Nach dem ESC-Comeback-Versuch mit RTL und Stefan Raab zieht die ARD einen klaren Schlussstrich. Für den Eurovision Song Contest 2026 wird es keine Neuauflage der öffentlich-privaten Kooperation geben. ARD-Programmdirektorin Christine Strobl erklärt im DWDL-Interview, warum – und welche Lehren sie daraus zieht.
„Ein einziges Desaster“: Raab entschuldigt sich bei Nicht-Finalisten – ESC-Fans laufen Sturm.
Strobl: ESC-Partnerschaft zielte auf Sieg
Strobl erinnert an die Ambitionen der ungewöhnlichen Zusammenarbeit: „Das war eine tolle Partnerschaft, auf die ich stolz bin. Aber es war auch eine Challenge, die wir zusammen mit Stefan Raab sehr ernst genommen haben. Wir haben gesagt: Wir gehen diese Partnerschaft ein, weil wir gewinnen wollen. Jetzt ein Jahr später zu sagen: Gut, hat nicht geklappt, wir machen trotzdem einfach weiter, fühlt sich nicht gut an.“
2026 verantwortet der SWR den ESC. Die Suche der Acts laufe bereits.
Zukunft offen – neue Kooperationen denkbar
Ganz ausschließen will Strobl weitere Kooperationen mit privaten Sendern aber nicht. „Ich glaube, dass einem auch etwas Neues einfallen müsste, wenn man das Thema Kooperation beim ESC für die Zukunft nochmal angeht, aber das ist ja absolut denkbar und möglich“, so die ARD-Programmdirektorin.
Strobl betont, man habe aus der Zusammenarbeit gelernt. Künftig gehe es darum, kreative Partnerschaften „auf Augenhöhe“ zu gestalten – etwa im Bereich Unterhaltung oder Serienproduktion.
Beim Eurovision Song Contest 2025 in Basel erreichte Deutschland mit dem Duo Abor & Tynna und ihrem Song „Baller“ den 15. Platz. Der Beitrag erhielt insgesamt 151 Punkte – 77 von den Jurys und 74 aus dem Publikum. Damit blieb Deutschland klar hinter den Erwartungen zurück, nachdem das Geschwisterpaar als Fan-Favorit ins Rennen gegangen war und Stefan Raab als Förderer des Acts große Hoffnungen geweckt hatte.
Raab zeigte sich nach dem ESC-Finale enttäuscht, aber gefasst. Er sprach von einem „soliden, aber ausbaufähigen Ergebnis“ und betonte, dass man sich nach Jahren schwächerer Platzierungen wieder stabilisiere. Kritik am Wettbewerb selbst oder an den Künstlern wies er zurück.
Aus aktuellem Anlass: ESC-Veranstalter vertagt Entscheidung über Israel-Teilnahme.