterstützt. Die Bewegung setzt sich für die territoriale Integrität der Ukraine sowie für die Rechte der Krimtataren und anderer muslimischer Minderheiten in der Region ein. (fsa)

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