Russlands „Durchbruch“-Panzer geht nach Angriff von Kamikaze-Drohnen in Flammen auf
Die Ukraine setzt im Krieg gegen Russland auf Kamikaze-Drohnen und macht Putins T-90M-Panzern zu schaffen. Wegen einer Fehlkonstruktion sind sie leichte Beute.
Kyiv – Ukrainische Soldaten der „47. selbstständigen mechanisierten Brigade“ haben nach eigenen Angaben einen russischen Panzer vom Typ T-90M Proryv mit einer Kamikaze-Drohne außer Gefecht gesetzt. Ein Video aus dem Telegram-Kanal der Einheit, „Strike Drones Company“, soll den entsprechenden Vorfall dokumentieren.
Zu sehen ist, wie der Panzer im Fahren zweimal getroffen wird und dann sein Turm beginnt, sich um die eigene Achse zu drehen. Der Panzer kommt daraufhin zum Stehen. Ein neuer Clip zeigt, wie eine Drohne sich dem Panzer nähert, auf ihn zufliegt und mit einer Explosion zum Brennen bringt.
„Durchbruch“-Panzer getroffen: Ukrainische Drohne stoppte das russische Kriegsgerät
Die 47. Brigade der Ukraine gibt an, insgesamt sechs T-90-Panzer während der Fahrt gestoppt zu haben: „zwei davon mit sofortiger Detonation, zwei wurden bei einem erneuten Angriff zerstört und zwei konnten nicht in Brand gesetzt werden“. Im Falle des Panzers aus dem Video habe eine Kamikaze-Drohne den Motor des Panzers getroffen und ihn gestoppt.
„Jemand aus einer benachbarten Einheit traf den oberen Teil des Turms und beschädigte das Zielfernrohr.“ Danach hätten mehrere Einheiten versucht, den Panzer in Brand zu setzen – ohne Erfolg. „Es war uns leid, das mit anzusehen, und einer unserer Piloten entschied sich, eine Meisterleistung zu zeigen, indem er genau zwischen Turm und Rumpf traf.“
Kamikaze-Drohnen der Ukraine sind wendig und günstig
Die Ukraine nutzt im Krieg gegen Russland verstärkt unbemannte Kamikaze-Drohnen. Dabei handelt es sich laut NZZ um „First Person View“-Drohnen, die es der steuernden Person ermöglichen, die Aufnahmen der Drohne über eine Videobrille zu verfolgen. In der Ukraine würden vor allem Quadrokopter-Modelle eingesetzt werden, die sich durch vier Rotoren auszeichnen.
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Der vergleichsweise niedrige Preis der Drohnen, die vor allem auch für den Freizeitmarkt konzipiert wurden, bewege sich zwischen 300 und 400 Euro. Die NZZ berichtet von mindestens 20 Fällen, in denen Kamikaze-Drohen T-90M-Panzer zerstört haben und beruft sich dabei auf Bildmaterial der Plattform Warspotting. Durch ihre Wendigkeit seien die Drohnen geeignet, Schwachstellen der gegnerischen Kriegsfahrzeuge zielgenau zu treffen.
„Drehturm“-Syndrom: Putins T-90M-Panzer hat ein Problem
Die T-90M-Panzer mit dem Beinamen „Proryv“ oder „Durchbruch“ sind ursprünglich in den 90er Jahren entwickelt worden und wurden von Russlands Präsident Wladimir Putin als „bester Panzer der Welt“ gelobt. Laut Forbes haben die Kriegsgeräte aber eine Schwachstelle: Sie leiden unter dem sogenannten „Drehturm-Syndrom“. Schon bei kleinen Schäden an Russlands „modernstem und fortschrittlichsten Kampfpanzer“ beginne der Turm damit, sich unkontrolliert zu drehen.
Das macht einen effektiven Rückschlag unmöglich – das Video beweist, wie eine Drohne den Panzer so schnell ins Jenseits befördern kann. Für das russische Militär ist das ein herber Verlust, der genaue Preis der T-90M ist laut Forbes nicht bekannt, werde aber häufig auf etwa 4,5 Millionen Dollar geschätzt. (ses)
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